Der Beitrag ist ja sehr lang geworden, zum Schuhputz selbst aber nur ein kurzer Satz:
Was genau wurde in den 90 Minuten Schuhe putzen vermittelt?
 
Der Beitrag ist ja sehr lang geworden, zum Schuhputz selbst aber nur ein kurzer Satz:
Was genau wurde in den 90 Minuten Schuhe putzen vermittelt?

Zunächst gab es eine Präsentation über aktive und passive Schuhpflege. Im Anschluss hat dann jeder seine extra mitgebrachten Schuhe geputzt. Grundsätzlich wurde dabei der typische Ablauf beim Putzen von Glattlederschuhen erklärt. Welche Bürsten werden wann benötigt, was ist der Unterschied zwischen Emulsion und Wachs etc. Auf fortgeschrittene Techniken wie die Benutzung eines Shoebones oder die Wasserglanzpolitur wurde nur am Rande eingegangen.
 
Danke Jan, für den Beitrag. War ein feiner Abend gewesen. Den letzten Teilnehmer musste ich quasi um 1 Uhr aus dem Laden tragen. ;)

Bevor jetzt direkt alle wieder Gift und Galle spucken warum jetzt hier keine WGP gezeigt wird oder ich mit dem Shoebone große Aktionen vollziehe: Ja, da fängt der Spaß erst an, aber: habt ihr Euch mal im Alltag umgeschaut, in welchem Zustand sich die Schuhe Eurer Mitbürger oft befinden? Zumindest für Berlin kann ich sagen, dass der mal überhaupt nicht gut ist. Die Schuhpflege scheint hier genau so akribisch zu sein wie die Planung von Großbauprojekten.
Die allermeisten Teilnehmer bekommen das Seminar von ihrer Freundin/Frau geschenkt und haben kein großes Vorwissen auf diesem Gebiet.

Ich will an diesem Abend ein Gespür aufbauen für gutes Schuhwerk und Leder. Stelle Modelle vor und gehe auf verschiedene Macharten ein. Und dann geht es um die einfache Schuhpflege. Wenige hochwertige Materialien führen zu glänzenden Ergebnissen. Wenn das dann am Ende beim Teilnehmer angekommen ist, dann hat das Seminar schon einiges bewirkt. Sie sehen: Hey, Schuhpflege ist ja jetzt doch gar nicht so übel und auch lohnenswert! Und warum zum Geier meinen immer alle, dass die Pflege von Raulederschuhen so anstrengend wäre, stimmt ja gar nicht!

Wir Schuhfans dürfen dann neue Schuhpflegeenthusiasten in unserer Mitte begrüßen. Viele schicken mir ihr Feedback und auch spätere Putzergebnisse. Find ich gut.

Manchmal haben wir auch noch die Zeit und reißen die WGP kurz an, aber ganz ehrlich: WGP ist für mich nicht die Basis einer gelungenen Schuhpflege. Wenn man soweit gut vertraut ist mit der korrekten Anwendung, dann kann man sich diesem Thema widmen. Man müsste hier quasi einen Level 2 Kurs anbieten, wo man auf diese Dinge näher eingeht.

Kommenden Monat wird es dies übrigens geben. Habe mir aus Paris Paulus Bolten eingeladen, der die Teilnehmer dann mit WGP und Schuhveredlung verzücken wird. Freu ich mich seh drauf, denn seine Arbeiten sind sensationell.
 
Na, das freut mich sehr - bestellen Sie bitte Paulus Grüße von mir.
Bringt er auch Schuhe aus seiner eigenen Kollektion mit?

Einem Anfänger bringt man nicht unbedingt die WGP bei, sondern wie man einfach und effektiv Schuhe pflegt.
Den Shoebone benötigt höchsten ein Shell Cordovan-Träger - viel Hype um nichts - braucht erst recht kein Anfänger.
Nur eins stört mich ehrlich gesagt:
Das ist der Quatsch über Schuhcreme aus Wikipedia wie Emulsionscreme, Wasserware, Wachsware, Wasser als Lösungsmittel
und weitere äußerst dubiose Definitionen, die bei fachmännischer Betrachtung so niemals haltbar sind.
(Klar, es gibt nur einen Fachmann dafür lt. Wikipedia, der behauptet namhafte Pflegemittelhersteller hätten ihm schriftl. Auskunft über ihre Mixturen erteilt.)
Einem Anfänger bringt man bei, dass Leder gerade KEIN Naturmaterial ist, denn es kommt in der (freien) Natur nirgends vor.
Es braucht auch keine Nährung oder Ernährung sondern ein Refresh des Lickerns und Färbens.

Also eine sinnvolle Basis-Schuhpflege - wenn genug Zeit ist, dann kann man auf weitere Sachen eingehen
wie den Unterschied zwischen Marke A, B und C, die Wirkung einer Lotion im Detail usw..

Also Schuhpflege einfach und schnell mit einer Lotion, einer Schuhcreme und 2 Bürsten maximal.
 
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Nur eins stört mich ehrlich gesagt:
Das ist der Quatsch über Schuhcreme aus Wikipedia wie Emulsionscreme, Wasserware, Wachsware, Wasser als Lösungsmittel
und weitere äußerst dubiose Definitionen, die bei fachmännischer Betrachtung so niemals haltbar sind. ...
(

Herrje, Urban – Wasser ist durchaus ein Lösungsmittel für Bestandteile in Schuhpflegemitteln. Denn nur weil Wasser der Hilfe von Emulgatoren bedarf zur Beständigkeit und Herstellung einer Emulsion, verliert es dadurch noch längst nicht seine Eigenschaft als Lösungsmittel für beispielsweise zugesetzte Farbstoffe und insbesondere für oben genannte Emulgatoren. Gerade für dessen Funktionsfähigkeit ist die lösende Eigenschaft für diese durch Wasser unablässig.

Was die Rezepturen betrifft - um diese grob zu kennen, braucht es die Weitergabe durch den Hersteller sicherlich überhaupt gar nicht. Jedes mittelmäßige chemische Labor sollte nicht an der Analyse zur Bestimmung der Zusammensetzung scheitern.

Und wenn Leder kein Naturmaterial ist, ist auch Baumwolle keins. Verlieren nämlich alle Werkstoffe aus der Natur, die vom Menschen weiterverarbeitet und eigenschaftsverbessert werden, dieses Attribut, dann kennen wir fast überhaupt kaum solche.
 
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Ach ja, Baumwollfasern werden versponnen und bleiben dabei ein Naturmaterial.
Leder ist keins.
Leder als Naturmaterial ist nur die Ausrede wenn die Färbung mal wieder drittklassig ist oder den Leuten etwas anderes erklärt werden soll.
Die Ausgangsbasis ist eine Tierhaut, zweifelsfei ein Naturmaterial, das chemisch verändert wird zu Leder.

Im Zusammenhang mit einer Schuhcreme kann man Wasser wohl nicht als Lösungsmittel bezeichnen, da solch eine Creme auch jede Menge Öle enthält, immer vorausgesetzt, dass die Schuhcreme auch tatsächlich Wasser enthält und nicht ausschließlich auf Ölbasis angerührt wurde.
Wenn nun der Ölanteil weit höher ist als der von Wasser - soll dann der kleine Wasseranteil das Lösungsmittel der Farbpigmente und der beigemischten Wachse sein?
Der Wikipedia-Artikel geht davon aus, dass eine Creme immer Wasser enthält, was vielleicht für die von dem Autor ehedem beworbene Marke zutrifft, aber ansonsten falsch ist, denn ich habe mind. 2 Schuhcremes vor mir stehen, in denen kein Wasser enthalten ist.
In diesem Artikel steht auch kein Wort darüber, dass Schuhcremes tatsächlich ein Lösungsmittel wie z.B. Balsamterpentinöl oder vergleichbare/ähnliche enthalten können. Auch dies spricht dafür, dass ich bei einer Schuhcreme nicht generell Wasser als Lösungsmittel bezeichnen kann.
Du kannst aber von mir aus gerne den Wikipedia-Artikel über sogenannte Schuhcremes für bare Münze nehmen.
 
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Ach, Urban, bei Dir kann man doch immer was lernen!
Leder ist also ein Kunststoff.
Wohl der erste überhaupt.


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Nein, das spricht dafür, dass Wasser nicht in jeder Schuhcreme als Lösungsmittel verwendet ist, dass ändert nichts daran, dass Wasser ein Lösungsmittel ist.

Außerdem: Du kannst Fehler bei Wikipedia korrigieren. Das ist die gesamte Idee hinter Wikipedia...
 
Wir haben den Bericht eines Teilnehmers über ein Einsteiger Schuhpflegeseminar und die Antwort des Veranstalters. Davon ausgehend schafft es Urban, wie nicht anders zu erwarten, ein Haar in der Suppe zu suchen und wir landen bei, der nach Ansicht von Urban, falschen Artikeln in Wikipedia und lernen das Leder ein Kunststoff ist.

Tobias kann einem wirklich leid tun.
 
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