Frühstücksservice - bitte um Ratschläge

Vielen Dank für die bisherigen Ratschläge. Es ist doch tatsächlich so, dass sich meine Frau und ich in dieser Geschmacksfrage nur begrenzt einig sind. Ein Problem, das ich in bisher fast 10 Jahren Ehe nicht erlebt habe.

Einig sind wir uns, dass:

- ein Teller für uns kreisrund ist und nicht viereckig, oval, wellenförmig, brückenfunktional, quallenartig oder in einer anderen Form, mit der zu geschmacklich schlimmsten Zeiten die Rettung der Porzellanindustrie vor dem Bankrott infolge der Weiterbenutzung von Omas Vererbtem versucht wurde.

- New Wave und ähnlich Modernes für uns deshalb absolut nicht in Frage kommen wird.

- die Grundfarbe ein helles oder gar reines Weiss sein darf.

- es ein gemaltes Dekor geben darf, das den Eindruck von Handmalerei erweckt.

Vollkommen uneinig sind wir uns leider in der Frage, welches Dekor nun schön ist und welches nicht. Mir gefallen:

- schöne Malereien oder Blumen oder Zwiebeln in Blau, Rot, Grün, Rosa, Wasweissich. Wenn es nach mir ginge, hätte ich bei Fürstenberg Zwiebelmuster längst zugeschlagen.

Findet sie leider alles "Oma". Auch, weil die Tassen dann angeblich immer so übertrieben altbacken aussehen. Hallo!?Sakkos sehen auch altbacken aus, wenn man so will. Ihr hingegen gefällt:

- Dibbern Sweet Herbs oder Dibbern Impression. Hat wohl was mit "leichtfüßig" zu tun. Von sowas will ich aber doch morgens nicht meinen Pfirsich essen, oder? Mir ist das viel zu asymmetrisch. Allein schon, dass man dann immer diegleiche Tasse zum gleichen Teller stellen muss, finde ich abartig stylisch, das erinnert mich an Wohnmüll, der nach 5 Jahren in die Tonne fliegt.

Habe ich da eine Geschmacksverirrung?
 
Mein persönlicher Favorit für ein Frühstücksservice wäre das Wedgwood florentine turquoise:

http://www.theageofluxury.com/site_files/image/37_1.jpg

Florentine Turquoise hat ein schönes Muster, in natura aber leider einen zumindest für mich schwer erträglichen Blauton.

Wir haben Ulander Powder Blue (gibt's neu, glaube ich, nicht mehr) http://www.wedgwood.eu/prestige-ulander-powder-blue-plate-18cm und Edme http://www.wedgwood.eu/tableware/by-collection/edme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der zur Auswahl stehenden Varianten würde ich einmal mehr sagen: Deine Frau hat recht.

Persönlich kann ich zur Findung wenig beitragen, ich mag halt grundsätzlich schönes und einfaches Gastronomiegeschirr in Weiß. Ein einfacher Teller, auf dem Rühr- oder Spiegelei mit knusprigen Zwiebeln Platz hat, reicht mir. Der Rest der Familie isst idR nach schwäbischer Manier von Buchenholzbrettchen, Werk- wie Feiertags.

Wenn aber ein Frühstücksservice angeschafft werden würde, dann von Triptis oder zumindest in ähnlich dezenter Ausführung.


Ich schließ mich da mal in sofern an, als dass ich, wenn ich mich denn nicht einigen könnte (und im Falle eines Service mit floralem Muster auch nicht wollte [emoji39] ), auf das dezente weiße Tac von Rosenthal gehen würde.
 
Vielen Dank nochmal für die Ratschläge und Vorschläge. Sehr viele gute Ideen und Inspirationen dabei!

@defensortweedei: Du hast mit Wedgwood den entscheidenden Ratschlag gegeben. Obwohl es seitens meiner Frau mal hieß "kein Blau", haben wir bei dieser Firma spontan einige sehr attraktive und schöne Designs gefunden. In dieser Richtung suchen wir nun weiter. Sehr guter Hinweis, vielen Dank!
 
Na, das freut und ehrt mich natürlich, dass ich zur Verfeinerung des Hippie-Haushalts beitragen konnte.

Ansonsten ist auch Flora Danica von Royal Copenhagen noch sehr schön, allerdings wirklich brutal teuer.
 
Kleine Ergänzung: Wenn's in d'Maschin soll, dann i. d. R. nur Unter- und nicht Aufglasurdekor (also auch kein Platin- oder Goldrand). Letzteres fordert zumeist Handwäsche, und ist ansonsten bald futsch.

Wenn's Gebrauchtes (germisch "preloved") sein soll, und Maschinentauglichkeit wichtig: Auf Erhaltungsgrad der Glasur achten. Die leidet nämlich auch bei Maschinentauglichem und deshalb so Benutztem allmählich. Sieht dann durch mattierte Oberfäche zunehmend unansehnlich aus, und ist bei vollem Verlust der Glasur bis auf den Scherben auch nicht mehr perfekt gegen Verfärbung geschützt (gilt besonders beim hierfür weitaus anfälligeren Steingut, s. u.). Man sieht's am auffälligsten bei Gläsern, die wegen Materialverlust durch Maschinenwäsche im Lauf der Zeit blind werden. Die Glasur ist ja, wie der Name nahe legt, eine nur dünne Glasschicht über dem keramischen Scherben.

Noch was zum Material: Wedgwood und VB bieten heute noch - glaub ich zumindest - zum Teil auch Weichkeramik (Steingut; nicht zu verwechseln mit dem weitaus härteren Steinzeug) an, also kein Porzellan. Dieses Steingut ist heute zwar auch recht hart, aber bei weitem nicht so unempfindlich für Abschläge, und deshalb mit Porzellan nicht zu vergleichen. Und je höher bei Porzellan die Temperatur des Brands, umso noch härter, schwerer und meist auch teurer. Gilt z. B. für Meißen und KPM, bei denen der Scherben durch die hohe Brandtemperatur auch weit mehr Volumen verliert (hier ca. 1/3; macht vermutlich auch die Ausformung aufwendiger). Mal abgesehen von der sichtbar solideren Qualität klingt solch schweres Porzellan einfach auch schöner, wenn was Hartes dagegen stößt.

In unserer "Haushaltung" gibt's Steingut von VB (Unterglasurdekor) und Porzellan von Arzberg (monochrom), Hutschenreuther (Aufglasurdekor), Meißen (Zwiebelmuster weiß/blau, bunte Blume, Weinlaub) sowie KPM (monochrom), sämtlich aus mindestens zweiter Hand. Die Unterschiede in der jeweiligen Durabilität aufgrund von Scherben und Dekorart sind überdeutlich.
 
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