Grundsatzfragen Businessuhr

Jochanaan

New Member
Hallo,

seit einiger Zeit trage ich mit mir den Gedanken herum eine hochwertige Uhr anzuschaffen. Ich schwanke im Bereich Nomos bis Rolex.

Mittlerweile stelle ich mir aber immer mehr die Sinnfrage. Meinen Büroalltag kann ich sehr gut ohne Armbanduhr bewältigen. Ob im Meeting oder am Platz bin ich eigentlich stets von Rechnern umgeben die alle Uhrzeit und Datum anzeigen. Wenn ich unterwegs bin habe ich mein mobilfon dabei was mir auch die Zeit zeigt. Wieso tragt Ihr eine Uhr?

Ich frage mich weiterhin ob es überhaupt noch der Etikette entspricht offensichtlich teure Uhren zu tragen. Ich denke da an die Posse um den Herrn Kleinfeld und seine Rolex (siehe Google....). In meinem Arbeitsumfeld (internationaler Großkonzern) ist Etikette durchaus wichtig, das Problem dabei ist das man sie nirgends nachlesen kann.... Wie seht Ihr das?

Viele Grüße,
 
Eine Nomos beispielsweise ist doch - wenn überhaupt - nur für den Kenner als "teure" Uhr zu erkennen. Sie verkörpert in ihrer Schlichtheit klassisches Understatement, weit weg vom optischen Feuerwerk anderer Vertreter.

Abseits von Rolex, Breitling und ähnlichen sehr bekannten Marken braucht es für eine zuverlässige Zuordnung von Uhr zu Preis für die meisten Fälle einen Experten. Vom Durchschnitts-Menschen, möglicherweise selbst Swatch oder Casio tragend, ist dieses Wissen eher nicht zu erwarten. Der Experte/Stilfreund/Uhrenkenner dagegen freut sich doch, wenn er am Gegenüber eine hochwertige Uhr und damit einen Menschen sieht, der gewisse Standards am Handgelenk zeigt.

Mir persönlich wären die Uhren der genannten bekannten Marken aber sowieso zu dick aufgetragen. So gut diese in ihrer Qualität auch sein mögen, der gemeine Geld-Prolet und Seinesgleichen hat das Tragen für mein Empfinden inzwischen leider beinahe unmöglich gemacht. Meine Assoziationen sind unweigerlich PRL mit Monster-Pferd (oder neuerdings: Hackett London mit hochgestelltem Kragen :eek:) tragende, "Mött" zum Frühstück saufende Stilbenachteiligte. Oder Schlimmeres. Ist natürlich Ansichtssache. :) ;)
 
Wenn ich unterwegs bin habe ich mein mobilfon dabei was mir auch die Zeit zeigt. Wieso tragt Ihr eine Uhr?

Zum Beispiel weil sich mein "mobilfon" ausgesprochen schlecht an meinem Handgelenk macht...

Ich frage mich weiterhin ob es überhaupt noch der Etikette entspricht offensichtlich teure Uhren zu tragen. Ich denke da an die Posse um den Herrn Kleinfeld und seine Rolex (siehe Google....). In meinem Arbeitsumfeld (internationaler Großkonzern) ist Etikette durchaus wichtig, das Problem dabei ist das man sie nirgends nachlesen kann.... Wie seht Ihr das?

Viele Grüße,

Nein, der "Etikette" entsprechen ausschließlich Uhren aus dem Kaugummiautomat;)

Wenn es einem Dax-Vorstandsvorsitzenden der Millionen pro Jahr verdient, "zu teuer" wirkt, eine Uhr für lumpige 3000 € zu tragen, ist er ein Idiot.
 
Übrigens:
Bundeskanzler Adenauer hat (natürlich inflationsbereinigt) ein Bruchteil verdient und eine Vollgold-Datejust mit goldenem Band getragen.
 
Wer ernsthaft am überlegen ist, ob er sich eine Armbanduhr kauft, obwohl er doch an anderen Gegenständen die Zeit ablesen kann, sollte vielleicht einfach bei diesen Gegenständen bleiben...:rolleyes:
 
Hallo,

seit einiger Zeit trage ich mit mir den Gedanken herum eine hochwertige Uhr anzuschaffen. Ich schwanke im Bereich Nomos bis Rolex.

Mittlerweile stelle ich mir aber immer mehr die Sinnfrage. Meinen Büroalltag kann ich sehr gut ohne Armbanduhr bewältigen. Ob im Meeting oder am Platz bin ich eigentlich stets von Rechnern umgeben die alle Uhrzeit und Datum anzeigen. Wenn ich unterwegs bin habe ich mein mobilfon dabei was mir auch die Zeit zeigt. Wieso tragt Ihr eine Uhr?

Ich frage mich weiterhin ob es überhaupt noch der Etikette entspricht offensichtlich teure Uhren zu tragen. Ich denke da an die Posse um den Herrn Kleinfeld und seine Rolex (siehe Google....). In meinem Arbeitsumfeld (internationaler Großkonzern) ist Etikette durchaus wichtig, das Problem dabei ist das man sie nirgends nachlesen kann.... Wie seht Ihr das?

Viele Grüße,

Gnade!!!!
https://stilmagazin.de/forum/uhren/
 
Eine Verallgemeinerung halte ich in beide Richtungen (tut man / tut man nicht) für nicht angebracht, da dies neben einer Typfrage auch durchaus eine Sache der Leidenschaft darstellt. In einem Land, wo ein Auto für 20.000 € als eher günstig gilt, eine Uhr für eben diese Summe als monströs teuer eingestuft wird, sollte man eh nicht auf die Leute hören, sondern das tragen, was einem gefällt. Ein guter Mitarbeiter wird eh nicht auf Grund seiner Accessoires gefeuert werden, sondern auf Grund seiner Leistung. Zumal, wie bereits geschrieben, nur eine schwindend geringe Minderheit in der Lage ist, den Preis einer Uhr auch nur ansatzweise zu erkennen. Und die, die es tun, sind in der Regel selber Themen-affin. Ich persönlich finde eine schöne Uhr als einen Teil der persönlichen Kultur - und Kultur hat man nie zu viel.
 
Ich habe schon immer Armbanduhren getragen und fand schon immer, dass es sich gehört eine Uhr am Gelenk zu tragen.
Noch immer finde ich es stilistisch unmöglich ohne Uhr rumzulaufen!

Vor ca zwei Jahren habe ich mir die erste Automatikuhr für mehr als ein Monatsgehalt gekauft, als Belohnung für mich für eine neue Stelle und um mich jeden Tag daran zu erfreuen.

Andere Leute investieren in Schmuckstücke, Kugelschreiber oder Dekoartikel.
Ich guck mir gern meine Uhr an. Wenn ich draufschaue lenkt es mich ab und ich erinnere mich an das sagenhafte Gefühl sie zum ersten Mal in der Hand gehabt zu haben.

Wenn du dich nicht im Vorfeld darauf freust und im Nachgang nur eine Uhr in dem wundervollen Gegenstand an deinem Handgelenk siehst, lass es.


Am Anfang war das Gefühl, dass es jemand sehen könnte oder sich irgendwie angegriffen fühlen könnte, immens. Mittlerweile muss ich meinen Vorrednern recht geben: Wenn es nicht grade eine Rolex oder Breitling ist, wird kein Mensch deine Uhr überhaupt warnehmen. Außerdem wird dir so auch niemand insgeheim einen Fake andichten wollen.
Ein weiterer Grund für mich die Massen-Labels zu meiden.

Vielleicht mal jemand der sagt, dass die Uhr schön ist. Vielleicht auch tatsächlich mal jemand der Spaß an Uhren hat und erkennt um was es sich handelt.. Aber das ist die Minderheit.

Fazit: Zu einem stilvollen Auftritt gehört für mich nicht ein teurer Anzug, ein teures Auto, ein hochwertiger Stift, gute Schuhe ODER eine schicke Uhr.
Es ist wichtig ein stimmiges Gesamtkonzept zu schaffen. Gerne mit Akzenten in gewissen Bereichen, auf die man besonderen Wert legt oder in denen man einen 'Splin' entwickelt hat.
Und wenn das bei manchen die Uhr ist, ist das ok.
Wenn du an der Uhr nichts besonderes hast, investiere in Bereichen, die dich glücklicher machen.
 
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