Das mein persönliches Empfinden eine entscheidende Rolle spielt ist natürlich richtig.
Allerdings wäre ich den Verkäuferaussagen ausgeliefert, da ich ja gar nicht weiß was "gut für mich" ist, und auch Liegetests würden bei meinem bisherigen "verkorksten" Liegeerfahrungen nix bringen.....
Daher wollte ich hier schon mal Infos sammeln
Wenn der Verkäufer gut, erfahren und qualifiziert ist, ist man dem doch gerne "ausgeliefert" - das ist doch in Ihrem Job genauso. Ein guter Verkäufer wird z.B erörtern, was für ein Schlaftyp Sie sind (Rücken- Seiten- oder Bauchschläfer), Ihre Wirbelsäule vermessen, dann das Bettsystem entsprechend konfigurieren und schauen, ob Ihre Wirbelsäule beim Liegen unterstützt wird. Und wenn
dann noch ein subjektiv gutes Liegegefühl bei Ihnen besteht, ist die Gefahr einer Fehlinvestition minimiert.
Übrigens finde ich den Vergleich mit dem Anzug interessant.
Da bei Konfektion die Maße etwas sehr entscheidendes sind,
und die Maße ja zumindest bei "Betten" in einem festen Rahmen liegen,
dacht ich das es neben dem persönlichem Empfinden nur auf die Körpereigenschaften ankommt ?!
Es geht ja nicht nur um die "Maße" des Bettes, sondern vielmehr um die Philosophie des Gesamtsystems (Latex oder Kaltschaum oder Federkern (+ geeigneter Lattenrost) oder Wasserbetten etc.) Hier hat jeder Schläfer andere Anforderungen und somit eine andere individuelle optimale Lösung. Einen modernen Lattenrost kann (und muss) man beispielsweise individuell einstellen, evtl. sogar mehrmals, wenn die ersten Ergebnisse nach einigen Tagen nicht zufriedenstellend sind. Was für Sie geeignet ist, kann man jedoch an dieser Stelle nicht qualifiziert sagen. Ich könnte auch sagen, dass ich mit meiner Brille sehr zufrieden bin und dass diese deshalb für Sie ja auch richtig und gut sein müsste. Etwas pauschalisiert würde ich sagen, dass ein System mit moderner Latex- oder Kaltschaummatratze auf jeden Fall besser ist als Federkern. Es gibt tolle Federkernssysteme (bsp. von Treca oder Schramm), da sind Sie preislich aber schon in ganz anderen Ligen als bei 1500 Euro. Die Federkerndinger, die Sie im Möbelmarkt bekommen, können Sie vielleicht als Hüpfburg für Ihre Kinder nehmen. Das ist "Technik" von 1950.
Da ich selbst als Verkäufer arbeite, bin ich auch moralisch gehemmt mich bei mehreren Fachhändler beraten zu lassen und dann es im Internet günstiger zu erwerben
Da kommt sich der Moralhausgalt mit den Finanzhaushalt in die Quere
Betten würde ich mir NIE über`s Netz bestellen - genauso wenig wie Korrekturbrillen o.ä. Das hat weniger mit Moralempfinden gegenüber den armen, darbenden Fachhändlern zu tun, als vielmehr mit dem gesunden Menschenverstand. Außerdem kommt der Internet-Fredi ja nicht durch die DSL-Leitung und stellt Ihnen das Bett ein oder berät sie bei Nachkaufdissonanzen.
Zum Thema Wasserbett: Manche schwören drauf, manche haben große Vorbehalte dagegen (hierzu gehöre ich). Man muss auch dazu sagen, dass Wasserbett nicht gleich Wasserbett ist (genau wie der Regentanzug kein Anzug von Tchibo ist). Wenn Sie beim Discounter ein 499 Euro-Wasserbett kaufen, werden Sie definitiv Schiffbruch erleiden. Sie sagten außerdem, dass Sie leicht schwitzen. Dann ist ein Wasserbett ohnehin weniger geeignet. Wo soll der Nachtschweiss denn hin? In den Kern (wie bei Matratzen) kann er nicht - denn ein Wasserbett ist logischerweise wasserdicht, also landet er im Bezug. Ein unangenehmeres Schlalklima ist die Folge. Außerdem müssen Sie ein Wasserbett ganzjährig beheizen. Ach ja: Ein Wasserbett muss gepflegt werden. Der Schweiss auf der Oberfläche greift das Bett an und dann gammelt es.
Sie sind schwer (und etwas fülliger), Ihre Frau ist schlank und leicht. Jetzt liegen Sie womöglich auf einem gemeinsamen Wasserbett mit einheitlicher Oberfläche, drehen und bewegen sich in der Nacht. Das Wasserbett gibt die Bewegungen weiter. Glauben Sie, Ihre Frau hat einen erholsamen Schlaf?
Viele, so auch Heinz, berichten von einer Verbesserung ihrer Rückenprobleme - und das ist auch nachvollziehbar. Das Wasserbett passt sich den Konturen des (ggf. fehlgestellten) Rückens an. Aber lassen Sie es mich mit einem Beispiel illustrieren: Sie haben einen Plattfuss - wo fühlen Sie sich wohler? In einem Maßschuh mit ausgeformten Fussbett oder in einem ausgelatschten Turnschuh? Wahrscheinlich in letzterem, da dieser Ihren Fuss nicht korrigiert und nicht in die korrekte Position zwingt. Ist der ausgelatschte Turnschuh deshalb "besser" oder gar gesünder?