Ich verstehe das Problem des Themenerstellers. Prinzipien aus akademischen Berufen lassen sich nur schwer auf Handwerksberufe übertragen. Wenn man eine andere Tätigkeit bekommt und nicht mehr den Blaumann trägt, ist man tatsächlich schneller ,,der Schnösel´´ als in einem formelleren Umfeld, wo es weniger ausmacht, wenn man (nach unseren Kriterien) etwas mehr oder weniger formell gekleidet ist. Wenn der Mensch am Schalter der Bank Plain-Oxfords trägt und der Filialleiter Fullbrogue-Derbys, sollte dieser die Souveränität haben, darüber zu stehen (wenn es ihm denn überhaupt auffällt...).
Es scheint mir im vorliegenden Falle nicht um formelle Feinheiten zu gehen, sondern darum, dass die Gefahr besteht, dass der Kumpel, der sich auch im Blaumann die Finger dreckig gemacht hat, jetzt ein Sesselpupser wurde (Ich übertreibe bewusst etwas). Daher würde ich raten (wenn das Thema überhaupt noch aktuell ist): Chino, Button-Down-Hemd, Bootsschuhe/Chukkas, ggf. informelles Sakko oder sogar eine M65-Jacke oder ähnliches. Damit ist man informell immer noch angezogen, hebt sich nicht so sehr vom ,,Proletariat´´ (nicht abwertend gemeint) ab und hat sich tatsächlich mehr Gedanken über sein Outfit gemacht als der durchschnittliche Anzugträger mit schlecht sitzendem Anzug, weil er einen Anzug tragen muss, nur damit er einen Anzug trägt.