Diverse Fragen zum eigenen Hochzeitsoutfit

Nachdem ich jetzt, durch die Suchfunktion geleitet, über eine Stunde in allen möglichen Threads gelesen habe - darunter kurzweilige Diskussionen über Schokloadenhersteller und weniger kurzweilige Diksukssionen über die Feinheiten der deutschen Rechtschreibung - bin ich leider immer noch nicht schlauer was die Cinque Anzüge betrifft. Warum die Anzüge "überteuerter Schrott" sein sollen hat sich mir demnach immer noch nicht erschlossen.

Keiner hier hat den Anzug gesehen. Die meisten von uns haben furchtbare Erfahrungen und Beobachtungen in Kaufhäusern gemacht und ein dementsprechend schlechtes Bild von dem, was dort gehandelt wird.

Ich würde mir folgendes anschauen: Welcher Stoff wurde verarbeitet? Ist ein Stoffhersteller ausgezeichnet, der für Qualität bekannt ist? Welche Qualität haben die Knöpfe? Wie aufwändig sind Knopflöcher gearbeitet? Wie ist der Kragen unterfüttert? Wie ist das Innenfutter verarbeitet? Sind irgendwo lieblos gearbeitete Stellen erkennbar? Ist die Einlage pikiert oder verklebt? Ist das ein zeitloser Schnitt oder ein super-skinny Mini-Revers mit Presspassungs-Skinnyhosen? Wie fällt das Sakko - natürlich oder wie ein gepresstes Stück Plastik?
 
Keiner hier hat den Anzug gesehen. Die meisten von uns haben furchtbare Erfahrungen und Beobachtungen in Kaufhäusern gemacht und ein dementsprechend schlechtes Bild von dem, was dort gehandelt wird.

Ich würde mir folgendes anschauen: Welcher Stoff wurde verarbeitet? Ist ein Stoffhersteller ausgezeichnet, der für Qualität bekannt ist? Welche Qualität haben die Knöpfe? Wie aufwändig sind Knopflöcher gearbeitet? Wie ist der Kragen unterfüttert? Wie ist das Innenfutter verarbeitet? Sind irgendwo lieblos gearbeitete Stellen erkennbar? Ist die Einlage pikiert oder verklebt? Ist das ein zeitloser Schnitt oder ein super-skinny Mini-Revers mit Presspassungs-Skinnyhosen? Wie fällt das Sakko - natürlich oder wie ein gepresstes Stück Plastik?

Vielen Dank für den sehr hilfreichen Input.

Lediglich damit keine Missverständnisse entstehen:
Mit stationärem Handel meinte ich nicht unbedingt das Kaufhaus, sondern schon den Fachhandel respektive Herrenausstatter. Ich wollte es nur vom Online-Handel abgrenzen. Konkret habe ich den Cinque Anzug bei einem Herrenausstatter gekauft, der hier wiederzufinden (http://forum.stilmagazin.de/showthread.php?t=8175) ist.
Aber ich sehe schon, der Kauf beim namhaften Herrenausstatter ist wohl auch keine Garantie dafür, dass einem kein Schrott verkauft wird.
 
Ein Verkäufer soll verkaufen, und zwar im Kaufhaus, im Fachhandel wie auch beim Herrenausstatter.
Und in dem, für hochwertige Anzüge, sehr geringem Preisrahmen möchte er dies so schnell und einfach wie möglich. Sollte aus Verkäufersicht auch verständlich sein.

Bei diesem kleinen Budget würde ich mich an die Hausmarken der Bekleidungsgeschäfte (bspw P&C) halten.
Es gibt einfach keine hochwertigen Alternativen aus dem Regal, ohne sich mit der Materie zu beschäftigen.

D.h. Ebay-Käufe, oder Outlets und Sales gezielt zu durchstöbern. Aber man muss eben wissen, auf was man achten sollte.
Und das kann dir keiner fertig und zum abhaken servieren.
 
Ein Verkäufer soll verkaufen, und zwar im Kaufhaus, im Fachhandel wie auch beim Herrenausstatter.
Und in dem, für hochwertige Anzüge, sehr geringem Preisrahmen möchte er dies so schnell und einfach wie möglich. Sollte aus Verkäufersicht auch verständlich sein.

Da bin ich anderer Meinung. Ein guter Verkäufer sollte auch ein bisschen auf die Nachhaltigkeit seiner Arbeit achten und nicht nur so schnell wie möglich das Produkt mit der größtmöglichen Marge verkaufen. Ein guter Verkäufer sorgt dafür, dass seine Kunden zufrieden sind und gerne wieder kommen. Besonders in diesem Metier sollte das Beahtung finden. Ich hatte übrigens keinen gesetzten Preisrahmen. Mein einziger Anspruch war ein dunkelblauer Anzug. Ich hätte auch einenen für 200€ mehr gekauft...

Bei diesem kleinen Budget [...] gibt einfach keine hochwertigen Alternativen aus dem Regal, ohne sich mit der Materie zu beschäftigen.

Das war ja auch meine Vermutung.

D.h. Ebay-Käufe, oder Outlets und Sales gezielt zu durchstöbern. Aber man muss eben wissen, auf was man achten sollte.
Und das kann dir keiner fertig und zum abhaken servieren.

Der Tipp ist gut und den werde ich zukünftig stärker beherzigen. Was natürlich voraussetzt, dass man sich stärker mit der Materie beschäftigt. Genau das versuche ich im Moment.

Also an dieser Stelle vielen Dank für den Input.
 
Es ist einfach so, dass man für 300 EUR keinen guten Anzug im stationären Handel bekommen kann. Das geht einfach nicht. Der Rohertragsfaktor liegt in der Textilbranche bei Markenwaren im Fachhandel zwischen 4,5 und 6 (und weit darüber für besonders begehrte Marken; und bei Eigenmarken entsprechend darunter). D.h. ein Anzug, der 300 EUR im Verkauf kostet, kostet in der Herstellung 1/4 bis 1/6, also zwischen 50 und 75 EUR.

Wenn ich mir nur den Stoff ansehe, so braucht man für einen Anzug etwa 3,5m Stoff. Wenn ich nun Stoffe von renommierten Webern in deren mittlerer Preisklasse ansehe, kosten die (mich als Endverbraucher ab Weberei) ab 70 EUR pro Meter. Das macht allein für den Stoff 235 EUR. Wenn nun eine große Firma kommt und viele hundert Meter kauft, zahlt die natürlich weit weniger, aber man muss mit Sicherheit eine andere Qualität bei der Weberei in Auftrag geben, um den o.g. Fertigungpreis zu erreichen.

Da aber trotzdem über den Stoff schon ein Gutteil des Fertigungspreises aufgebraucht ist, muss dann optmiert gefertigt werden. D.h. günstige Einlagen (kein Rosshaar, kein Leinen), die verklebt und nicht vernäht werden (von handvernäht will ich jetzt nicht anfangen), billige Knöpfe (Plastik statt Horn, Steinnuss oder Perlmutt), und nicht zuletzt Produktion in Niedriglohnländern, da selbst in optimierter Produktion das Nähen eines Anzugs ein wenig Zeit braucht und somit Kosten produziert.

Zum regulären Preis ist SuitSupply meiner Meinung nach qualitativ nicht zu schlagen. Dort bekommt Du etwas über Deinem Preis eine Qualität (made in China), die im stationären Handel nicht unter dem doppelten (und da ist es auch sehr eng) zu bekommen ist: ein pikiertes Revers z.B. und ordentliche Stoffe.
Für vollvernähte Einlagen (full canvas) musst DU aber auch dort 600-700 EUR bezahlen. Im stationären Handel bis Du dann aber deutlich über 1000 EUR.

Langer Rede kurzer Sinn: Für 300 EUR gibt es nichts dolles, aber die Eigenmarke des Herrenausstatters hätte wahrscheinlich bessere Qualität geboten als Cinque.
 
Ich bräuchte ein wenig Input wegen meinen Schuhen.

Wie oben schon erwähnt, plain cap-toe? Gefällt mir irgendwie überhaupt nicht.

Was würdet ihr stattdessen vorschlagen? Vielleicht mit einem Link oder ein Bild, denn ich komme irgendwie nicht weiter.
 
Zweimal ganz klassisch. Und zweimal etwas weniger klassisch. Als Steigerung würden mir noch schwarze Double Monks einfallen oder Wholecuts oder Quarter Brogue Oxfords, wie sie Meermin kürzlich im MTO-Programm hatte.

https://www.meermin.es/grupoMTO.php?idGrupo=310
 

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Dankeschön. Die Meermin würden mir tatsächlich gefallen. Der Leisten sieht aber für meinen breiten Vorderfuß nicht gerade geeignet aus:eek:

Und mit den Cap-Toe Oxfords, die möchten mir einfach nicht gefallen.
Naja vielleicht sollte ich einfach mal einen an meinem Fuß anschauen also anprobieren.
 
Und mit den Cap-Toe Oxfords, die möchten mir einfach nicht gefallen.
Naja vielleicht sollte ich einfach mal einen an meinem Fuß anschauen also anprobieren.

Die Schuhe muss man zum kompletten Outfit sehen. Erst da entfalten CapToe Oxfords ihre volle Eleganz!

Wie gesagt, Double Monks können auch was. Oder schwarze Tassel Loafer?
 
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