Wo habt Ihr Eure Kleidung (neu und gebraucht) in den letzten 12 Monaten gekauft?

Wo habt Ihr Eure Kleidung (neu und gebraucht) in den letzten 12 Monaten gekauft?

  • Bekleidung habe ich nur vor Ort gekauft

    Abstimmungen: 4 5,5%
  • Bekleidung habe ich überwiegend vor Ort gekauft

    Abstimmungen: 11 15,1%
  • Bei Bekleidung ist das bei mit ziemlich ausgeglichen

    Abstimmungen: 11 15,1%
  • Bekleidung habe ich überwiegend online gekauft

    Abstimmungen: 28 38,4%
  • Bekleidung habe ich nur online gekauft

    Abstimmungen: 19 26,0%
  • Schuhe habe ich nur vor Ort gekauft

    Abstimmungen: 8 11,0%
  • Schuhe habe ich überwiegend vor Ort gekauft

    Abstimmungen: 6 8,2%
  • Bei Schuhen ist das bei mir ziemlich ausgeglichen

    Abstimmungen: 10 13,7%
  • Schuhe habe ich überwiegend online gekauft

    Abstimmungen: 13 17,8%
  • Schuhe habe ich nur online gekauft

    Abstimmungen: 25 34,2%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    73
Die Ladengeschäfte gar nicht, aber die gibt es bei uns schon lange nicht mehr.
Q.E.D.
So wie ich das verstanden hatte ging es um die Betrachtung online vs. stationär, dass das Aussterben stationärer Läden betrauert wird und den Verdacht dass "wir" da auch nicht unbeteiligt sind.

die Schuhe (Montegranaro) finde ich deswegen substantiell anders, weil bei Bestellung in Montegranaro ein Schuster damit seinen Lebensunterhalt verdient, seine Familie ernährt
Erinnert mich ein bisschen an das Gespräch mit dem Vertreter von Systemgastronomie (gefrorene Gerichte die vor Ort via Dampfgarer "renaturiert" werden - wirklich gutes Essen, im Vergleich zu Kantinenessen!). Er erzählte dass bei ihnen einige ehemalige Sterneköche arbeiteten. Die damit ihren Lebensunterhalt verdienen und die Familien ernähren. Da ging es um sowas wie Arbeitszeiten etc., aber am Ende: das ist halt kein stationäres Restaurant sondern quasi "online", und nur weil man bei einem Anbieter ist der ehemals lokale Kräfte ernährt ist das halt IMHO nicht wirklich eine Unterstützung des lokalen (gastronomischen) Einzelhandels.

Eine weitere Frage ist ja auch immer: wie wünschenswert sind am Ende Händler vor Ort, wenn offenbar die Leute auch ohne klar kommen?

N.H.
 
Q.E.D.
So wie ich das verstanden hatte ging es um die Betrachtung online vs. stationär, dass das Aussterben stationärer Läden betrauert wird und den Verdacht dass "wir" da auch nicht unbeteiligt sind.


Erinnert mich ein bisschen an das Gespräch mit dem Vertreter von Systemgastronomie (gefrorene Gerichte die vor Ort via Dampfgarer "renaturiert" werden - wirklich gutes Essen, im Vergleich zu Kantinenessen!). Er erzählte dass bei ihnen einige ehemalige Sterneköche arbeiteten. Die damit ihren Lebensunterhalt verdienen und die Familien ernähren. Da ging es um sowas wie Arbeitszeiten etc., aber am Ende: das ist halt kein stationäres Restaurant sondern quasi "online", und nur weil man bei einem Anbieter ist der ehemals lokale Kräfte ernährt ist das halt IMHO nicht wirklich eine Unterstützung des lokalen (gastronomischen) Einzelhandels.

Eine weitere Frage ist ja auch immer: wie wünschenswert sind am Ende Händler vor Ort, wenn offenbar die Leute auch ohne klar kommen?

N.H.

Beim Absatz zur Gastronomie musste ich schmunzeln. Gut geschrieben, aber wie ich meine, keine ganz korrekte Analogie.

Der Schuh, den ich in Montegranaro bestelle, entspricht qualitativ ziemlich genau dem, was ich vor Ort im Einzelhandel kaufen würde, wenn es denn verfügbar wäre. Zudem ermöglicht es die Erfüllung individueller Gestaltungswünsche. Somit ist das Ergebnis kein aufgetautes Convenience-Essen. Aber es ist natürlich richtig; der lokalen „Gastronomie“ hilft das wenig.

Ich verstehe die Ausrichtung der Umfrage, aber welchen Zweck soll sie haben? Hier im Forum unterhalten sich <50 Personen. Hauptsächlich solche mit einem Hang zu hochwertiger Kleidung (was bedingt auch mit Stil zu tun hat). Unser Handeln kann höchstens insofern eine Auswirkung haben, als wir mit gutem Beispiel vorangehen können und andere überzeugen können, ebenfalls auf höherwertige, handwerklich hergestellte Produkte um zu steigen. Den Einzelhandel werden wir (leider) nicht retten.

In meinem Umfeld wird das schwierig werden; 90% der Menschen verstehen nicht, dass Qualität und Preis in Bezug zu einander stehen. Bei Lebensmitteln nicht und bei Kleidung schon gar nicht. Das ist man eher bereit für ein Sondermüll (ich wollte eigentlich Sondermodell schreiben :) ) von Nike hunderte Euro auszugeben, als für einen ordentlichen Schuh oder ein ordentliches Hemd einen fairen Betrag zu löhnen.
 
Beim Absatz zur Gastronomie musste ich schmunzeln. Gut geschrieben, aber wie ich meine, keine ganz korrekte Analogie.

Der Schuh, den ich in Montegranaro bestelle, entspricht qualitativ ziemlich genau dem, was ich vor Ort im Einzelhandel kaufen würde, wenn es denn verfügbar wäre. Zudem ermöglicht es die Erfüllung individueller Gestaltungswünsche. Somit ist das Ergebnis kein aufgetautes Convenience-Essen. Aber es ist natürlich richtig; der lokalen „Gastronomie“ hilft das wenig.

Ich verstehe die Ausrichtung der Umfrage, aber welchen Zweck soll sie haben? Hier im Forum unterhalten sich <50 Personen. Hauptsächlich solche mit einem Hang zu hochwertiger Kleidung (was bedingt auch mit Stil zu tun hat). Unser Handeln kann höchstens insofern eine Auswirkung haben, als wir mit gutem Beispiel vorangehen können und andere überzeugen können, ebenfalls auf höherwertige, handwerklich hergestellte Produkte um zu steigen. Den Einzelhandel werden wir (leider) nicht retten.

In meinem Umfeld wird das schwierig werden; 90% der Menschen verstehen nicht, dass Qualität und Preis in Bezug zu einander stehen. Bei Lebensmitteln nicht und bei Kleidung schon gar nicht. Das ist man eher bereit für ein Sondermüll (ich wollte eigentlich Sondermodell schreiben :) ) von Nike hunderte Euro auszugeben, als für einen ordentlichen Schuh oder ein ordentliches Hemd einen fairen Betrag zu löhnen.

D'accord, klar. Ich verstehe die Ausrichtung der Umfrage als "an die eigene Nase fassen" - es wird das Loblied auf den lokalen Einzelhandel gesungen, der Niedergang desselben betrauert, aber wie sehr fließt das Geld dahin wo der Mund ist (put your money where your mouth is)? Und wenn schon eine Enthusiastengemeinde zu online abwandert: wie sehen dann die Perspektiven in der Breite aus? Wenn ich kein Geld dalasse kann ich mich eigentlich auch nicht beschweren wenn die Läden dicht machen.

Hach ja, Qualität und deren Preis. Schwieriger Zusammenhang für etliche, aber auch eine Möglichkeits/Prioritätsfrage. Ich zumindest bin finanziell nicht in der Lage in jedem Bereich ins oberste Regal zu greifen. Eine meiner Prioritäten sind Klamotten auf, sagen wir: überdurchschnittlichem Level. Andere fahren eine "geile Karre" und haben halt weniger fürs Kleidungsbudget. Was ja auch mit Qualitätsbewusstsein zu tun hat, wenn die Autoindustrie erfolgreich Wert und Prestige suggeriert, der hochwertige Kleidungsbereich sich aber mit beidem schwertut. Wenn ich in meinen 3er-ich-habs-geschafft BMW steige nickt der Nachbar anerkennend, wenn ich in Bespoke das Haus verlasse schüttelt er mitleidig den Kopf darüber was ich sinnloses Geld an unnötigen Klamotten verpulver.

N.H.
 
Die Ladengeschäfte gar nicht, aber die gibt es bei uns schon lange nicht mehr. Früher bin ich um Schuhe noch regelmäßig zum Tagwerker gegangen. Bei ihm die gleiche Geschichte wie oft andernorts. Programmänderung von hochwertigen Herrenschuhen hin zu Edelsneakers usw. So etwas habe ich auch, aber halt ganz wenig im Vergleich zu meinen normalen Schuhen.

Die klassischen Herrenausstatter gibt es bei uns auch schon lange nicht mehr.

Hosen lasse ich aktuell bei einem lokalen Schneider anfertigen und die Schuhe (Montegranaro) finde ich deswegen substantiell anders, weil bei Bestellung in Montegranaro ein Schuster damit seinen Lebensunterhalt verdient, seine Familie ernährt und die Kommunikation zwar elektronisch verläuft, aber weit persönlicher ist, als bei einer Bestellung zB. bei Best Secret (solche Plattformen nutze ich vereinzelt auch). Ich meine, das ist wesentlich fairer gegenüber einem Produzenten, als den online Handel, den Wert abschöpfen zu lassen.

Die Intention der Umfrage ist es Transparenz über die Einkaufsorte online oder Ladengeschäft, der Forumsmitglieder zu schaffen, weil hier immer wieder die Diskussion entsteht, dass man keine vernünftigen Ladengeschäfte mehr vorfindet und die wenigen bislang noch vorhandenen auch zunehmend verschwinden und woran das liegt.

Das bisherige Ergebnis der Umfrage zeigt, dass selbst der Großteil der hier vertretenen Personen, die ein sehr großes Interesse an hochwertiger Bekleidung haben, heute überwiegend bis ausschließlich online kaufen.

Wir können und wollen uns vermutlich diesem Trend nicht entziehen, oft ist es heute die einzige Möglichkeit an hochwertige Produkte zu gelangen, wie Du es ja auch beschreibst.

Natürlich ist online nicht gleich online wie Ladengeschäft nicht gleich Ladengeschäft ist.
Es zeichnet sich aber ab, dass sich das Einkaufen nicht nur von Unterwäsche und Strümpfen sondern auch von Kleidung mit hohen Anforderungen an die Passgenauigkeit zunehmend ins Internet verlagert.

Ich kaufe auch bei Andrea und das ist sicherlich ein Sonderfall, den Urban hier im Forum freundlicherweise bekannt gemacht hat, weil man direkten Zugang zu einem Hersteller hat, wobei die wenigsten seiner deutschen Kunden wie Du ihn jemals vor Ort rauchen werden. Es gibt weitere Beispiele wie Kreis bei Lederwaren, bei denen man direkten Zugang zum Hersteller bekommen kann. Auch der Outlet von Eduard Dressler in Großostheim gehört dazu. Echte Factory Outlets waren auch früher bereits eine Umgehung der Ladengeschäfte, verbunden mit niedrigeren Kosten.

Das Sterben der Ladengeschäfte in den Städten hat bereits vor langer Zeit begonnen und erreicht nun zunehmend seinen traurigen Höhepunkt.

Es ist auch richtig, dass ein paar Forumsteilnehmer daran nichts ändern können, womöglich in der Mehrzahl auch nicht wollen. In Zukunft wird es vor allem echtes Bespoke und Onlineeinkauf geben, wobei Bespoke damit eigentlich nochmal als besonderes Einkaufserlebnis aufgewertet wird. Selbst MTM mit Vorort Erstberatung und Anprobe ist meines Erachtens ein zeitlich befristetes Modell bis das online Einlaufserlebnis und die Größenberatung soweit virtuell optimiert ist, dass es keinen (angelernten) Berater mehr braucht, der einen Vor Ort vermisst. Das wird aber noch einige Jahre brauchen, bis das vernünftig funktioniert. Aber wir praktizieren das hier ja bereits. Bei Andrea oder auch bei Luxire, was vor einigen Jahren sehr populär war. Wir sind aufgrund unserer Vorliebe für hochwertige Kleidung schon lange darauf angewiesen Fernbeziehungen zu pflegen. Früher mittels Brief, Fax und Telefon und heute mit Internet und wie bei Andrea mit Whatsapp.Nicht zu vergessen die hier auch immer wieder diskutierten Schnäppchen und günstigen Bezugsquellen.
Wir sind also durchaus bereits seit langem auch aktiv am Niedergang des stationären Handels beteiligt, wenn auch nur in sehr sehr begrenztem Umfang :)
 
Die Intention der Umfrage ist es Transparenz über die Einkaufsorte online oder Ladengeschäft, der Forumsmitglieder zu schaffen, weil hier immer wieder die Diskussion entsteht, dass man keine vernünftigen Ladengeschäfte mehr vorfindet und die wenigen bislang noch vorhandenen auch zunehmend verschwinden und woran das liegt.

Das bisherige Ergebnis der Umfrage zeigt, dass selbst der Großteil der hier vertretenen Personen, die ein sehr großes Interesse an hochwertiger Bekleidung haben, heute überwiegend bis ausschließlich online kaufen.

Wir können und wollen uns vermutlich diesem Trend nicht entziehen, oft ist es heute die einzige Möglichkeit an hochwertige Produkte zu gelangen, wie Du es ja auch beschreibst.

Natürlich ist online nicht gleich online wie Ladengeschäft nicht gleich Ladengeschäft ist.
Es zeichnet sich aber ab, dass sich das Einkaufen nicht nur von Unterwäsche und Strümpfen sondern auch von Kleidung mit hohen Anforderungen an die Passgenauigkeit zunehmend ins Internet verlagert.

Ich kaufe auch bei Andrea und das ist sicherlich ein Sonderfall, den Urban hier im Forum freundlicherweise bekannt gemacht hat, weil man direkten Zugang zu einem Hersteller hat, wobei die wenigsten seiner deutschen Kunden wie Du ihn jemals vor Ort rauchen werden. Es gibt weitere Beispiele wie Kreis bei Lederwaren, bei denen man direkten Zugang zum Hersteller bekommen kann. Auch der Outlet von Eduard Dressler in Großostheim gehört dazu. Echte Factory Outlets waren auch früher bereits eine Umgehung der Ladengeschäfte, verbunden mit niedrigeren Kosten.

Das Sterben der Ladengeschäfte in den Städten hat bereits vor langer Zeit begonnen und erreicht nun zunehmend seinen traurigen Höhepunkt.

Es ist auch richtig, dass ein paar Forumsteilnehmer daran nichts ändern können, womöglich in der Mehrzahl auch nicht wollen. In Zukunft wird es vor allem echtes Bespoke und Onlineeinkauf geben, wobei Bespoke damit eigentlich nochmal als besonderes Einkaufserlebnis aufgewertet wird. Selbst MTM mit Vorort Erstberatung und Anprobe ist meines Erachtens ein zeitlich befristetes Modell bis das online Einlaufserlebnis und die Größenberatung soweit virtuell optimiert ist, dass es keinen (angelernten) Berater mehr braucht, der einen Vor Ort vermisst. Das wird aber noch einige Jahre brauchen, bis das vernünftig funktioniert. Aber wir praktizieren das hier ja bereits. Bei Andrea oder auch bei Luxire, was vor einigen Jahren sehr populär war. Wir sind aufgrund unserer Vorliebe für hochwertige Kleidung schon lange darauf angewiesen Fernbeziehungen zu pflegen. Früher mittels Brief, Fax und Telefon und heute mit Internet und wie bei Andrea mit Whatsapp.Nicht zu vergessen die hier auch immer wieder diskutierten Schnäppchen und günstigen Bezugsquellen.
Wir sind also durchaus bereits seit langem auch aktiv am Niedergang des stationären Handels beteiligt, wenn auch nur in sehr sehr begrenztem Umfang :)

Ich hoffe, dass es nicht erforderlich sein wird, ihn zu rauchen :p
 
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