bunuel
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Viele Dinge bestimmen den Preisunterschied. Natürlich das Material des Schaftes, wie auch das Material der Feder. Dabei ist es hinsichtlich der Feder nicht damit getan, sie aus Gold zu fertigen. Im wesentlichen bestimmt die Fähigkeit zur Spreizung das Schriftbild der Feder. Gute Federn spreizen sehr leicht. Man findet sie selbst an teuren Schreibgeräten heute kaum noch. Häufig ist man daher mit der Anschaffung eines älteren Füllers besser bedient.
Im Schriftbild erkennt man die Spreizung der Feder: Federn die leicht spreizen erzeugen ein Schriftbild, das - ähnlich wie beim Schreiben mit der Kaligraphie-Feder - durch dickere und dünnere Linien gekennzeichnet ist. Meist sind die Aufstriche etwas dicker als die Abstriche, weil wegen des Aufstrichschwunges etwas mehr Anpressdruck die Feder spreizt. "Moderne" Federn erzeugen eher ein Schriftbild mit durchgängig gleichbreiten Linien, das eher etwas langweilig wirkt. Hierzu können Sie auch einen Tintenroller verwenden. Der schreibt sich für die kugelschreibergewöhnte Hand leichter und erzeugt ein vergleichbares Schriftbild.
Man sollte hier vielleicht etwas differenzieren. Eine flexible Feder ist erst einmal kein Qualitätsmerkmal per se. Es ist letztendlich eine persönliche Präferenz. So wie es fantastische rigide Federn geben kann, gibt es flexible Federn, die eher so lala schreiben bzw. gibt es Menschen, die mit flexiblen Federn nicht schreiben können (oft Linkshänder) oder die eine rigide Feder bevorzugen.
Ich persönlich finde flexible Federn z.B. sehr angenehm, habe aber mit sehr extrem flexiblen Vintagefedern Schwierigkeiten im Alltag zu schreiben.
Ein interessantes Schriftbild mit vielen Linienvariationen kann man auch mit speziellen Federn wie Italic, Stub, Oblique oder den japanischen Music oder Zoom Federn erreichen. Aber diese Federn sind nicht für jedermann, da hier die Schreibhaltung eine große Rolle spielt.
Es ist letztendlich alles eine Sache der persönlichen Präferenz.
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