Fußbekleidung als Gast in Wohnung

Tryphon Tournesol hat gesagt.:
Möchte man für alle Fälle gewappnet sein und nicht in Socken oder Strümpfen rumlaufen, führt man seine Hausschuhe sicherheitshalber einfach immer mit sich.
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Inb4 Pitti-Trend: Hausschuhe in der Mantelbrusttasche. :) ;)

Ahab hat gesagt.:
Ich würde Gäste (fast) nie auffordern, Ihre Schuhe abzulegen. Nach meiner Erfahrung gilt dies in Deutschland (anders als in Japan) als kleinbürgerlicher Habitus. (Bourdieu lässt grüßen.)
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Es wirkt halt nicht sehr gastfreundlich, seine Gäste dazu zu nötigen, ihre Unterwäsche öffentlich zu zeigen (Socken gehören nun mal irgendwie dazu), nur um damit seine Böden zu schonen. Andererseits ist es bei Matsch- und Schmutzwetter ebenso höflich wie praktisch vom Gast, das Ausziehen der Schuhe im Flur anzubieten, wenn der Gastgeber nicht von sich aus darum bittet. Einwegpantoffeln für Gäste sind dann eine nette Geste, lawyereds Hinweis finde ich sehr interessant.
 
Eine ernstgemeinte Frage an die Auszieh-Fraktion: Verlangt Ihr auch von Frauen, die Schuhe auszuziehen?
 
lst08 hat gesagt.:
Ich kenne deine Ansicht aus großen Häusern, mit einem "Gäste und Besuchsbereich" im Erdgeschoss und allen privaten Räumen in anderen Fluren/ Stöcken.
Da die meisten Menschen wohl keinen "herrenhausähnlichen" Lebensstil mehr pflegen, sondern das private Heim viel mehr zum persönlichen Rückzugsort geworden ist, halte ich die "kleinbürgerliche" Variante durchaus für Zeitgemäß.
Zumal viele von uns Plebs wahrscheinlich ganz ordinär in Innenstadt-Wohnungen wohnen.
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Zwischen 500qm-Herrenhäusern und studentischen Einzimmerapartments gibt es noch ziemlich viel "Zwischenraum". Ich verstehe es, wenn der Universalraum der Studentenbude von Straßenschuhen frei gehalten werden soll (gleiches gilt auch für Kinderzimmer oder Kulturen, in denen das Leben zu großen Teilen auf dem Boden sitzend stattfindet), umgekehrt leben aber auch die meisten Städter in Mehrzimmerwohnungen. Großbürgerlich hin oder her, werden die meisten Wohnkonzepte bestimmte Bereiche vorsehen, in denen Gäste regelmäßig empfangen werden und bestimmte Bereiche, in denen Gäste grundsätzlich nichts verloren haben. In ersteren sollte man mE auch Straßenschuhe tolerieren (Matsch und Schnee sind ein anderes Thema) können, wer z.B. einen Hund hat, was in diesem Land ja auch in Stadtwohnungen nicht ganz ungewöhnlich ist, hat auch wenig Grund einen Menschen Schuhe ablegen zu lassen, während das Tier draußen und drinnen mit den gleichen Pfoten läuft.

Ich ziehe natürlich die Schuhe aus, wo ich darum gebeten werde, aber außerhalb von studentischen Wohnsituationen o.ä., muss der Gastgeber dann einiges andere darstellen, um das Prädikat "Kleinbürger" wieder los zu werden.
 
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Tryphon Tournesol hat gesagt.:
Möchte man für alle Fälle gewappnet sein und nicht in Socken oder Strümpfen rumlaufen, führt man seine Hausschuhe sicherheitshalber einfach immer mit sich.
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Alternativ könnte man auch so blaue Plastiküberzieher mitnehmen, wie sie im Krankenhaus oder bei Handwerkern zu finden sind. Die nehmen weniger Platz in der Tasche. Wirkt aber etwas seltsam im privaten Umfeld finde ich.
 
Bartholomäus hat gesagt.:
Alternativ könnte man auch so blaue Plastiküberzieher mitnehmen, wie sie im Krankenhaus oder bei Handwerkern zu finden sind. Die nehmen weniger Platz in der Tasche. Wirkt aber etwas seltsam im privaten Umfeld finde ich.
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Gibt`s auch aus gröberem Papier. Sieht aber dann tatsächlich so aus, aus wäre ein Mord geplant.
 
Und auf Socken wird man dann in die "Gute Stube" geleitet, wo man auf Plastiküberziehern platznimmt und die Sammeltassen in der Vitrine bewundert.

Ich käme nie auf die Idee, von Gästen zu verlangen, die Schuhe auszuziehen. Genausowenig käme ich auf die Idee, Gäste in Socken und Unterhose zu empfangen. Sollte wirkliches Sauwetter sein, biete ich den Gästen Hausschuhe an, wenn die Schuhe durchnässt sind, damit Sie nicht den Abend mit nassen Füssen verbringen müssen.
In der heutigen Zeit sollte staubsaugen und wischen kein großes Problem mehr darstellen. Allerdings stapft bei mir auch keiner mit Lehmklumpen an den Schuhen ins Gemäuer, soviel Anstand haben dann wiederum die Gäste.

Und wenn dann doch mal ein Fleck auf dem Teppich ist, na und? Wird der halt weggemacht.
 
Ahab hat gesagt.:
Ich würde Gäste (fast) nie auffordern, Ihre Schuhe abzulegen....
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Ich war einmal mit einer Freundin (Italienerin) zu einer Cocktail-Party in kleinbürgerlichem Haushalt eingeladen. An der Wohnungstür bat der Hausherr um das Ablegen der Schuhe, woraufhin meine Begleitung mir ins Ohr flüsterte, sie habe ein Loch im Strumpf, es sei ihr unmöglich.

So gingen wir uns anderweitig amüsieren, wofür ich dem Gastgeber noch immer dankbar bin.
 
Hier sieht man wieder sehr schön, wie unterschiedlich, ja befremdlich manche Menschen ticken. Es sollte doch jedem selbst überlassen sein, wie er in seinem Zuhause mit der Fragestellung umgeht und dies nicht abwertend betrachten und Sticheleien einstreuen.

Manche Menschen denken selbst heutzutage, etwas besseres zu sein. Ein abscheuliches Verhalten in der Gesellschaft.

In angrenzenden Ländern stellt sich nicht diese Frage, da hier Hausschuhe für die Gäste bereitstehen und diese ganz selbstverständlich angezogen werden. Wenn nicht, auch bei uns in Deutschland, kann ich als höflicher Gast erfragen, ob ich die Schuhe ausziehen soll.

Des Weiteren sollte man darüber nachdenken, ob man überhaupt "Gäste" empfangen sollte, die einem das Ausziehen übel nehmen könnten: Stichwort 'falsche Freunde'
 
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