German tailoring, as per B. Roetzel

Mit passenden Armlöchern kann man folgende Sachen machen ;):
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Diese und viele andere Astaire-Bilder tragen nicht unwesentlich zum falschen Verständnis von Armlochkonstruktionen bei. Natürlich kann er in solchen Photos seine Arme bewegen, ohne, dass die Schultern seiner Jacken abheben. Natürlich liegt das (unter anderem) am Armloch. ABER: Die Kleidungsstücke sind speziell für diese Zwecke angefertigt, Astaire tanzt da nicht in Straßenkleidung. Es gibt einige wenige Photos von ihm mit hängenden Armen in einem solchen Anzug. Von hinten aufgenommen sieht man schnell, dass der perfekte Sitz bei gehobenen Armen mit entsprechendem Faltenwurf bei entspannter Haltung erkauft wird. Genauso konstruiert man übrigens noch heute die Turnierfräcke von professionellen Standardtänzern — auch wenn die ansonsten nur noch wenig mit einem Frack gemeinsam haben.

Um jetzt nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin nicht der Meinung, ein hohes Armloch sei schlecht — es kommt aber immer auf die Umstände an.
 
Ob der gezeigte Anzug von Herrn Roetzel handwerklich gut gemacht ist, vermag ich anhand der Bilder keineswegs zu beurteilen. Selbiges finde ich ohnehin schwierig. Allein gefallen mag er mir vom Schnitt her nicht. Ich habe die Anfertigung dieses Anzuges auf seinem Blog verfolgt und er ist so geworden, wie ER ihn sich gewünscht hat.


Ich denke schon, dass er handwerklich gut gemacht ist, so weit ich das mit meinem laienhaften Verständnis überhaupt beurteilen kann. Ich habe ihn im letzten Sommer mit diesem Anzug kennen gelernt, er trug ihn wahrscheinlich genau deswegen, weil er so geworden ist, wie er ihn sich gewünscht hat, auch bei über 30°C im Schatten. :eek:
Mir mag er nicht nur wegen des Schnitts, sondern auch wegen des Stoffes so gar nicht gefallen. Selbst meine Frau (obwohl ich beim weiblichen Geschlecht ja immer eher vorsichtig bin, was die Einschätzung männlicher Garderobe betrifft) war milde entsetzt und konnte nicht verstehen, dass er mit diesem Anzug als allgemeines Stilvorbild gehandelt wird.
Wäre das Sakko noch einen Tick länger, ginge der Anzug schon fast als Zoot-Suit durch.
Aber jedem das Seine.

Seine "Spitze" gegen die süditalienische "Armloch Fraktion" könnte auch einer anderen Motivation entstammen, ...
Da dürftest du wohl recht haben ...
 
Meiner Meinung nach taugt Herr Roetzel in seinen zuletzt gesehenen Outfits wirklich nicht mehr als Stilvorbild.
Den anachronistischen Look, den er en den letzen Jahren immer stärker ausprägt, hat nichts mehr mit dem klassisch englischen Stil zu tun durch den er zum Stilvorbild vieler geworden ist.

Man sollte doch nicht vergessen das Stilvorbilder vergangener Epochen, wie der Duke of Windsor, Gianni Agnelli,Cary Grant, James Dean Steve McQueen....
die Mode voran gebracht haben. Niemals ging es darum reaktionäres Outfit zu tragen.

Warum also immer zu Herrn Roetzel schauen, wer es klassich aber trotzdem zeitgemäß mag kann sich doch Inspiration bei unserem Grimod holen;)

Auf Roetzels neues Buch freue ich nicht trotzdem wie Hülle.
 
Ich denke, dass Herr Roetzel sein theoretisches historisches Wissen durch praktisches Wissen erweitern will. ;)
 
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