Schuhe dehnen: Oxfords vs. Derbys

Piper

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Ich suchte vor Kurzem einen Schuhmacher auf, um meine Derbys (Tricker's Bourton) wegen Enge am Spann, bedingt durch Einlagen, dehnen zu lassen – ein Problem, das bei den meisten flachen Schuhen für mich besteht.

Der Schuhmacher schlug vor, die Schuhe einfach lockerer zu schnüren. Leider ist das für mich keine Option, da mein Fuß durch die Einlagen höher sitzt und flache Schuhe oft an der Ferse nicht mehr optimal greifen.

Ein paar Oxfords (Church's Chetwynd) wurden vor einiger Zeit erfolgreich gedehnt (von einem anderen Kollegen) und es hat den Schuh bequemer gemacht.
Nun kommt aber eine für mich verwunderliche Aussage:

Der Schuhmacher behauptet, dass eine Dehnung bei den Derbys keinen Unterschied machen würde und es genauso gut sei, sie lockerer zu schnüren, was in meinem Fall aber nichts bringt.

Als Alternative schlug er vor, die Einlage wegzulassen und stattdessen nur eine Pelotte einzukleben, um zu sehen, ob das ausreicht.

Es wäre mir neu, dass Dehnen in meinem Fall nur Oxfords vorbehalten ist.
 
Nachtrag: Meine Überlegung ist folgende: Wenn die Schuhe fest geschnürt werden, lastet der Druck hauptsächlich auf dem Spann im Bereich der Schnürsenkel. Durch Dehnung entsteht mehr Platz an den Seiten des Schuhs. Dadurch kann eine feste Schnürung sich weniger schmerzhaft anfühlen, da der Druck gleichmäßiger verteilt ist.
 
Durch die Einlagen wird der Fuß ja nur höher, nicht breiter. Im Bereich der Lasche bzw. des Spanns ist der Schuh ja so flexibel (selbst bei dickem Leder), dass ich nicht wüsste, was man da dehnen sollte. Auch Dehnen erzeugt ja keine feste Form, sondern nur mehr Weite im Leder (das sich quer betrachtet weiter um den Fuß legen kann). Im Vorderfuß sieht das anders aus, da wo die Lasche anfängt, kann es uU spannen, allerdings muss man auch aufpassen, dass im Bereich der Vorderkappe, die meistens wegen Einlage NULL elastisch ist, sich nichts mehr weiten lässt. Je nach Schnitt des Schuhs ist der Bereich, in dem man weiten kann, recht gering.
Und falls die Ferse wegen Einlage zu hoch kommt und daher die Fersenrundung nicht mehr zum Fuß passt, dann kann man da auch nichts machen, weil die Fersenrundung ebenfalls durch eine Plastikeinlage fixiert ist (außer bei teuren Schuhen). Es hat schon seinen Grund, dass es bei Sportschuhen, die ja im Grunde flexibel sein sollen, spezielle Zugverteilungsmechnismen gibt, um den Schuh auch in Längsrichtung verformen zu können. Bei Straßenschuhen kann das eventuell mit gewachsten Schnürsenkeln funktionieren, meistens kann man aber nur eine gleichmäßige Spannung in Querrichtung erzeugen.
 
bitte keine einlagen, nur die eine oder beide stützen einbauen lassen, so kommt es zu keiner generellen anhebung

der rat, nur pelotte einzukleben, richtig
 
dehnen allerletzes hilfsmittel, daher mit dest. Wasser leicht durchnässen an druckstelle, anziehen, nicht laufen, druck müsste dann langsam besser werden= erledigt

wenn nicht, prozedur mit gehen erneut machen
 
Fortschrittsbericht:

Schuhmacher hat Pelotte unter dünner Sohle eingeklebt.
Leider beim ersten Spaziergang die gleichen Schmerzen als würde ich ohne Einlage laufen.
Dann muss ich wohl zurück zum Fachmann, Pelotte raus und schauen, ob wir den Schuh mit Einlagen passend bekommen.
 
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