Lebensstil und gute Kleidung haben derzeit wieder Hochkonjunktur in den klassischen Medien. Hier ein kleiner Auszug unseres Lesefutters der vergangenen Woche, kommentiert von Florian Küblbeck.

• SZ-Redakteur Titus Arnu berichtet in seinem Artikel „Ein Wochenende mit …… einem Anzug, der nicht knittert“ von seinem halbjährigen Herz-und-Nieren-Test eines Anzuges aus Mischgewebe von S. Oliver. Abgesehen davon, dass „Traveller Suits“ mit Oberstoffen aus Kunstfaser nun wirklich keine bahnbrechende Erfindung darstellen (man denke nur an die in den 1960er Jahren noch „Vertreteranzüge“ gescholtenen Polyesterzweiteiler für die Waschmaschine), stellt sich uns allerdings die Frage, ob der beschriebene Anzug im Alltag tatsächlich besser abschneidet als ein Gegenspieler aus Wollfresko. Der Artikel gibt derlei Vergleiche zwar nicht her, aber immerhin lässt sich auf eine entsprechende Fortsetzung hoffen.
• In der Zeit befasst sich Stilkolumnist Tillmann Prüfer unter dem Titel „Das muss man sportlich sehen“ mit dem Phänomen Casualwear und rät zu bewusstem Einkauf statt „manischem Shopping“. Dass unsere Kernleserschaft und die gesamte Redaktion des Stilmagazins gleich zu Anfang der modischen Lagnweilerfraktion zugerechnet wird, sehen wir dem Autor großzügig nach. Auch wenn wir in der Regel keine geringelten Socken tragen.
• Ebenfalls in der Zeit dreht sich in der Serie „Beruf der Woche“ alles um handgemachte Pfeifen. Redakteur Markus Schleufe war zu Besuch bei Pfeifenbauer Karl-Heinz Joura, der aus feinstem Bruyère-Holz in reiner Handarbeit exklusive Rauchaccessoires herstellt. Neben Einzelheiten seiner Arbeitstechnik verrät Joura auch, wie er seinen Beruf als Sportlehrer zugunsten der Werkstatt aufgab und wieso er die profitorientierte Ausbildungsmoral einiger Kollegen kritisch sieht.

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