Abnehmen

  • Themenstarter Gelöschtes Mitglied 3087
  • Beginndatum
Das Problem bei langfristigen Diäten ohne Sport zum Muskelerhalt ist der sinkende Grundumsatz durch Muskelverlust. 1700kcal empfinde ich schon als extrem wenig, das ist eine Zufuhr, die in den letzten Wochen vor Bodybuildingwettkämpfen zu sich genommen wird - und dort stehen die Jungs schon extrem auf dem Schlauch (ich rede von denen, die keine wandelnde Apotheke sind). Nur so als Vergleich, man muss sich ja selber noch wohl fühlen.

Zum Abnehmen ist mehr Bewegung starker Einschränkung der Kalorienzufuhr vorzuziehen; der Vorteil an LC (nicht no carb) ist die hohe Fettzufuhr, welche gerade in höherem Alter die Hormonproduktion und damit wieder die Muskulatur aufrecht erhält.
Im Wettkampfbodybuilding gelten andere Regeln, Die nur bedingt auf nicht Bb übertragbar sind. Welche Korienzahl viel oder wenig ist muss jeder für sich selber heraus finden.
Low Carb ist als langfristige Ernährungsform aber nicht besonders hormonfördernd - die fehlenden KH haben starken Einfluss auf die Schilddrüsenaktivität (Abfall von fT3/fT4), die Folgeeffekte will garantiert keiner. Kurzfristig aber durchaus gut geeignet, insbesondere wenn man metabolisch insulinresistent ist.

Normale und normalsportliche Menschen sollten daher eher auf die Gesamtkalorien schauen, als besonderen Konzepten hinterher zu rennen.

Gesendet von meinem E7 mit Tapatalk
 
jetzt schau ich das ich nicht mehr als 1700 kcal am Tag zu mir nehme (1900 wären auch ok ). Damit halte ich mein Gewicht - kann aber auch alles essen.

Ich will mich gerne irren, aber wenn du mit 1700kcal nicht im Defizit bist, dann fall ich vom Glauben ab.
Ich bin 180cm, wiege 71kg und selbst ich bin mit 1700kcal im Defizit.
 

Das ist als Euthyroid-Sick-Syndrom bekannt. Was passiert ist, dass Typ 1 Deiodinase runter- und Typ 2,3 Deiodinase hochgefahren werden. Dies führt dazu, dass die Menge von freiem T3 reduziert wird. T3 steigert im Normalfall den Grundumsatz des Stoffwechsels, steigert den Cholesterinabbau und fördert die Lipolyse.

Das Syndrom ist bekannt dafür bei Hungernden einzusetzen. Ich habe gerade keinen Beleg dafür, dass der Verzicht auf Kohlenhydrate das Symptom herbeiführt, aber ich habe eine Studie, die gezeigt hat, dass Kohlenhydrate- oder Proteinzufuhr den Prozess stoppen können, Fettzufuhr hingegen nicht. Es ist wohl so, dass die Typ 1 Deiodinase zum Teil durch Kohlenhydrate induziert wird.
 
Das ist als Euthyroid-Sick-Syndrom bekannt. Was passiert ist, dass Typ 1 Deiodinase runter- und Typ 2,3 Deiodinase hochgefahren werden. Dies führt dazu, dass die Menge von freiem T3 reduziert wird. T3 steigert im Normalfall den Grundumsatz des Stoffwechsels, steigert den Cholesterinabbau und fördert die Lipolyse.



Das Syndrom ist bekannt dafür bei Hungernden einzusetzen. Ich habe gerade keinen Beleg dafür, dass der Verzicht auf Kohlenhydrate das Symptom herbeiführt, aber ich habe eine Studie, die gezeigt hat, dass Kohlenhydrate- oder Proteinzufuhr den Prozess stoppen können, Fettzufuhr hingegen nicht. Es ist wohl so, dass die Typ 1 Deiodinase zum Teil durch Kohlenhydrate induziert wird.



Ich kenne die Studie nicht, aber Deine Argumentation ist nicht schlüssig;)
Du schreibst in Deinem vorherigen Beitrag, dass sich LC negativ auf die Schilddrüse auswirke. Basierend auf der Studie schreibst Du, dass die Zufuhr von Kohlenhydraten oder Proteinen diesen Prozess stoppen.
Bei LC nimmt man aber typischerweise viel Eiweiß zu sich. Sollte also passen;)
 
Ich will mich gerne irren, aber wenn du mit 1700kcal nicht im Defizit bist, dann fall ich vom Glauben ab.
Ich bin 180cm, wiege 71kg und selbst ich bin mit 1700kcal im Defizit.

Du musst immer das Alter einbeziehen. Als ich um die 20 war konnten mir auch 3k bis 3,5k kcal amTag keine Fettposlter bescheren.
Mit 30 kam der erste Einschnitt auf ~2,5k/Tag und mit 40 hat es sich auf 2,2k/Tag reduziert. Da ist es bei mir jetzt 50 immer noch.

Das ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich. die Schwester meiner Frau ist bei ~1,5k/Tag und würde von mehr zunehmen. Je älter man wird desto weniger Kalorien verbraucht man über den Tag.


Das Problem bei langfristigen Diäten ohne Sport zum Muskelerhalt ist der sinkende Grundumsatz durch Muskelverlust. 1700kcal empfinde ich schon als extrem wenig, das ist eine Zufuhr, die in den letzten Wochen vor Bodybuildingwettkämpfen zu sich genommen wird - und dort stehen die Jungs schon extrem auf dem Schlauch (ich rede von denen, die keine wandelnde Apotheke sind). Nur so als Vergleich, man muss sich ja selber noch wohl fühlen.

Zum Abnehmen ist mehr Bewegung starker Einschränkung der Kalorienzufuhr vorzuziehen; der Vorteil an LC (nicht no carb) ist die hohe Fettzufuhr, welche gerade in höherem Alter die Hormonproduktion und damit wieder die Muskulatur aufrecht erhält.

Je älter man wird (zumindest sehe ich das so in meinem Umfeld) desto weniger spielt Sport eine Rolle. Eine Mangelernährung bei der ich auf Dinge verzichten müsste die ich mag, nur um mehr von anderen Dingen essen zu können, kommt für mich nicht in Frage. Für mich ist es nur eine Sache der Selbstdisziplin die Kaloriengrenze einzuhalten.
Ich denke auch das meine Art zu essen gesünder ist als jegliche Diät oder Mangelernährung.

Hier sind wir aber wieder beim "Ich" Das ganze Thema ist sehr individuell und was bei A funktioniert muß bei B noch lange nicht funktionieren. Es gibt viele Wege und jeder muss den finden der für ihn funktioniert. Und was genauso wichtig ist man sollte das ganze regelmäßig hinterfragen und schauen ob es immer noch funktioniert oder ob man etwas verändern sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne die Studie nicht, aber Deine Argumentation ist nicht schlüssig;)
Du schreibst in Deinem vorherigen Beitrag, dass sich LC negativ auf die Schilddrüse auswirke. Basierend auf der Studie schreibst Du, dass die Zufuhr von Kohlenhydraten oder Proteinen diesen Prozess stoppen.
Bei LC nimmt man aber typischerweise viel Eiweiß zu sich. Sollte also passen;)

Ich habe nicht gesagt, dass jegliche Proteinzufuhr den geringen T3-Spiegel hebt, sondern dass Protein und Kohlenhydrate diesen heben können ;)
Da die verlinkte Studie nur auf ein nicht auffindbares Paper mit dem Experiment verweist und die Ergebnisse grob wiedergibt kann ich zu den Details nicht allzuviel sagen.
Aber diese Studie z.B. untersuchte die Veränderung von T3 Levels im Rahmen einer LCHF (Protein: 10% Fett: 55% Kohlenhydrate:35%) und einer LCHP (35% 30% 35%) Diät.

Die Baseline war 198 μgram/dl, HF führte zu 113 μg/dl und HP zu 138 μg/dl.
Die Fett reichere Diät brachte jedoch andere Vorteile mit sich, wie weniger Insulin- und Blutzuckerschwankungen nach den Mahlzeiten.

Die höhere Proteinaufnahme sorgte also dafür, dass die T3 Konzentration weniger stark sank, verhinderte ein Absinken allerdings nicht gänzlich.

Ich habe die hormonelle Problematik nicht angeführt, da m.E. die Mechanismen hinter dem Effekt nicht gut genug verstanden sind. Dass verringerte Kohlenhydrataufnahme einen Auswirkung auf den T3 Spiegel hat, scheint jedoch ziemlich wahrscheinlich.
 
Mal abgesehen von aller Wissenschaft ist die Problematik solcher Feldversuche, dass oft "Diäten" beobachtet werden.
Also vorübergehende Umstellungen und dann noch zum Zeitpunkt der Umstellung bzw. kurz darauf.

Selbst wenn dann bei LC eine Absenkung der Hormone beobachtet werden sollte, wäre es viel interessanter, ob sich das nicht wirklich nach einer gewissen Zeit von selbst wieder normalisiert.

Mir ist da allerdings keine mittelfristige Studie bekannt.
 
Mal abgesehen von aller Wissenschaft ist die Problematik solcher Feldversuche, dass oft "Diäten" beobachtet werden.
Also vorübergehende Umstellungen und dann noch zum Zeitpunkt der Umstellung bzw. kurz darauf.

Selbst wenn dann bei LC eine Absenkung der Hormone beobachtet werden sollte, wäre es viel interessanter, ob sich das nicht wirklich nach einer gewissen Zeit von selbst wieder normalisiert.

Mir ist da allerdings keine mittelfristige Studie bekannt.

Da hast du natürlich recht. Mir ist leider auch keine bekannt und ich habe auch gerade keine Lust eine zu suchen. Ich habe allerdings auch schon öfter mal gelesen, das Leute mit Hyperthyreose mit Kohlenhydratreduktion Erfolge verzeichnet haben.
 
Für eine Person wie Steve (sorry!) wäre Low Carb sicher nicht das Mittel der Wahl.
Es geht ja nicht nur ums Abnehmen. Ab einem gewissen Alter steht die funktionale Kräftigung und Stärkung des Herz- Kreislaufsystems an erster Stelle.
Vielmehr moderates Kraftausdauertraining, zwei mal wöchentl. plus eine Cardio Einheit, je 30 Minuten reichen aus. Die Kilos purzeln bei gesunder Ernährung (ohne Dogma) ganz automatisch.
Steve ist wie ich es verstehe Unternehmer, logische Folge beruflicher Stress. Durch die Ausschüttungen beim Sport wird auch das Stresslevel ausgeglichen.

Low Carb ist eine gute Sache. Man darf es aber wie mit Allem nicht übertreiben. Meine persönliche Erfahrung im Fitnessbereich ist, dass den Meisten schon die Grundlagen fehlen. Da werden KH gezählt ohne zu wissen was sonst im Essen steckt.
Oft reicht es schon auf Weißmehl und Fruchtsaft/Soda zu verzichten um erhebliche Erfolge zu verzeichnen. Ein weiterer Punkt wäre dann regelmäßiger (auch geringer) Alkoholkonsum. (Traurig - ich trinke selbst gern guten Whisky und Wein).

Bei allen Philosophien (die zumeist alle in gewisser Weise wirken) muss man dennoch auf die Zielperson zuschneiden. Ein sinnvolles Körpergefühl ist ohne körperliche Betätigung meines Erachtens nicht zu erreichen. Und Monate Low Carb ohne Sport halte ich für Unfug. Wenn, dann aber richtig.

Wobei, alles ist besser als nichts tun! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben