Grand Seiko --- geht das?

Nur der Name Seiko passt vielleicht nicht so ganz.

Warum? Jeder der etwas von Uhren versteht wird dir wohl einige Zeit auf das Handgelenk starren. So oft sieht man die ja leider nicht.
Einziger Negativpunkt ist das sehr dünne Konzinetz in Europa. Der wiegt bei Uhren im deutlich 4-stelligen Bereich natürlich schwer.
 
Man muss das mit dem fehlenden Premiumimage auch mal von der positiven Seite aus sehen: In Kreisen, die weniger informiert sind, wird die Uhr wenigstens nicht geklaut.
 
GS gehört definitiv zu den Spitzenherstellern und muss sich hinter den grossen Schweizern nicht verstecken was die Qualität betrifft, was mich bei manchen Modellen etwas stört ist das mein sehr deutlich sieht wo das Design herkommt z.b. bei dem dritten von die geposteten Bild aber es gibt ja auch andere.

Den Namen Seiko, bzw. Japan verbinde ich (im Gegensatz zum Nachbarn China mit denen sie gerne in einen Topf geworfen werden) mit High Tech und spitzen Produkten, siehe z.b. Brillen und Linsen aus Japan. Seiko selbst ist auch sehr Innovativ wenn man sich mal die Firmengeschichte anschaut.
 
Eine GS besitze ich leider nicht. Koennte ich mir eine Uhr in der Preisklasse leisten wuerde ich sie einem schweizer Hersteller auf Grund des besseren PLV vorziehen (die Preise fuer schweizer Uhren in Japan sind zum heulen). Die angesprochenen Probleme mit dem Service entfielen fuer mich ebenfalls. :D

Etwas generelles zum sogenannten Image Problem. Mit Seiko verhaelt es sich aehnlich, wie mit anderen japanischen Firmen, die auch im Luxussegment produzieren, beispielsweise Toyota. Beide Firmen (Toyota noch viel ausgepraegter) sind Generalisten, d.h. sie fertigen in grosser Bandbreite, von ganz einfachen (preiswerten) Modellen bis hin zu hochpreisigen (oft technologieintensiven) Moedellen. Letztere waren urspruenglich meist fuer den heimischen Markt konzipiert, wo das Imageproblem keine so grosse Rolle spielt. Ich schweife etwas vom eigentlichen Thema ab, hoffe das ist OK.

Etwas ueberspitzt formuliert, wer in Japan Luxus und das damit verbundene Image haben will, greift zu einem auslaendischen Prestigewagen a la Mercedes oder BMW (und bezahlt den horrenden Importaufschlag), wer ein qualitativ hochwertiges Auto mit gutem Service haben will, waehlt einen heimischen Hersteller z.B. Crown oder Lexus. Fuer Uhren, denke ich, gilt da aehnliches.

Die Spitzenprodukte von Seiko (GS und Credor) sind (laut Reviews) qualitativ auf Augenhoehe mit Schweizer Fabrikaten und haben darueber hinaus ein guten PLV. Aufgrund ihres etwas eigenartigen Marketing in auslaendischen Maerkten, dem Ganzheitskonzept der Firma und nicht zuletzt der Historie (Seiko wurde mit Quarzuhren in Europa bekannt) fehlt ein Image, wie es Rolex oder Omega beispielsweise haben. Damit muss man leben. Macht die Uhren aber nicht schlechter.

Kurzer Ueberblick ueber die Geschichte von GS.
 
Eine GS ist optisch und technisch natürlich eine schöne Sache. Ich habe einen Bekannten, der eine trägt und bei jeder sich bietenden Gelegenheit, gefragt oder ungefragt, seinem Gegenüber erklärt, dass das ja eine Understatement-Uhr sei und dass das Tragen einer fernöstlichen Uhr für über 3.000 Euro für ihn genauso zum stilvollen Understatement dazugehöre wie der "Wegfall der Typenbezeichnung" auf der Extra-Liste des Daimler-Händlers. Kenner würden das dann ja sowieso sehen.

Wenn Understatement so aussieht, verzichte ich gerne darauf. Und ob ich eine GS anstatt einer Schweizerin nehmen würde? Niemals.
 
Wenn die nicht so reudig schlecht zu bekommen wären in Europa...:(

Gerade Spring Drive ist schon eine tolle Technologie, leider auch preislich nahe bei gehobeneren europäschen Modellen.
 
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