Suche guten Herrenaustatter in Berlin

Schön wärs. Ich würde Anzüge gerne häufiger tragen, aber das könnte in meinem beruflichen Setting nicht passend sein. Sakko und Chino ist da eher die Norm. Muss ich mal mit meinem Chef besprechen.
Ich trage seit Jahrzehnten Anzüge beruflich im IT-Umfeld, in dem es überhaupt keine Norm gibt. Nach einer Eingewöhnungsphase interessiert das niemand. Und privat ist man ohnehin völlig frei.

Es ist ein konstantes, einigermaßen absurdes Thema im Forum seit Gründung, dass man die Kleidung, die das vordringlichste Forumsthema ist, angeblich nicht tragen darf, weil man Angst hat, dass andere Leute, die man meist gar nicht kennt, das blöd finden könnten. Kleidung ist idealerweise ein Ausdruck von selbstbestimmter Identität. Man muss halt nur auch den Mut zum selbstbestimmten Leben aufbringen. Das nennt man dann Freiheit. ;) Und die allermeisten Menschen haben viel besseres zu tun, als sich dafür zu interessieren, womit andere ihren Körper bedecken.

Dazu gibt es den wunderbaren neumodischen Begriff der Diversität, die man als Unternehmenstugend versteht, weil sie die individuellen Beiträge der Mitarbeiter systematisch verbreitert. Sie bedeutet auch, dass man der einzige Anzugträger mit Krawatte und Einstecktuch sein kann, wenn es das ist, was man sein will.
 
Ich trage seit Jahrzehnten Anzüge beruflich im IT-Umfeld, in dem es überhaupt keine Norm gibt. Nach einer Eingewöhnungsphase interessiert das niemand. Und privat ist man ohnehin völlig frei.

Es ist ein konstantes, einigermaßen absurdes Thema im Forum seit Gründung, dass man die Kleidung, die das vordringlichste Forumsthema ist, angeblich nicht tragen darf, weil man Angst hat, dass andere Leute, die man meist gar nicht kennt, das blöd finden könnten. Kleidung ist idealerweise ein Ausdruck von selbstbestimmter Identität. Man muss halt nur auch den Mut zum selbstbestimmten Leben aufbringen. Das nennt man dann Freiheit. ;)

Ich stimme Dir (bekanntlich) vollständig zu. Ich gestehe aber auch zu dass das nicht immer so leicht ist: von verpflichtender Arbeitskleidung (Schutzkleidung, Uniform, Corporate Identity) bis zu, allgemein, ständig wechselndem Kundenkontakt. Es gibt Erwartungen die man nicht immer ignorieren kann. Ich habe einen konstanten Kunden, die haben sich an meine Klamotten gewöhnt - kein Problem. Innendienst schon gar nicht. Wenn ich jeden Tag eine Handvoll anderer Kunden habe (z.B. Vertrieb, Einzelhandel, Bankschalter...) setzt diese Gewöhnung nicht ein und verschlechtert meine Wirkung auf die Kunden.

Ich würde also einschränken: wenn man ein halbwegs statisches Arbeitsumfeld hat ist es leichter "einfach weil man will" kleidungstechnisch rauszufallen.

Und das gilt für Anzüge natürlich genauso wie für andere beliebige Subkulturkleidung.

N.H.
 
Ich stimme Dir (bekanntlich) vollständig zu. Ich gestehe aber auch zu dass das nicht immer so leicht ist: von verpflichtender Arbeitskleidung (Schutzkleidung, Uniform, Corporate Identity) bis zu, allgemein, ständig wechselndem Kundenkontakt. Es gibt Erwartungen die man nicht immer ignorieren kann. Ich habe einen konstanten Kunden, die haben sich an meine Klamotten gewöhnt - kein Problem. Innendienst schon gar nicht. Wenn ich jeden Tag eine Handvoll anderer Kunden habe (z.B. Vertrieb, Einzelhandel, Bankschalter...) setzt diese Gewöhnung nicht ein und verschlechtert meine Wirkung auf die Kunden.

Ich würde also einschränken: wenn man ein halbwegs statisches Arbeitsumfeld hat ist es leichter "einfach weil man will" kleidungstechnisch rauszufallen.

Und das gilt für Anzüge natürlich genauso wie für andere beliebige Subkulturkleidung.

N.H.
Klar, man kann so einige Beispielsituationen konstruieren, bei denen sartoriale Kleidung insgesamt nicht funktioniert, ein Schornsteinfeger wird den hellen Leinenanzug beispielsweise eher zuhause lassen, auch der Vertreter für landwirtschaftliche Maschinen hat möglicherweise bei seinen Kunden im Anzug mit neapolitanischer Bespoke-Raffinesse einen schweren Stand. ;)

Aber wir sind hier im Forum doch ohnehin schon eine Gruppe mit gründlicher Vorselektion. Wenn man nicht das Interesse und die (manchmal auch nur situative) Gelegenheit für diese Kleidungsform hätte, wäre man i.A. nie hier gelandet. Auch der Threadstarter befindet sich in einem Arbeitsumfeld, in dem Sakko/Chino normal sind, was ja schon ein Upgrade für 90% der denkbaren Arbeitsumfelder wäre. Wenn man das richtig rüberbringt, sehe ich da gar kein großes Problem. Auch Anzugoutfits sind ja wandlungsfähig in ihrer Formalität.
 
Stimmt natürlich allgemein, aber bei Cove in Köln bspw. arbeitet ein sehr kompetenter Herrenschneider/Schnitttechniker. Auch wenn ich dem Laden generell trotzdem nicht viel abgewöhnen kann. Aber das nur nebenbei bemerkt.
Wenn der auch die Vermessung macht ist es doch okay. In Berlin ist es jedenfalls anders. Da war ich und hatte nachgefragt. Ungünstiges PLV bleibt aber mE.
 
Klar, man kann so einige Beispielsituationen konstruieren, bei denen sartoriale Kleidung insgesamt nicht funktioniert, ein Schornsteinfeger wird den hellen Leinenanzug beispielsweise eher zuhause lassen, auch der Vertreter für landwirtschaftliche Maschinen hat möglicherweise bei seinen Kunden im Anzug mit neapolitanischer Bespoke-Raffinesse einen schweren Stand. ;)

Nicht dass ich Zahlen hätte, aber ich halte die Arbeitnehmer mit vorgeschriebener Kleidung für zahlreich, wenn nicht die Mehrheit. Nix konstruiert, der Aldi-Kassierer kann sich seinen Anzug nicht aussuchen, und das Handwerk ist quasi komplett raus.

Aber wir sind hier im Forum doch ohnehin schon eine Gruppe mit gründlicher Vorselektion. Wenn man nicht das Interesse und die (manchmal auch nur situative) Gelegenheit für diese Kleidungsform hätte, wäre man i.A. nie hier gelandet. Auch der Threadstarter befindet sich in einem Arbeitsumfeld, in dem Sakko/Chino normal sind, was ja schon ein Upgrade für 90% der denkbaren Arbeitsumfelder wäre. Wenn man das richtig rüberbringt, sehe ich da gar kein großes Problem. Auch Anzugoutfits sind ja wandlungsfähig in ihrer Formalität.

In dem Fall mag das sicher stimmen (wobei der Landmaschinenvertreter mit Sakko/Chino vielleicht ginge, mit Anzug weniger). Und ja, wer hier schon aufschlägt, noch dazu mit konkreten Überlegungen, bei dem sollten sich Tragemöglichkeiten finden.

Es gibt aber sicher auch diejenigen die eine gewisse Sehnsucht nach "besserer" Kleidung haben, aber diese im Job nicht und zuhause kaum ausleben können (ich halte nach wie vor z.B. auch nur ansatzweise kleine Kinder für recht inkompatibel mit besserer Kleidung). Das sind dann quasi diejenigen die mit glänzenden Augen im Ferrariforum sind während sie einen alten Familienkombi fahren (müssen).

N.H.
 
Auch Anzugoutfits sind ja wandlungsfähig in ihrer Formalität

Das stimmt natürlich, wird außerhalb des Forums aber den wenigsten auffallen. Wenn Kunden, Kollegen, etc. in einem bestimmten Umfeld tatsächlich negativ auf das Tragen eines Anzugs reagieren sollten, wird daran auch ein weniger formelles Anzugsoutfit wenig ändern. Einfach weil der Unterschied keinem auffällt (bzw. die, denen es auffällt, werden in der Regel nicht diejenigen sein, die sich an einem Anzug stören). Wenn man also wirklich in einigen Berliner Straßen Gefahr laufen sollte, ob seines Anzugs verprügelt zu werden, werden einen wohl weder Patch-Pockets noch die Shantung-Krawatte retten ;)
Wenn es hingegen weniger tatsächliche Reaktionen von außen sind, sondern eher das eigene Gefühl, overdressed zu sein, kann das Spielen mit dem Formalitätsgrad sicher helfen - und Spaß macht es sowieso.
 
Das stimmt natürlich, wird außerhalb des Forums aber den wenigsten auffallen. Wenn Kunden, Kollegen, etc. in einem bestimmten Umfeld tatsächlich negativ auf das Tragen eines Anzugs reagieren sollten, wird daran auch ein weniger formelles Anzugsoutfit wenig ändern. Einfach weil der Unterschied keinem auffällt (bzw. die, denen es auffällt, werden in der Regel nicht diejenigen sein, die sich an einem Anzug stören). Wenn man also wirklich in einigen Berliner Straßen Gefahr laufen sollte, ob seines Anzugs verprügelt zu werden, werden einen wohl weder Patch-Pockets noch die Shantung-Krawatte retten ;)
Wenn es hingegen weniger tatsächliche Reaktionen von außen sind, sondern eher das eigene Gefühl, overdressed zu sein, kann das Spielen mit dem Formalitätsgrad sicher helfen - und Spaß macht es sowieso.
Das mit den Patch Pockets und der Shantung-Krawatte mag sicher stimmen. :D

Ich denke aber, dass Leute nicht wegen des Anzugs komisch angeschaut werden, sondern wegen der sozialen Konnotation desselben, Banker, Politiker, Jurist etc. Da könnte ein eindeutig erkennbarer Nicht-Business-Anzug helfen, es gibt ja auch Leute, die einen Anzug als Bühnenoutfit tragen. Klar, wenn‘s nur um gefühlten Reichtum geht, wird das nicht helfen. Aber dann hängt man vielleicht auch im falschen Viertel ab.
 
Ich frage mich gerade, in welch‘ finstren Ecken man sich aufhalten muss, um wegen eines Anzugs bedroht zu werden? Insofern man, selbst dies ist mir nie passiert, einmal mit einer negativen Kommentierung bedacht wird, sollten die positiven Reaktionen auf der anderen Seite weit überwiegen. Die vielen stillen Komplimente insbesondere auch der auch jüngeren Damenwelt in Form eines freundlichen Lächelns, die man beinah täglich erhält, sind zwischenzeitlich unzählbar. Das mag vielleicht auch am Alter oder an der persönlichen Ausstrahlung liegen, ganz bestimmt aber am gepflegten und wohl überlegten Erscheinungsbild.
 
Wenn die jungen Damen wüssten, was du so zu dir nimmst, wenn du mit deinem Hund alleine bist...:p

Spaß beiseite - Ressentiments gegen "Anzugtypen" kenne ich schon aus gewissen Kreisen. Dass das aber zu Pöbeleien oder gar Tätlichkeiten führt halte ich auch für ein Gerücht. Es sei denn vielleicht man wird von Hausbesetzern in Friedrichshain mit einem Immobilienhai verwechselt...
 
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