Alexander Schönburg – Die Kunst des stilvollen Verarmens

Über die Feiertage war es im Stilmagazin etwas ruhiger, auch wenn wir im Hintergrund bereits an Neuerungen gearbeitet haben. Außerdem war es Zeit wieder mal zu einem Buch zu greifen und diesmal fiel mit Alexander Schönburg`s „Die Kunst des stilvollen Verarmens: Wie man ohne Geld reich wird“ in die Hände. Pünktlich zu Weihnachten tauchte die aktualisierte Ausgabe in den Bestseller-Listen des Spiegels auf und da ich das Buch schon längere Zeit beobachtete war es nun Zeit es in die Hände zu nehmen.

Ein geselliges Buch möchte man sagen, bei dem es schwerfällt es wieder aus den Händen zu geben. Interessant beschreibt er exemplarisch die Entwicklung adliger Familien und den über den Zeitverlauf einhergehende Verarmung durch z.B. Kriege oder Enteignungen. Stilvoll soll diese jedoch von Statten gehen und so schreibt Alexander Schönburg einen Ratgeber für all die, die in Zukunft erwarten weniger Eigentum zu haben. Betroffen sieht er davon insbesondere den bisherigen Mittelstand.

Der Kleidung widmet Schönburg jedoch nur wenige Seite in seinem Buch, da er es für peinlich hält mehr als 5 Seiten über Kleidung zu schreiben. Auf der anderen Seite schwärmt er jedoch über seinen ungarischen Onkel Zsigmond einem Grafen Nyáry, der stets korrekt gekleidet war. Stets trug er Anzug und Krawatte, ganz gleich ob Besuch erwartet wurde oder nicht. An dieser Stelle denke ich übergeht Alexander Schönburg einen sehr wichtigen Aspekt, denn die Dinge zu finden und für sich zu entdecken, die einer Person gut und stilvoll gekleidet zu sein ist auf Grund des übermächtigen Angebots sehr schwierig geworden. Darüber tröstet ein Rat wie:

Alles, was bemüht wirkt – ob bemüht lässig oder bemüht herausgeputzt -, ist ein Hindernis für Eleganz, die immer ungezwungen erscheinen muss.

zwar etwas hinweg, dennoch bleibt an dieser Stelle eine Lücke. Insgesamt aber ein sehr lesenswertes Buch, was Ihnen eine gute Unterhaltung sein wird. Lachen Sie nicht zu laut, wenn Sie lesen werden wie Helmut Berger einst den Rosenball der Grimaldis in Monte Carlo verbrachte!

Kategorie: Magazin

Andreas Gerads

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