Ein Hirtl-Hemd unter der Nadel

Bereits vor einiger Zeit konnten Sie an dieser einen Bericht über meinen Besuch bei Maßhemden Hirtl in München-Schwabing lesen. Hirtl ist einer der ältesten Hemden- und Wäscheschneider Münchens und steht in direkter Nachfolge zur legendären Weißnäherei Bogensberger & Lössl, aus der auch die Manufaktur Reiser hervorging. Mit wie viel Liebe zum Details und handwerklicher Perfektion in den mittlerweile von der Leopoldstraße in die Hohenzollernstraße umgezogenen Atelierräumen auch heute noch gearbeitet wird, kann man auf den folgenden Fotos von der Entstehung einiger Hemden deutlich erkennen.

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Im Gegensatz zu vielen anderen Betrieben werden alle Arbeiten nach wie vor entweder direkt in der Werkstatt oder von Angestellten des Betriebes in Heimarbeit hergestellt — Outsourcing entspricht nicht dem Selbstverständnis des Betriebes und seiner Chefin Armela Hirtl-Enghofer. Monogramme werden von Hand gestickt, sämtliche Nähte mit nur einer Nadel ausgeführt und alle Einlagen unfixiert verarbeitet. Das Ergebnis spricht für sich. Neben feinen Maßhemden fertigt Hirtl auch Trachten in hemdenmacherischer Ausführung und Accessoires. Kenner wählen nicht nur aus der reichen Auswahl an Stoffen von Alumo, Hilco und Acorn, sondern auch aus dem von der Chefin mit viel Liebe permanent erweiterten Archiv mit historischen Stoffen und altem, handgewebtem Leinen.

Kategorie: Hemden

Florian S. Küblbeck

Florian S. Küblbeck ist freier Journalist und schreibt vor allem über Mode, Stil und Genuss. Mit seinem Erstwerk "Was Mann trägt: Gut angezogen in zwölf Schritten" gab er 2013 sein Debüt als Buchautor.

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