Ein Double Monk ist ein Freizeitschuh, der irgendwann mal für legere Business Aktivitäten adaptiert wurde. Niemals ist er ein festlicher Schuh, im Gegenteil.
Festlich heisst im Übrigen: Anlassbezogen, nicht kleidungstechnisch. Festlich heisst auch immer, so schlicht als möglich. ( Du merkst, warum ein DM schon per Definition nicht festlich sein kann )
Ich verstehe nicht, warum die Leute auf Ihren Hochzeiten immer zum sartorialen Overkill tendieren nach dem Motto: Alles an den Körper packen, was geht.
Auch hier gilt, weniger ist mehr.
Blauer Anzug, vorzugsweise dunkles Navy - d'accord.
Weisses Hemd: mit Umschlagmanschetten, Kentkragen und Knopfleiste. Bitte keinen Kläppchenkragen, das wirkt immer unpassend. Da der Smoking fehlt, schnürt es dein Gesicht geradezu ein.
Orange zu Blau ist gar nicht schlecht, eine Krawatte aus Wildseide bsp. ist aber sicher wesentlich stimmiger als eine Fliege. Die sieht fast immer nur zum Cut oder Tux gut aus ( und auch da bei vielen nicht )
Dazu dunkelblaue Socken mit dezenten orangen Streifen und ein weisses Leinentuch mit dunkel-organger Kante.
Das Geld, das du dafür ausgeben musst, sparst du an der abscheulichen Weste, die du besser direkt vergisst.
Eine Paisley Weste trägt man zum Cut und ansonsten im Garten, es sei denn, man ist Sänger am Ballermann. Ausserdem, gerade Abends, sicher zu warm, ich gehe davon aus, die Gästeschar mag es eher bequem.
Leute, ihr feiert im Schloss. Immer gerne genommen, ein Großteil meiner Verwandtschaft lebt von der Vermietung ebensolcher Locations. Wenn ihr also schon die Landjunker imitieren wollt, dann richtig und nicht mit dieser Bling Bling Klamotte.
Dazu dann einfach schwarze Oxfords, spiegelblank geputzt. Du wirst feststellen, gerade weil die Garderobe so schlicht ist, fällt sie auf. Und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Wichtige an dem Tag: was im Anzug steckt und die Braut.
Alles andere ist spießiges Kleinbürgergetue.