Erfahrungsbericht: Policke vs. Dolzer vs. Suitsupply vs. Rooks & Rocks vs. Vesturo

Wie wäre es einfach mit veganen Anzügen aus Maispolymer, im 3D Drucker produziert?

Problem gelöst.
Eine phantastische Idee! In der Bespoke-Version basieren die Polymere auf von Demeter zertifiziertem und bei Vollmond von lokalen Jungfrauen handgeerntetem Mais. Als Billigprodukt für Filialisten gibt es dann die Monsanto-Linie mit gentechnisch verändertem Mais aus den USA.
 
Eine phantastische Idee! In der Bespoke-Version basieren die Polymere auf von Demeter zertifiziertem und bei Vollmond von lokalen Jungfrauen handgeerntetem Mais. Als Billigprodukt für Filialisten gibt es dann die Monsanto-Linie mit gentechnisch verändertem Mais aus den USA.
Das heisst jetzt nicht mehr Monsanto, sondern Bayer und ist somit ein deutsches Qualitätsprodukt.
 
Ich denke man muss bei der Diskussion auch das generelle Lohnniveau betrachten. Weil Löhne woanders niedriger sind, können die Arbeiter vor Ort dennoch durchschnittlich oder überdurchschnittlich gut bezahlt sein. Deswegen nicht im Ausland zu produzieren weil Lohnkosten niedriger sind als in Deutschland ist Quatsch. Weil das nicht automatisch gleichzusetzen mit Ausbeutung oder unfairen Löhnen ist.
Es gibt mittlerweile Güter die nicht mehr sinnvoll in Deutschland produziert werden können einfach weil die Produktion (Lohnkosten, Energiekosten, Steuern etc.) zu teuer wäre, als dass es Konkurrenzfähig oder für das entsprechende Gut sinnvoll und wirtschaftlich wäre.
 
Hast Du den Eindruck dass der Ansatz, sich darauf zu verlassen, so richtig gut funktioniert, um Konsumverhalten zum Besseren zu verändern?

N.H.
Das Problem ist, dass jeder überhaupt kein Problem damit hat, auf der Ebene seiner finanziellen Möglichkeiten Arbitrage-Effekte im Konsum mitzunehmen, aber es denen, die geringere Möglichkeiten haben, übelnimmt und deren Auswahl ohne Kenntnis der jeweiligen Produktqualität disqualifiziert. Auch der Veblen-Effekt spielt da nicht unerheblich hinein.

Die Frage ist halt, was denn "gutes" Konsumverhalten überhaupt ist. Ist es Konsum mit dem geringsten ökologischen Fußabdruck? Ist es Konsum mit guter Qualität zum kleinen Preis? Ist es Konsum mit guter Qualität zum hohen Preis? Ist es Konsum aus regionaler Produktion? Ist es Konsum mit absolut höchster Qualität? Ist es Konsum ohne unnötiges Marketing-Blabla? Ist es Konsum nach kommunistischem 5-Jahres-Plan? Und am wichtigsten: Wer entscheidet das? ;)
 
Im Detail kann man immer diskutieren. Es gibt aber schon auch viel Konsens (dazu dann auch viele Gesetze). Niemand verlässt sich drauf dass der Konsument schon das verdorbene Fleisch nicht kaufen wird: dann müsste man dessen Verkauf ja nicht verbieten.

Es ist ein Problem, dass der Konsument immer (d.h. im Durchschnitt) seinen kurzfristigen Nutzen über den Allgemeinnutzen stellt. Das ist auch völlig nachvollziehbar. Um der Allgemeinheit nicht über Gebühr zu schaden braucht es Regeln, „von oben“. Dass die Konsumenten sich an die Hand nehmen, in die Aufen schauen und zum individuellen Nachteil Besserung geloben - also bitte. Das ist auch eine Verantwortung, mit der ich den Konsumenten überfordere. Wenn in jeder Situation das billige Quälfleisch neben dem teuren Biofleisch liegt wird das nicht funktionieren. Die bessere Wahl muss auch die leichtere Wahl sein. Und nicht alles auf einmal. 10% sind 10%, und nicht „haha, siehste, geht nicht, also lieber gleich gar nichts machen“.

N.H.
 
Das finde ich super, Du wirst jetzt auch Kunde bei Sebastian Hoofs? ;) Mehr Stimme am "Point of Sale" als Deutschland-Bespoke geht doch gar nicht mehr. :cool:

Muss man Jesus Gandhi von Orleans sein, um überhaupt etwas richtig machen zu dürfen?
Wenn man gar keine Moral hat, kann man anderen leicht Doppelmoral vorwerfen. Selbst muss man sich dann ja an nix messen lassen.
 
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