Dreiteiler in, jawoll, lila

Die Weste ist fertig, bis auf Futter und die Knöpfe. Der Bügler hat heute Freigang, daher alles noch im Knitter-Zustand.

Ich habe als nächstes das Füttern der Jacke vorbereitet. Zunächst einnähen des sog. pipings. Ein hochwertiger Streifen aus Viskose, der mit einem sehr lockeren running stitch eingenäht wird. Das ist im Ergebnis schier und reparaturfreundlich. Die Innentaschen habe ich umkurvt. Ich weiß nicht ob die Ecke neben der Tasche so soll, darf oder ob das strengstens verboten ist. Ich habe das schon mal so gemacht und es sieht hinterher gut aus und funktioniert. Wenn also noch keiner vor mir auf diese Idee gekommen ist, dann ist das ab sofort die "Dukie-Ecke".

Vor dem Futter graut mir immer etwas, da es eine Handarbeitsorgie ist und Tage dauert ...

Trotzdem naht der Tag, an dem ich mir Gedanken übers nächste Projekt machen kann. Geil!
 

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Heute das Futter. Kein einfacher Teil. Es muss locker sein, darf nicht spannen, aber es darf auch keine überflüssigen Zusammenrottungen von Stoff geben. Man sieht deutlich, dass ich beim linken Seitenschlitz am Rücken etwas gepfuscht habe. Da ist eine Art Rüsche entstanden, die aber beim Tragen nicht zu spüren ist. Werde ich aber dennoch ändern (habe ich übrigens erst beim Betrachten der Fotos gemerkt).
Zu sehen ist auch eine üppig dimensionierte Bewegungsfalte in der Mitte des Rückens. Sehr einfach anzulegen und nützlich.
Alles in allem eine Orgie an Pikierstichen, denn das Futter wird komplett von Hand mit der Jacke verbunden. Ebenso die Übergänge Ärmel/Jackenfutter.

Die gestreiften Ärmel sind übrigens der Tradition geschuldet. Macht man halt so und es gefällt mir auch ganz gut. Sartorial-Puristen müssen sich nun aber festhalten, denn: Die Ärmel werden keine funktionierenden Knopflöcher haben. Sie machen einen Haufen Arbeit und ich benutze sie nicht. Spare ich mir also.
 

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Knopflöcher!
Furchtbar aufwändig, empörend schwierig.
Zunächst Markieren mit Reihgarn. Hier darf absolut nichts mehr schiefgehen. Ein falsches Knopfloch und das ganze Teil ist ruiniert.
Dann Abtackern der Knopflochkontur mit einem 1mm-Stich. Anschließend Loch stanzen, aufschneiden. Einfassen des Schlitzes mit einem dünnen Faden. Beim endgültigen Nähen soll nichts ausfransen. Dann Einfassen der Kontur mit Knopflochfaden. Mit eben dem Faden wird anschließend das gesamte Knopfloch mit Knopflochstichen umsäumt. Jeder Stich beinhaltet einen kleinen Knoten, der dann Teil der charakteristischen Kette wird. Hier darf man sich absolut keinen Fehler mehr erlauben. 1,5 Millimeter daneben gestochen und es wird hässlich. Zum Schluss ein kleiner Querriegel und fertig.
Dauer der Operation eines Lochs: etwa 20 Minuten. Mir schleierhaft wie Leute das viel schneller hinbekommen. Der ganze Anzug bekommt 11 Löcher. Die Begeisterung des Schneiders sinkt ab Loch 4 ganz beträchtlich ...
 

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Sehr ruhig hier, aber das liegt (wie immer) an DER VERDAMMTEN POST!!!
Die vor einer Woche bestellten Knöpfe sind natürlich verschollen. Das Knöpfeparadies (sehr guter Kundenservice übrigens) will für Ersatz sorgen, aber das dauert natürlich auch ein paar Tage. Ansonsten ist alles so gut wie fix und fertig, aber was nutzt das ohne Knöpfe?

Kleiner Ausblick: Ich trage mich mit dem Gedanken antizyklisch zu schneidern. Der nächste Anzug, wäre dann tatsächlich einer für den Strand. Baumwollköper in taubengrau oder beige, ohne Einlagen, ohne Futter, waschbar bei mindestens 40 Grad. Mir schwebt da so ein Anklang an Tropenuniformen der 30er vor.
Wenn es hier jemanden interessiert, mache ich das wieder öffentlich.
 
Kleiner Ausblick: Ich trage mich mit dem Gedanken antizyklisch zu schneidern. Der nächste Anzug, wäre dann tatsächlich einer für den Strand. Baumwollköper in taubengrau oder beige, ohne Einlagen, ohne Futter, waschbar bei mindestens 40 Grad. Mir schwebt da so ein Anklang an Tropenuniformen der 30er vor.
Wenn es hier jemanden interessiert, mache ich das wieder öffentlich.

Unbedingt! Du machst tolle Projekte [emoji2]
 
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