Tja, mit Bequemlichkeit, Effizienz und dergleichen wurden und werden uns viele Produkte schmackhaft gemacht. Man weiß, dass Menschen die Nachteile mit der Zeit zunehmend verdrängen, wenn sie erst einmal angefixt sind und fortan auf ein Produkt angewiesen sind. Natürlich wird die eigene Abhängigkeit gerne heruntergespielt oder - wie hier auch gut zu beobachten - werden diejenigen, die für sich in Anspruch nehmen, nicht auf jeden Zug aufzuspringen mit Häme überschüttet.
Es mag im Arbeitskontext schwierig sein, sich gewissen Änderungen zu entziehen, sofern man das möchte, im privaten Bereich bin ich allerdings teils entsetzt, wie widerstandlos Menschen sich in Abhängigkeiten begeben, die für sie teils gravierende Konsequenzen haben. Beispielsweise erscheint es mir als Smartphone-Geringuser teils ziemlich pathologisch oder sagen wir sektenartig, wenn ich mit Freunden unterwegs bin und diese - wie Junkies einen Dealer - die nächste freie Steckdose suchen, in Panik geraten, wenn sie gerade kein Netz haben oder viele kognitiven Leistungen ausgelagert haben und fortan nicht mehr in der Lage sind, sie selbst zu erbringen, wenn gerade mal keine Steckdose in der Nähe ist.
Nein, nicht weil es neue oder etablierte Technologie ist, ist etwas risikolos. Nicht weil etwas bequemer oder effizienter ist als etwas anderes, ist es automatisch besser. Bei allen Dingen, die uns so als modern und fortschrittlich angepriesen werden, darf man gerne auch erst einmal abwarten und die Konsequenzen beobachten.
P.S.: auch bei uns ist Teams Standard. Und für die Arbeit sehe ich auch ne Menge Vorteile. Aber das heißt nicht, dass ich sowas in mein Privatleben lasse.