Rolex Submariner

[Guenter]

... Ich hänge mich hier mal dran, um von euch ein paar Info`s zum Thema "Rolex als Geldanlage" zu bekommen..
Ich habe mich gestern mit einem renomierten Juwelier aus unserer Stadt über das Thema Geldanlage unterhalten.. Ich kenne ihn seit Jahren und er sagte zu mir, dass die Submariner im Zeitfenster von 10 Jahren oft den doppelten Wert haben..
Die aktuelle Submariner würde ca. 6500 € kosten und jetzt bin ich einfach am Nachdenken mir eine zu kaufen und in den Safe zu legen?

Wie ist denn eure Meinung zu dieser Aussage??

Beste Grüße

Matthias

Vergess es einfach!

Das sind Aussagen, die getätigt werden, um die Dinger loszutreten, reines Marketing.

Ich habe genau die von Dir angesprochene Submariner Date seit ca. 15-20 Jahren komplett mit allen Papieren usw. im Schrank liegen. Vor 2-4 Jahren habe ich schon mal ergebnislos versucht, die zu verkaufen und auch hier im Forum angeboten.

Probleme sind:
a.) Listenneupreis zahlt eh kein Mensch.
b.) Der Kunde kauft gebraucht tendenziell eher vom Konzi oder von einem renomierten Gebrauchtuhrenfachhändler. Dieser muss aber, um Garantieansprüche decken zu können, gut an der Uhr verdienen.
c.) Um die Rolex zu verkaufen, muss eine Übergabe beim Konzi erfolgen, der die Echtheit bestätigt. Diese Kosten musst Du von einem möglichen Gebrauchtpreis noch abziehen.
d.) Möglichkeiten, so eine Uhr loszuwerden sind ein meinen Augen eigentlich nur:
d1.) Zeit zu haben und die Uhr einem Konzi in Kommission geben
d2.) der Weg über ein staatliches Pfandleihhaus

Allerdings bereitet es Freude zu sehen, dass das Ding, was man seinerzeit für X DM gekauft hat, heute den ca. 3-fachen Ladenpreis hat. Aus der Perspektive "will Rolex besitzen" hat der frühe Kauf gelohnt.

Aus der Prespektive "Rolex als Wertanlage" relativiert sich das bei konkreten Verkaufsabsichten ernüchternd.

Ich würde meine Rolex Submariner Date Stahl unter Wertanlagegesichtspunkten gern verkaufen. Für das, was allerdings tätsächlich zu erzielen ist, behalte ich sie, um sie irgendwann irgendeinem aus meiner Verwandschaft zu vererben, der hoffentlich Freude dran hat und sie wertschätzt.

LG
Günter

 

[Guenter]

... Und da 1.000 Rolex ungetragen in Tresoren lagern, wird dies in 20 Jahren auch keine Besonderheit mehr sein. ...

Ich würde von 100.000-ten echten, ungetragen, lagernden Rolex in Privathand allein in Deutschland sprechen.

... Falls du die Uhr kaufst, dann trage sie auch. Falls du mit einer Seiko durch die Welt läufst und die Submariner als tolle Altersversorgung bei der Sparkasse im Keller lässt, ist das sogar grob fahrlässig.

Sehe ich auch so.

 

[André]

Bedenkenswert:

• Inflation. Gleicht der zu erwartende jährliche Gewinn die Inflation aus bzw. übersteigt er diese? (Gibts dazu für Rolex irgendwo Tabellen, was prozentual in etwa zu erwarten ist?)
• Instandhaltungskosten. Bei Immobilien sicherlich höher als bei Uhren, aber auch hier will die Revision u.ä. mit in den Preis eingerechnet werden. (Andernfalls ist der zukünftige Verkaufspreis entsprechend geringer zu bewerten)
• Lagerungskosten. Schließfach in der Bank, oder der klassische Socken unter dem Kopfkissen?
• Kosten für den zukünftigen Verkauf (Inserat, ggf. Reise, etc.)
• Alternativen? Sind andere Anlageformen evtl. a) sicherer oder b) mit höherem zu erwartenden Gewinn?

Beispiel:
- Uhr für 10.000 Euro
- Inflation bei 2,5% p.a. real
- Revision 500 Euro
- Bankschließfach 50 Euro p.a.
- Verkauf und Reise pauschal 50 Euro
- Anlagezeitraum: 20 Jahre

Da komme ich auf 17.950 Euro Mindestpreis für die Uhr in 20 Jahren, ohne das auch nur 1ct Gewinn eingefahren wurde.

Interessant!

Liebhaber zahlen für eine 20 Jahre alte Rolex welche unberührt und im Originalzustand ist weit mehr als sie zum Zeitpunkt des Kaufes gekostet hat. Und Liebhaber gibt es in 20 Jahren wohl noch mehr als es sie heute gibt.

Da bin ich äußerst optimistisch. Allerdings etwas Modellabhängig.


Grüße, André.

 

[Guenter]

... Liebhaber zahlen für eine 20 Jahre alte Rolex welche unberührt und im Originalzustand ist weit mehr als sie zum Zeitpunkt des Kaufes gekostet hat. ...

Falls Du so einen Uhren-Liebhaber irgendwann in Deinem Leben noch treffen solltest, verweise Ihn bitte an mich.

... Und Liebhaber gibt es in 20 Jahren wohl noch mehr als es sie heute gibt. ...

Die Aussage halte ich für mehr als gewagt.

... Da bin ich äußerst optimistisch. ...

Ja, was denn auch sonst? Pessimistisch ist doch heute niemand mehr.

... Allerdings etwas Modellabhängig. ...

Ah, die Einschränkung/Erklärung, warum das mit meiner nicht funkt.

Sorry, da muss ich wiedersprechen. Die Submariner Date Stahl ist eigentlich die gängigste Rolex. Mit den anderen wird es eher noch schwieriger mit dem Verkauf.

 

[André]

Vielleicht liege ich auch komplett falsch.
Ist eben Erfahrungs, Gefühls, und Glaubenssache.

Grüße, André.

 

[bluesman528]

Ich würde von 100.000-ten echten, ungetragen, lagernden Rolex in Privathand allein in Deutschland sprechen.

Das denke ich allerdings auch. Die Marke hat schon seit Jahren mindestens stabile Sekundärmarktverkaufspreise, einen großen funktionierenden Markt mit vielen interessierten Käufern und genügend hohe Einzelpreise, um für das temporäre Parken von Bargeld in Schließfächern interessant zu sein, das man nicht auf Konten erscheinen lassen möchte...

Was passiert, wenn die alle gleichzeitig Kasse machen wollen, ist zumindest ein lustiges Gedankenspiel.

 

[André]

Die Rolexpreise werden auch weiterhin steigen.
Sowie auch bei Omega und anderen Herstellern.
Sollte auch nicht unerwähnt bleiben.

Grüße, André.

 

[koopa]

Eine Uhr ist imo weniger eine Geldanlage als eher eine "Geldpark-Gelegenheit".

Klar man kauft zum heutigen Preis und durch den geringen Wertverlust zusammen mit den jährlichen Preissteigerungen steigt der Preis der Uhr theoretisch mittelfristig an. Zumindest das was man auf einschlägigen Handelsplattformen so sieht.

Das alles gilt aber nur dann, wenn sich wie bei Rolex die Gebrauchtmarktpreise parallel zum normalen Markt verhalten, d.h. die Preissprünge mitmachen (bei Breitling z.B. ging das ziemlich auseinander).

Über einen Zeitraum von 10 Jahren erzielen nur ganz wenige Modelle so tolle Preissteigerungen, dass es sich groß lohnen würde. Schließlich kommt ja hinzu dass evtl. eine Revision fällig wird, die Kosten für die Lagerung, der Fakt dass man als privater schonmal per se unter dem Preis vom Konzi/Grauhändler liegt, der Gebühr für das Verkaufsportal, die eigenen Nerven etc.

Schließlich ist der Preis einer Uhr etwas anderes wie der Wert, denn der Wert ist genau das was ein anderer bereit ist für die Uhr zu bezahlen.

Fazit: Mit den zwei großen Marken Rolex und PP kann man, zumindest momentan, darauf hoffen, dass man nach einigen Jahren und pfleglichem Umgang zumindest wieder seinen Einsatz in etwa zurück bekommt. Quasi als eine Art Inflationsausgleich...
Alles andere ist die berühmte Glaskugel.

 

[Lacusial]

Die Rolexpreise werden auch weiterhin steigen.
Sowie auch bei Omega und anderen Herstellern.
Sollte auch nicht unerwähnt bleiben.

Grüße, André.

Die Benzinpreise werden auch weiterhin steigen.
Sowie auch die Dieselpreise und andere Rohölprodukte.
Bei Lebensmitteln genau das gleiche.

Ich lebe derzeit in einer - für deutsche Verhältnisse - mittelgrossen Stadt am Rand der Berge. Diese Stadt ist einer der Durchreiseorte von den neuen Reichen aus den Reichen der Mitte.
Hier wechseln wahrscheinlich mehr Uhren und Schmuck die Besitzer als in D, F und GB zusammen. Das ganze hat sich die vergangenen fünf Jahre extrem, wirklich sehr extrem, gesteigert. Man bekommt ausser Uhren nicht mehr viel zu sehen und zu kaufen. Schon Anfang diesen Jahres merkt man wie die Verkäufe langsam ins stocken geraten. Allein was derzeit an Bestand bei den Konzis lagernd ist überschreitet jede Vorstellungskraft gegenüber vor zwanzig Jahren.
Die quantitativen Mengen sind wirklich extrem hoch und es gibt genügend Konzis die ihr Geld gemacht haben, die Preispolitik also im Fall der Fälle sehr gut umgehen können und mit minimalen Gewinnen den Markt schwämmen könnten. Der gewöhnliche Konzi der an Touristen verkauft hat ja eben Angestellte die die Sprache der Touristen sprechen, die wird man im Notfall schnell wieder los. Aufenthaltsbewilligung gestrichen. Abverkauf, Ladenauflösung, Sonne am See geniessen.
Gesetz dem Fall die Verkäufe in Europa, an Touristen aus dem asiatischen Raum, kommen ins Stocken - das ist spätestens dann der Fall wenn CH und China das Freihandelsabkommen ratifizieren - werden Mengen an Uhren frei die den Markt über Jahre zu Boden drücken können. Fällt die Preisbindung und die hohen Zölle im asiatischen Markt, brechen die Preise nach unten. Das ist ein ganz heikler Spagat den die Uhrenindustrie hinbekommen muss.

Die Uhr als Wertanlage ist gut und schön, man muss nur das Ganze mal von der Warte betrachten was mit dem Markt passiert wenn die Absatzzahlen nicht mehr so kommen wie derzeit und die Produktionsmenge stark gesteigert wurde/ist/wird.

 

[André]

Die Benzinpreise werden auch weiterhin steigen.
Sowie auch die Dieselpreise und andere Rohölprodukte.
Bei Lebensmitteln genau das gleiche.

Was genau spricht für Dich gegen das Lagern einer Rolex?
Der Wertverfall welcher meiner Meinung nach wenn überhaupt nur äußerst gering ausfallen könnte?


Grüße, André.