Machen Studienabgänger die Löhne kaputt?

Die Stelle, von der ich konkret spreche, ist ein Führungsprogramm von Siemens. Ähnliche Programme habe ich aber auch von anderen Unternehmen gefunden. Es ist aber keineswegs so, dass ich eine derartige Stelle angeboten bekommen hätte - im Gegenteil, für mich beginnt erst die Bewerbungsphase. Ich möchte nur gerne vorab abwägen, was alles in Frage kommt und Sinn macht. Sicherlich betrifft das auch das Gehalt - u.a. musste ich nach dem Durchrechnen der Lebenshaltungskosten für einige Jobs feststellen, dass ich mir direkt nach dem Studium ja noch gar nicht die Welt kaufen kann. :(



Und Siemens ist ggf. München wo die Lebenshaltungskosten nochmal höher sind :-(


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Siemens zahlt doch nach IGM-Tarif? Da verdient er, falls er eine Stelle bekommt, 60k+ als Einsteiger. Da lässt es sich auch in München leben ;)
 
Nichts für ungut, Garry, aber wir hatten dann einfach nicht das gleiche Studium. Absolut niemand meiner Bekannten im Studiengang hat problemlos Praktika zusätzlich zu dem gemacht, wofür explizit Zeit eingeräumt wurde. Wer es getan hat, dessen Studium hat sich verlängert. Viele haben allerdings nebenbei gearbeitet und/oder sich engagiert, so auch ich. Spätestens da ist es um die Orientierung mittels Praktika geschehen.
Es braucht ja auch keiner 9 Praktika. ;)

Vielleicht ist es an FHs schwieriger als an Unis mit der freien Zeiteinteiling. Aber bspw mal ein Semester zwei zwischen Bachelor und Master aussetzen um 2-3 Praktika zu machen ist auf jeden Fall drin.

Lieber verlängere ich mein Studium als nachher in einem Job einzusteigen, welcher mich nicht glücklich macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Industrie sind ja fast alle Praktika auf 6 Monate ausgeschrieben. Die richtig kurzen Praktika, die man in den Semesterferien oder währenddessen machen kann, kenne ich nur aus der UB oder dem IB.

Orientierung kann schon ein paar Stellen dauern :D
 
In der Industrie sind ja fast alle Praktika auf 6 Monate ausgeschrieben. Die richtig kurzen Praktika, die man in den Semesterferien oder währenddessen machen kann, kenne ich nur aus der UB oder dem IB.

Orientierung kann schon ein paar Stellen dauern :D


Mal bei Linkedin "Praktikant + beliebiger DAX, OEM etc" suchen und man findet massenhaft Leute, die Praktika in der Industrie von einer Dauer von drei Monaten hinter sich habem.

Für ein UN welches drei monatige Praktika kategorisch (!) ablehnt möchte ich sowieso nicht arbeiten.
Hatte auch mal den Fall das ein UN (200k Ma) nur Praktikanten nach dem fünften Semester einstellen wollte. nach dem dritten wurde kategorisch abgelehnt, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt alle relevanten VA absolviert hatte etc.

Zumindest in meinem Umfeld war es stets erfolgreicher sich Initiativ zu bewerben.

Einfach ein bisschen Eigeninitiative. Mal anrufen in der Fachabteilung und nachfragen. Gar nicht so sehr auf Ausschreibungen und das was dort steht konzentrieren. Manche UN inserieren aus Marketinggründen Stellen, welche aktuell gar nicht zu besetzen sind.

keine meiner erfolgreichen Bewerbungen ging über die Personal sonder stets über die Fachabteilung.
Und nein, nicht wegen Vitamin B. Weder meine Familie noch meine Freunde noch meine Uni haben ein tolles Netzwerk.

Aber dad führt zu weit. Bei Interesse einfach mal bisschen zum Thema Networking lesen..
 
Und Siemens ist ggf. München wo die Lebenshaltungskosten nochmal höher sind :-(


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Siemens zahlt doch nach IGM-Tarif? Da verdient er, falls er eine Stelle bekommt, 60k+ als Einsteiger. Da lässt es sich auch in München leben ;)

60k ist nicht so ganz fernab vom Schuss, müsste aber in einer Region mit hohen Lebenshaltungkosten sein, also eben München oder so. Die gibt es aber eben nicht als Trainee, auch nicht in besagten Regionen.


Es braucht ja auch keiner 9 Praktika. ;)

Vielleicht ist es an FHs schwieriger als an Unis mit der freien Zeiteinteiling. Aber bspw mal ein Semester zwei zwischen Bachelor und Master aussetzen um 2-3 Praktika zu machen ist auf jeden Fall drin.

Lieber verlängere ich mein Studium als nachher in einem Job einzusteigen, welcher mich nicht glücklich macht.

Da muss ich leider nochmal widersprechen. Die konkrete Situation bei uns: Regelstudienzeit für Bachelor+Master 10 Semester, tatsächlicher Durchschnitt aber 12-13. Es ist einer dieser Studiengänge, bei denen nach Bologna einfach das Diplom ein wenig gekürzt und umlackiert wurde. Bspw. sollen Klausuren laut Planung in einem Semester geschrieben, in dem sie gar nicht angeboten werden. Dazu kommen drei Pflichtpraktika, wobei aber nur eines zeitlich in der Regelstudienzeit berücksichtigt ist. Dazu kommen noch einige Fristen und Termine seitens der Lehrstühle, so dass sich Bachelor- und Masterarbeiten in die Länge ziehen. Ins Ausland müsste man auch idealerweise noch.

Mittlerweile ist die Regelstudienzeit schon lange futsch, was bei der Bewerbung schon wieder einen möglichen Minuspunkt darstellt. Ich kann es an der Stelle niemandem verdenken, lieber schnell fertig werden zu wollen, auch wenn ich deiner letzten Aussage gerne zustimmen würde. Mir ist es selbst schon so gegangen - bei der Bewerbung um einen Werkstudentenjob im Master wurde mir die lange Zeit für die Bachelorarbeit (10 Monate statt 3 nach Plan) angekreidet und keiner hat geglaubt, dass ich daran einfach nichts hätte ändern können. Fristen und Vorgaben des Lehrstuhls.

Insofern...natürlich wäre ein Semester zwischen Bachelor und Master drin. Bei ungewissem Erfolg (Erkenntnis über Interessen) und gewissem zeitlichen Verlust erschien uns das aber gar nicht so verlockend.
 
Mal bei Linkedin "Praktikant + beliebiger DAX, OEM etc" suchen und man findet massenhaft Leute, die Praktika in der Industrie von einer Dauer von drei Monaten hinter sich habem.

Für ein UN welches drei monatige Praktika kategorisch (!) ablehnt möchte ich sowieso nicht arbeiten.
Hatte auch mal den Fall das ein UN (200k Ma) nur Praktikanten nach dem fünften Semester einstellen wollte. nach dem dritten wurde kategorisch abgelehnt, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt alle relevanten VA absolviert hatte etc.

Zumindest in meinem Umfeld war es stets erfolgreicher sich Initiativ zu bewerben.

Einfach ein bisschen Eigeninitiative. Mal anrufen in der Fachabteilung und nachfragen. Gar nicht so sehr auf Ausschreibungen und das was dort steht konzentrieren. Manche UN inserieren aus Marketinggründen Stellen, welche aktuell gar nicht zu besetzen sind.

keine meiner erfolgreichen Bewerbungen ging über die Personal sonder stets über die Fachabteilung.
Und nein, nicht wegen Vitamin B. Weder meine Familie noch meine Freunde noch meine Uni haben ein tolles Netzwerk.

Aber dad führt zu weit. Bei Interesse einfach mal bisschen zum Thema Networking lesen..

Zustimmung zur Initiative, so bin ich auch an mein wichtigstes Praktikum gekommen. Die drei Monate waren allerdings auch eher zähneknirschend, lieber wären es sechs und im Anschluss gleich die Bachelorarbeit gewesen.
 
Nichts für ungut, Garry, aber wir hatten dann einfach nicht das gleiche Studium. Absolut niemand meiner Bekannten im Studiengang hat problemlos Praktika zusätzlich zu dem gemacht, wofür explizit Zeit eingeräumt wurde. Wer es getan hat, dessen Studium hat sich verlängert. Viele haben allerdings nebenbei gearbeitet und/oder sich engagiert, so auch ich. Spätestens da ist es um die Orientierung mittels Praktika geschehen.

+1
bei uns faktisch kaum möglich im Winter ein Praktikum zu machen.

gap year kostet effektiv halt relativ viel geld wegen wage gap (ist aber trotzdem eine gute Sache)

Meisten Trainee-Programme sind weder gut noch aussichtsreich (u. a. auch CAReer). Man wird rumgejagt für wenig geld und danach oft langweilige linientätigkeit. Wenige gute Programme taugen aber echt was (z.B. LH Pro Team).

Muss man schauen, dass das echt ein gutes Gesamtpaket und zu eigenen Präferenzen (Flexibilität etc.) kompatibel ist
Andernfalls gibt es ggf. besser bezahltere und mittel- und langfristig spannendere Optionen

Zugegebener Maßen aber ein schwieriges Thema m. E.
 
Die BWLer steigen meistens nach ihrem Master mit circa 45k ein und die Ingenieure oder WiIng liegen häufig zwischen 50k-60k. Alles Master.
Bei Promovierenden hängt es stark von der Studienrichtung ab, so steigt zB ein Promovierter Materialwissenschaftler bei circa 60k ein und ein promovierter Mathematiker oder Physiker kann schonmal gut bei 80k liegen.
Bei all diesen Zahlen muss man auch Branche und Unternehmensgröße beachten.

Ein Ingenieur der bei McKinsey/BCG/Rolang Berger etc. als Juniorberater einsteigt kann sicher locker mit 55-65k anfangen. Der gleiche Ingenieur bei einem Maschinenbau-Mittelständler in der Pampa mit 400 Mitarbeitern kriegt eher 40k. Der gleiche Ingenieur bei einem intl. Player wie Siemens/Daimler/Bosch liegt dann irgendwo dazwischen.

Übrigens gibt es immer bestimmte Unternehmen die entgegen dem Branchentrend sehr gut zahlen (+20% im Vgl. zur Branche). Sie versuchen damit besondere Talente anzuziehen, aber verlangen dafür auch einiges an Mehreinsatz. z.B. ist das Einsteigerprogramm bei ALDI berühmt-berüchtigt. Ebenso Bertelsmann, Mars, Sixt.

Ich würde nicht nur auf die Einstiegsgehälter, auch nicht nur auf die Aufstiegsmöglichkeiten schauen. Sondern auch darauf, welche Skills und welches Expertenwissen man in dem Job lernen kann um sich anschließend selbstständig zu machen. Das kann u.U. unbezahlbar sein.
 
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