Keiner der drei ist in meinen Augen ein hochwertiges Exemplar.
Nochmal: Es ging nur um Schriftbild und Schreibkomfort. Von Hochwertigkeit war in diesem Zusammenhang nicht die Rede. Abgesehen davon IST der Lamy 2000 hochwertig. Tolle Goldfeder, sehr gute Verarbeitung, lässt sich komplett auseinander bauen, Kolbenmechanik, schöne Details, mit Makrolon ein haptisch tolles Material. Warum soll der Lamy nicht hochwertig sein?
Genauso der Pilot Capless. Absolut solide Metallkonstruktion, schöne Goldfeder, sehr solider und einzigartiger Druckmechanismus. Die Raden-Version hat zudem auch eine absolut tolle Lackierung.
Wenn man den MBs Hochwertigkeit zuspricht, dann auf jeden Fall auch diesen Modellen.
Das bestreitet ja niemand, aber auch wenn ein Lloyd 20 Jahre halten würde würde ich trotzdem einen C&J (setz ein was dir gefällt) vorziehen.
Du hast doch bestritten, dass günstige Füller nicht lange halten können, indem Du gesagt hast, dass nur hochwertige Füller ein Leben lang halten können. Das ist leider Unsinn. Es ging mir nur um Haltbarkeit. Nicht um Hochwertigkeit oder sonst was. Ich würde natürlich auch einen C&J dem haltbaren Lloyd vorziehen. Aber darum ging es eben nicht.
Die normalen Montblancs ab Mitte der 80ger sind mit vorsicht zu genießen. Ausnahmen sind die 149ger und 147ger.
Ich habe auch einen MB aus den 60ern mit einem Riss am Schaftende. Und jetzt?
Der 147ger, auch Traveller genannt, wäre dann auch meine Wahl wenn es wie Proteus sagte in ein Land ohne Tintenfaß geht. Ausserdem schreibt der als einziger auch im Flugzeug, zumindest soweit mir bekannt ist.
Der MB 147 ist letztendlich ein simpler Patronenfüller. Du würdest in einem Land ohne Tintenfaß auch mit einem Pelikano überleben. Außerdem gibt es Reisetintenfässer. Visconti hat z.B. ganz schicke.
Dass Füller in Flugzeugen nicht schreiben, wäre mir neu. Das einzige Problem, das in Flugzeugen auftauchen kann, ist auslaufende Tinte durch den Druck. Davor wird auch ein MB 147 nicht gefeilt sein. Es gibt Füller mit zwei Kammern, die ein Auslaufen verhindern können, wie z.B. die Powerfiller von Visconti oder der TWSBI Vac 700. Dass der MB 147 der einzige Füller ist, der im Flugzeug schreibt, ist Blödsinn.
Hochwertige Füller sind für mich nicht aus Plastik. Das ist sicher individuell, aber die Haptik eines Celluloid Füllers ist für mich unübertroffen. Dazu kommt das geringere Gewicht und die fantastischen Farben.
Ob man nun Gummi, Holz, Metall oder Plastik vorzieht ist wie gesagt individuell.
Celluloid ist letztendlich auch Plastik. Ich persönlich finde Ebonit haptisch um einiges interessanter. Aber ja, das ist Geschmacksache.
Weiches schreiben ist im Übrigen kein Ausdruck von Qualität, die meisten weich schreibenden Federn haben Probleme anzuschreiben wenn das Papier zu glatt ist.
Natürlich ist weiches Schreiben ein Ausdruck von Qualität. Oder wer schreibt schon gerne mit einer kratzigen Federn? Das was Du beschreibst, nennt sich Baby's Bottom und kommt von überpolierten Federn, wodurch es zu Anschreibproblemen kommt. Ein heutzutage immer häufiger vorkommendes Problem, von dem auch manchmal breitere Federn in den Montblancs und Pelikanen betroffen sind.
Eine Feder die für mich in frage kommt ist flexibel und passt sich an. Solche Federn allein liegen schon mal bei 300€ bis 400€.
Echte voll flexible Federn gibt es heutzutage nicht mehr (Stichwort Wet Noodles). Es gibt aber moderne Füller, die recht flexible Federn haben. Z.B. Füller von Noodlers oder Fountain Pen Revolution. Die kosten ab 20 Euro. Pelikan oder auch Omas haben auch recht elastische Federn, aber die sind weit davon entfernt flexibel zu sein (auch wenn es bei Omas "extra flessibile" heißt). Letztendlich ist es Geschmacksache. Flexible Federn sind nicht per se hochwertiger oder besser. Es gibt genauso gut tolle rigide Federn.
Es gibt auch von Hand eingestellt Federn von zb Sailor wie die Naginata Cross Emperor oder solche die einen sehr eigenen Charakter haben wie eine Naginata Togi.
Jeder besserer Hersteller stellt die Federn der hochwertigen Füller von Hand ein. Bei Franklin-Christoph gibt es sogar Federn von Mike Masuyama, ohne dass man ein Vermögen ausgeben muss.
Die besagte Naginata Cross Feder ist einfach einer der vielen speziellen Federn von Sailor. Genauso wie Oblique, Italic oder Stub-Federn. Die speziellen Sailor-Federn sind zweifellos hervorragend und sehr interessant, aber nicht für jedermann oder jede Gelegenheit geeignet. Das gilt übrigens auch für flexible Federn. Alles persönliche Präferenz, aber kein Qualitätsmerkmal per se.
Ganz hervorragende Federn gibt es auch von Pelikan aus den 60gern bei den 400derter Modellen. Heute kann man mit Glück (bzw Gedult und Probieren) bei einem 800derter oder 1000der eine Finden.
Die 400er stammen aus den 50ern. Aber ja, sie sind hervorragend. Aber die modernen Federn der M800 oder M1000 sind auch hervorragend. Was die alten Federn oft "besser" macht, ist die Flexibilität, die es so heutzutage nicht mehr gibt, aber das ist wie gesagt reine Geschmacksache. Zudem haben ältere Füller oft einen Tintenleiter aus Ebonit, der für einen besseren Tintenfluss sorgt. Moderne Füller haben sehr oft Tintenleiter aus Plastik (es gibt aber auch moderne Tintenleiter aus Ebonit).
Und nein es gibt keine Kaweco, Lamy oder Pilot die auch nur ansatzweise mit einer solchen Feder vergleichbar ist. Wer so etwas behauptet hat noch nie mit einer wirklich erstklassigen Feder geschrieben.
Doch. Gerade wenn Du irgendwelche flexiblen Federn aus den 50ern anführst, dann gibt es NATÜRLICH auch Vintage Kawecos, die mit diesen Federn mithalten können. Abgesehen davon hat auch Lamy tolle Goldfedern (moderne wie Vintage). Und selbst Pilot hat tolle flexible Goldfedern. Schau Dir den Pilot Falcon an, dessen Feder als einer der besseren modernen Flexfedern gilt. Pilot hat neben den günstigen auch viele hochwertige Füller im Programm. Das verhält sich ähnlich wie bei Seiko mit den Seiko 5s und den Grand Seikos.