Erfahrung mit Anzügen von "Regent"

Na, Regent ist wieder insolvent und keiner schreibt hier? Ich warte seit Samstag auf Kommentra wie "ich habs doch gewusst" und "war ja klar" ...
 
Fehlen ja nur 400.000€
:)
Ja, hat mich auch überrascht. Andererseits ...
Hätte ich drei vier Millionen auf der Seite, ich würde es nochmal versuchen- so wie ich mir das vorstelle :)
 
Was sich der Zeitung entnehmen lässt, entsprechen 400k dem Vorfinanzierungsbedarf für ca. 4 Monate Produktion, halbwegs passend zu den 1,2 Mio Leistung für die ersten 6 Monate. Das ist natürlich extrem peinlich und sollte einem Kaufmann eigentlich nicht geschehen, sich da so zu verschätzen. Da hätte man rechtzeitig Kunden und Lieferanten/Mitarbeiter einbezogen, dann wäre das vermutlich vermeidbar gewesen.
 
Das Problem ist ja offensichtlich primär die Liquidität. Dass Banken sich um Regent als Kunden nicht prügeln werden, ist verständlich, Textilproduktion in D wird nun nicht gerade als sichere Bank wahr genommen. Regent ist sicher anders positioniert, aber wenn er geglaubt hat, dass er mit einer normalen EK-Quote Working Capital Finanzierungen in dem Volumen bekommt, die ein Maschinenbauer zusammen brächte, war das vielleicht etwas blauäugig.

Es ist natürlich tragisch, wenn er schon schwarze Zahlen schreibt und dann an der Liquidität scheitert. Da scheint wohl grenzenloser Optimismus des Business-Plan getrieben zu haben, denn man sollte doch eigentlich einen Plan haben, wie man die ersten - sagen wir mal drei - Jahre durchfinanziert. Wenn er Verlust machen würde und überschuldet wäre oder ihm die Banken die Linien gestrichen hätten, wäre es vielleicht einfach dumm gelaufen. Wenn aber der operative Turnaround geschafft ist und man dann Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit stellen muss, ist das echt bitter.
 
Was sich der Zeitung entnehmen lässt, entsprechen 400k dem Vorfinanzierungsbedarf für ca. 4 Monate Produktion, halbwegs passend zu den 1,2 Mio Leistung für die ersten 6 Monate. Das ist natürlich extrem peinlich und sollte einem Kaufmann eigentlich nicht geschehen, sich da so zu verschätzen. Da hätte man rechtzeitig Kunden und Lieferanten/Mitarbeiter einbezogen, dann wäre das vermutlich vermeidbar gewesen.
Vielleicht wurde da etwas die Zahlungsmoral des Handels, und auch diese kleinen fiesen neumodischen Abmachungen wie "Rest zurück" oder "Erst verkaufen dann zahlen" unterschätzt ...was man sonst so in der Wirtschaft vielleicht nicht kennt.

Aber da kenne ich keine Details. Könnte es mir nur Branchen typisch vorstellen.
 
Der Betrieb läuft aber weiter.

Man sollte mal den letzten Satz lesen:

Er selbst sei gerne bereit, zur Fortentwicklung seinen Teil beizutragen: „Es ist nicht so, dass ich sage: Tür zu und jetzt weg.“

Möglicherweise waren potentielle Geldgeber mit der Doppelrolle als Gesellschafter und Geschäftsführer nicht einverstanden. Einerseits ist der jetzige Stand der Erfolg von Peter Krampf, aber gleichzeitig auch seine Niederlage.
 
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