Bereits im November wurde die Meldung öffentlich, dass das Gesellschaftsmagazin Park Avenue aus dem Hause Gruner + Jahr eingestellt werden soll. Seit wenigen Tagen liegt nun die letzte Ausgabe im Zeitschriftenhandel bereit und wartet auf Käufer. Für uns war dieser (traurige) Anlass Grund genug ein Exemplar zu erwerben und einen Blick in das Magazin zu werfen, das einst antrat um den Siegeszug der deutschen Vanity Fair zu stoppen, oder zumindest zu bremsen. eingestellt worde sein dürfte da Magazin nicht zuletzt weil es hinter den wirtschaftlichen Erwartungen zurückblieb und die Medienbranche sich gerade auf eine lange Durststrecke einstellt und sich „zurecht schrumpft“. Wirtschaftlich schwierige Zeiten bedeuten immer, dass Unternehmen sparsamer mit ihrem Marketing-Budget umgehen und deshalb auch gerne an Werbung in den bekannten Print-Magazinen sparen. Werden die Budgets kleiner wird es für die Redaktionen automatisch schwieriger wertvolle Inhalte zu produzieren.

Aufhorchen lässt da ein Statement des Condé-Nast-Chef Jonathan Newhouse (verlegt auch Vogue), der in einem Interview mit der F.A.Z. im Dezember erklärt:

Es gibt keinen Grund, „Vanity Fair“ nicht weiterzuführen. Es ist unsere erfolgreichste Marke. Die amerikanische „Vanity Fair“ ist eine Institution, die italienische „Vanity Fair“, die wir vor fünf Jahren gestartet haben, hat eine Auflage von 250 000 Exemplaren und hatte in den letzten beiden Jahren einen Anzeigenumfang von jeweils mehr als sechstausend Seiten. Damit ist das Magazin Marktführer in der westlichen Welt. Die deutsche „Vanity Fair“ entwickelt sich sehr gut, wir haben eine Auflage von über zweihunderttausend Exemplaren, eine ansehnliche Reichweite und eine vielversprechende Leserschaft. Wir haben junge, urbane, wohlhabende, vielseitig interessierte Leser. Von meiner Warte aus entwickelt sich die deutsche „Vanity Fair“ sehr gut.

Bleibt abzuwarten wie sich die Vanity Fair schlagen wird, Hochachtung gebührt in jedem Fall der unternehmerischen Entscheidung von Jonathan Newshouse das Magazin auch über wirtschaftlich schwierige Zeiten fortzuführen. Dem ehemaligen Team der Park Avenue viel Erfolg auf den weiteren Wegen.