Ich glaub, ich mach 'nen Schuhladen auf

Was war an diesem Faden interessant? Wenn ich ein Geschäft in irgendeiner Form eröffnen möchte, mach' ich das einfach und eröffne nicht stattdessen einen Faden, um über heiße Luft zu diskutieren. Hier sind durchaus einige Händler unterwegs, die das einfach so gemacht haben und jetzt eben selbständig tätig sind mit richtigen Kunden und richtigen Produkten. Erst wenn etwas wirklich vorhanden ist, lohnt es sich darüber zu diskutieren, dann hat es nämlich erst Relevanz.



Ich glaube, ich werde jetzt etwas schlafen. Ich werde deswegen aber keinen Thread eröffnen, ob ich das wirklich tun sollte.

Urban hat es eigentlich schon beantwortet und ich wäre wirklich froh, wenn wir hier back to topic kommen könnten.

Aber da ich angesprochen wurde, gehe ich darauf ein.

Meine Erfahrungen mit den üblichen Schulläden sind bescheiden. Darum finde ich es interessant, wenn nach einem anderen Ansatz gesucht wird, der sich eventuell an den Bedürfnissen der Kunden orientiert und der eine Auswahl und Beratung bietet, die es ansonsten üblicherweise nicht gibt. Darum hat es für mich schon Relevanz, wenn man als Kunde in der Ideenfindung miteinbezogen wird. Man mag es Marktforschung nennen, aber das finde ich nicht verwerflich, sondern überaus sinnvoll.

Abgesehen davon hat sich mMn eine interessante Diskussion über Macharten und Qualitätsansprüche entwickelt.

Und selbst wenn es bei einer reinen Idee bleiben würde, finde ich es interessant, wenn man einfach mit den Ideen gedanklich herumspielt.

Dass der Faden für einige interessant ist, sieht man an der Rückmeldung. Wenn man daran kein Interesse hat, kann man sich einfach stilvoll zurückhalten und den Faden ignorieren. Das würde allen guttun.

Aber jetzt bitte back to topic!
 
Meine Erfahrungen mit den üblichen Schulläden sind bescheiden. Darum finde ich es interessant, wenn nach einem anderen Ansatz gesucht wird, der sich eventuell an den Bedürfnissen der Kunden orientiert und der eine Auswahl und Beratung bietet, die es ansonsten üblicherweise nicht gibt.

Das Problem bleibt, dass "Klasse statt Masse" in dreifacher Hinsicht für den Anbieter eine finanzielle Herausforderung darstellt:

Erstens ist die Zielgruppe überschaubar und damit auch die Umschlaggeschwindigkeit seines Sortiments,

Zweitens ist die Ware deutlich teurer als die Modeprodukte der üblichen Fabriken,

Drittens muss ein besonders breites Sortiment bereitgehalten werden, um die speziellen Bedürfnisse dieser Kundschaft angemessen zu bedienen.

Du kaufst also für besonders viel Geld ein breites Sortiment ein und bekommst es nicht verkauft, weil die Kundschaft derart picky ist, dass immer irgendwo das Haar in der Suppe gefunden wird. Viele kommen nur wegen des Gesprächs mit einem echten Schuhmacher und dann wollen die wenigen Käufer auch noch einen Forumsrabatt. :rolleyes:

Kannst mir jemand sagen, wie sich das rechnen soll?
 
Ich finde die Idee übrigens interessant, auch wenn ein Teil der Mitschreiben möglicherweise der Auffassung sind, dies sei unmöglich.

Auch wenn ich schon sehr viel Geld in Garderobe investiert habe, hatten Schuhe für mich nie einen größeren Stellenwert. Ich trage natürlich welche. Aber kein Serienschuh, den ich bisher probiert habe, passte mir. Ich nutze seit Jahren Einlagen von Bergal in allen Schuhen - nur nimmt das der Sohle natürlich die Möglichkeit, eigene Qualität zu beweisen. Ohne allerdings schmerzen meine Füße in jedem Schuh nach längerem Tragen.

Warum ich mich bisher noch nicht durchringen konnte, einen Maßschuhmacher aufzusuchen? Ich kann das nicht genau sagen. Vermutlich liegt es daran, dass ich über Schuhe, im Gegensatz zu den sonstigen Bestandteilen meiner Kleidung, einfach nichts weiß. Ich kann mit einem Schneider einen Anzug besprechen. Ich wüsste aber nicht, was ich dem Schuhmacher sagen sollte. Ich müsste mich darauf verlassen, dass das Ergebnis stimmt und dafür einen höheren Betrag investieren. Das wäre die Hürde, die abzubauen wäre, damit ich Kunde wär.
 
Warum ich mich bisher noch nicht durchringen konnte, einen Maßschuhmacher aufzusuchen? Ich kann das nicht genau sagen. Vermutlich liegt es daran, dass ich über Schuhe, im Gegensatz zu den sonstigen Bestandteilen meiner Kleidung, einfach nichts weiß. Ich kann mit einem Schneider einen Anzug besprechen. Ich wüsste aber nicht, was ich dem Schuhmacher sagen sollte. Ich müsste mich darauf verlassen, dass das Ergebnis stimmt und dafür einen höheren Betrag investieren. Das wäre die Hürde, die abzubauen wäre, damit ich Kunde wär.
Ich glaube, Dein im Kern medizinisches Problem lässt sich einfach dadurch angehen, dass Du nicht mehr über Schuhe, sondern mehr über die Eigenarten Deiner Füße lernst. Dazu können Dir orthopädische Fachärzte und viele orthopädische Schuhmacher, die es in jeder Stadt reichlich geben sollte, Auskunft geben, wenn Du Deine Schmerzen in Schuhen näher beschreibst. Letztere könnten Dir Deine vorhandenen Schuhe dann auch entsprechend zurichten und Dir grundsätzliche Empfehlungen zu eher geeigneten Leistenformen geben.
 
Der Shop kommt in einen Truck, der durch Deutschland tourt. Außen auffällig lackiert, viel Werbung. Eine Seite ist durchsichtig, da kann man von außen dem jeweiligen Schuhmacher beim Arbeiten zusehen. Der Rest vom Truck ist Warteraum, Lounge und Beratungszentrum.

Ich hole quasi mich selbst noch einmal hoch, der Beitrag ist in der unnötigen "Gewerbe-Diskussion" versunken.

Nun warte ich darauf, dass der Schuhladen zu mir kommt.

Lauernde Grüße,

Moist von Lipwig
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wird kein Sortiment im Sinne von auf Vorrat produzierten Schuhen geben;
alle werden nach Kundenwunsch nach deren Wünschen gemacht.
Es wird mit Sicherheit geben:Musterschuhe wie auf einer Messe.
Es wird mit einiger Wahrscheinlichkeit noch weitere Schuhe zum Anprobieren geben - was und wie steht aktuell noch nicht fest.

Mehraufwand bis zu diesem Punkt mav der "weiteren Schuhe": NULL

Preise:
Sie stehen noch nicht fest, eine Glaskugel habe ich im Moment leider kleine und mit Schuhmachern habe ich noch nicht gesprochen genau so wenig wie mit Händlern.

Verraten kann ich aber, dass ich schon letztes Jahr mit Columbus gesprochen hatte, vor ein paar Wochen wieder, und angeregt habe japanische Schuhmacher und -innen anzusprechen und ihnen eine Kooperation vorzuschlagen inkl. Messebesuch in Italien wie z.B. die PITTI UOMO.
Ob oder ob nicht weiß ich nicht, wäre aber denkbar.
Imai Hiroki und andere kenne ich persönlich...

Bezahlbarkeit:
Ich hatte meine Schuhsammlung damals verkauft und den Erlös davon in neue investiert.
Das war und ist natürlich nur ein Bruchteil, da ich davon auch meine Reisekosten bezahlt hatte.

Marktforschung:
Die Basisdaten sind mir bekannt, wer wann wie weit fahren will...alles relativ.
Bis jetzt gibt es nur die IDEE, kleine konkreten Anbieter (Schuhmacher, Händler, ich???), keine Preise usw.

Um konkreter werden zu können:
Welche Schuhdesigns und -formen, wären von Interesse?
Klassische Modelle oder auch modisch angehauchte, Sneakers auch?
Budapester Schuhformen?
Die bekommen nur die Budapester Schuhmacher gut hin... insofern interessant zu wissen, um ggf. diese ansprechen zu können, später mal.
Schaftstiefel?
Stiefeletten wie Balmoral und artverwandte Modelle?
 
Ich hole quasi mich selbst noch einmal hoch, der Beitrag ist in der unnötigen "Gewerbe-Diskussion" versunken.

Nun warte ich darauf, dass der Schuladen zu mir kommt.

Lauernde Grüße,

Moist von Lipwig

Der Schubladen?
Der Schuhladen?
...?
Gib mir mal Deine Adresse - ich schick es, ihn, sie bei Dir dann vorbei, wenn gewünscht, dann auch den Schreiner mit dem Auftragsblock. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, Dein im Kern medizinisches Problem lässt sich einfach dadurch angehen, dass Du nicht mehr über Schuhe, sondern mehr über die Eigenarten Deiner Füße lernst.

Na, mit dem von mir vor Jahren als Lösung entdeckten orthopädischen Fußbett von Bergal habe ich keine Probleme. Ich brauche halt eine deutliche Unterstützung des Mittelfußes und eine Polsterung unter der Ferse. Außerdem sind mir fast alle Leisten im Bereich des Vorfußes zu hoch. Deshalb unterlege ich den Vorfuß mit einer Korkeinlage.

Natürlich wäre es besser, einfach einen passenden Schuh zu bestellen. Insbesondere natürlich einen, dessen herstellungsbedingte Vorteile ich nicht durch ein starres Fußbett überlagern muss.
Andererseits trage ich täglich rahmengenähte Schuhe im Beruf und oft auch in der Freizeit. Es ist ja nicht so, dass meine "Lösung" untauglich wäre. Sie löst mein Problem. Allerdings lässt sie mich - rein emotional - etwas unbefriedigt.

Es geht mir ja nicht darum, was ich mit einem Orthopädieschuhmacher besprechen wollte. Das weiß ich. Es geht mir darum, dass ich tatsächlich über die Herstellung eines Schuhes und die damit verbundenen Möglichkeiten wenig weiß.

Ich kann ja einen Schuh von SP für 200-250 € und ein Fußbett für 20 € kaufen und beides zusammen tragen. Das bekleidet meinen Fuß, fällt nicht negativ auf und kann von mir schmerzfrei den ganzen Tag getragen werden. Ich würde auch 2000 € für ein Paar Schuhe ausgeben, wenn ich Spaß dabei hätte. Aber das ist es ja. Im Gegensatz zum Anzug, bei dem ich jede Kleinigkeit selbst beurteilen und besprechen kann, kann mir beim Schuh höchstens der Schuhmacher sagen, er passe gut oder schlecht. Schlecht - das merke ich. Gut könnte ich nicht beurteilen, weil ich noch nie einen gut passenden Schuh getragen habe. Da liegt das Problem: Ich hätte an der Sache aufgrund fehlender Erfahrung nach meiner gegenwärtigen Ansicht nicht den nötigen, motivierenden Spaß.
 
Ich verrate noch etwas.
Es ging mir beim Start dieses Threads darum das Bewußtsein für Schuhe, Formen, Leder, Macharten usw. zu steigern
und darum von Begriffen wie MTM/MTO/BESPOKE/RTW und so weiter weg und
hin zum realen Anfertigen von Schuhen hin, anzuregen.

Was ist zum Beispiel MTM überhaupt?
Je nach Anbieter nix anderes als die passende Schuhgröße - bei guten die Suche nach der optimal passenden Schuhform sowie
den zugrunde liegenden Leisten für beide Füße inkl. verschiedenen Schuhgrößen.
MTO dito
BESPOKE à la J.L.L. ist ein viel simpleres Erzeugnis als z.B. ein Maßschuh von Anthony Delos resp. AUBERCY, Paris.
Maße + Schuhe ergeben KEINE Maßschuhe sondern nur Schuhe, die passen können, aber noch nicht einmal müssen!

SHORTLY
online furniture shop --------> carpenter
Konfektionsware = RTW ----> Individualanfertigung auf Bestellung und nach Kundenwünschen
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist ja nicht so, dass meine "Lösung" untauglich wäre. Sie löst mein Problem. Allerdings lässt sie mich - rein emotional - etwas unbefriedigt.
Das ist schön ausgedrückt und trifft im Grunde auch abgeschwächt meine Haltung zum Thema mit dem Unterschied, dass ich bei meiner Leistenwahl keinen Leidensdruck durch schmerzende Füße beim Tragen von Konfektionsschuhen ohne Einlagen und Beigaben habe. 16 Stunden auf den Beinen, kein Problem.

Ich habe mich dafür halt notgedrungen auf einen winzigen Ausschnitt des Schuhuniversums in Form von effektiv nur drei RTW-Leisten zurückgezogen, den ich jetzt gerade qualitätsgetrieben auf nur einen Leisten für weitere Käufe verdichte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir Schuhe noch einen Tick besser passen könnten, gebe mich aber so mit einem "good enough" zufrieden und konzentriere mich stattdessen auf gestalterische und kombinatorische Aspekte mit dem Rest der Kleidung, was natürlich für einen detailversessenen Betrachter auch ein bisschen was von Kapitulation hat. Ich entschuldige das damit, dass ein Hobby Zufriedenheit vermitteln sollte und Zufriedenheit ab einem gewissen objektiv hohen Erfüllungsniveau auch eine Folge der Restakzeptanz von nur mit hohem Aufwand zu ändernden Umständen ist.
 
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