Nikolaus Haus
Well-Known Member
Das sind mir die liebsten
Hmm, das Paradoxon zitiert und trotzdem nicht verstanden, oder wie soll ich Deinen Smilie interpretieren?
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Das sind mir die liebsten
Geschmäcker sind verschieden. Ich finde so ein Frack mit Lametta sieht ganz, ganz schlimm aus. White Tie lebt (meiner laienhaften Meinung nach) stark von der Reduktion. Unabhängig von den gesellschaftlichen Assoziationen finde ich ihn nachgerade unauffällig. Und dann großflächige Ornamente drangepappt? Geh mich wech...
Mal abgesehen von obigem Beispiel, das angeblich sogar die allererste USAF-Uniform war ("The Formal Evening Dress uniform was the first uniform adopted by the US Air Force" - ist das glaubhaft?).
Ich denke mal, da sollte man schon zwischen zivilen und militärischen Anzügen unterscheiden, zumal man bei letzterem kein Mitspracherecht hat,
Warum sollte das nicht glaubhaft sein?
Lieber Harry,
Der Wiener Schneidermeister Otto Perl. der in New York arbeitete, fertigte für Herren eher kleinen Wuchses und wohlbeleibt grundsätzlich einreihige Anzüge, welche auf nur EINEN! Knopf gearbeitet wurden. Damit folgte er o.a. Prinzip und erzielte zweifellos Erfolge.
Was den klassischen Zweireiher betrifft, sei folgendes bemerkt:
Die Tatsache,daß der Anzug aus einer italienischer Manufaktur stammt, garantiert keinen unbedingten Erfolg. Das Unmögliche jedoch schafften die legendären Schneidermeister und Ikonen im Olymp der Kunst der feinen Herrenkleidermacher wie folgt:
Ladislaus Hantak fertigte für den für seine Eleganz bekannten Bundeskanzler Dr.Bruno Kreisky zweireihige Anzüge die heute noch beeindrucken. Der beleibte Kanzler wirkte wie durch Zauberhand niemals dick oder üppig wie sein deutscher Kollege Kohl.
Alfred Konsal fertigte für die ZIB Nachrichtensprecher in den 70ern zweireihige Anzüge, ohne das beleibtere Sprecher dadurch dicker wirkten. Und das tolle an der ganzen Sache ist, das es heute wieder würdige Nachfolger wie Sprenger oder Netousek gibt.
Beste Grüße
Holly Martins
Ein Zweireiher betont eben m. E. die Figur mehr als ein einreihiger Anzug.
Wie soll ich mir das vorstellen?
"Gucken Sie mal, Herr Oberst, ein Flugzeug. Ganz neu, sowas!"
Ich möchte, was die Rote Armee betrifft, Dir völlig recht geben. Die Uniformen nach der Oktoberrevolution waren allesamt gräßlich. Was unsere Uniformen, und die der Deutschen betrifft, habe ich mich ausschließlich auf die Zeit vor 1914 bezogen. Und da waren die k.u.k. Uniformen mit die schönsten überhaupt. Aber wie gesagt auch die preußischen des 19 Jhds. gefallen mir sehr gut.Die Zeit stimmt schon nicht. Die Air Force war lange ein Teil der Army und wurde erst 1947 eigenständig. AF-Uniformen waren also bis dahin Army-Uniformen. "First adopted" muß i.Ü. ja nicht heißen, daß es sonst lange nichts an Uniformen für die AF gegeben hat- nur dieses Teil war eben wohl das erste, wenn auch vielleicht knapp. Denkbar auch, daß es hier am nötigsten war, weil die Flieger im Einsatz ja Fliegerjacke und entsprechende Hosen trugen.
Der Ärmelbesatz findet sich übrigens schon so ähnlich auf den Uniformen der Südstaaten im Bürgerkrieg. Damals für meine Begriffe eine hübsche Variante (passt auch zu den Südstaaten), aber auf dem Gesellschaftsanzug heute eine landestypische Übertreibung.
Und Lucius: Daß die Uniformen der Sieger schöner seien, bestreite ich heftig. Die Bluse der Roten Armee 1945 ist sogar ausgesprochen häßlich. Für den ersten WK kann ich die behauptete Regel auch nicht bestätigt finden, gerade nach dem von Dir empfohlenen Vergleich. Ich habe besonders die kuk-Uniformen immer für eher flott gehalten. Wo ich allerdings Zugeständnisse mache: Preußen 1804.
Grüße Zieten