Whiskey Neuling sucht Hilfe

Hallo.

@ xe3tec: Man kann durch Hinzufügen von Wasser durchaus Aromen freisetzen, die man in unverdünntem Zustand nicht oder nur geringfügig wahrnimmt. Und speziell bei Faßstärke oder 46 % Vol, kann man hier richtige Aha-Erlebnisse haben.

Ein recht guter Shop ist Whiskytower.com aus Nalbach im Saarland. Diese bieten für fast das komplette Sortiment die Möglichkeit an, im Rahmen ihres Tasting-Services Miniaturen mit 5 cl zu gemäßigten Preisen zu bekommen, neben Originalabfüllungen auch einiges an privaten Abfüllungen. Die kann man auch vorgepackt zu Themen wie Inseln, Islay und Speyside sowie Einsteigerwhiskys bekommen. Eignen sich auch recht schön als Geschenk, da in Holzschatulle verpackt. Gilt so auch für 0,2l-Abfüllungen, was bei kleinen Tastingrunden durchaus seine Vorteile hat.

Habe dort schon einige Male neben normalen Käufen auch den Tastingservice in Anspruch genommen und der hat mich vor ein paar Fehlkäufen (unter anderem den Nectar d'Or von Glenmorangie).

Und richtig guter Bourbon (ja den gibt es) hat genau wir Irish auch seinen Reiz zum gegebenen Zeitpunkt.
 
Oh ich köpfe niemanden. Aber Im Tumbler geht mMn das Bouquet flöten und ich schnuppere gern ;-)

Was das verdünnen angeht:
Pauschal kann man nicht sagen, dass es gut oder schlecht ist. Manche Malts haben um die 48% und der Alkohol ist sehr dominant im Geschmack, andere haben deutlich über 50% und sind dennoch rund und auch unverdünnt uneingeschränkt genießbar.

Gerade bei unbekannten Whiskys kann es aber nicht schaden, ruhig mal zu schauen ob man nicht verdünnt noch neue Aromen findet, denke ich.

Schließlich spielt natürlich auch der eigene Geschmack eine Rolle. Wer schon sehr an Torf gewöhnt ist, schmeckt auch weniger prominente Aromen heraus. Wer hingehen einen 18yo Laphraoig entkorkt und nur "Ledersattel" (so nennt es meine werte Frau Mutter immer) riecht und schmeckt, kommt vielleicht mit Verdünnung überhaupt erst zum "eigentlichen" Geschmack.

Wichtig beim verdünnen ist nur (und (u.a.) deshalb wehre ich mich gegen Eiswürfel als Verdünner), dass das Wasser möglichst geschmacksneutral ist. Ich nehme immer Speyside Glenlivet Wasser. Das schmeckt pur subjektiv schlechter als mineral- oder kalkhaltigeres Wasser, weil man es nicht gewöhnt ist, dass eine Flüssigkeit nach "gar nix" schmeckt. (Stimmt natürlich auch nicht komplett, aber im Vergleich zu deutschen Mineralwässern ist es schon sehr neutral im Geschmack).

Eiswürfel haben aber natürlich auch Einfluss auf die Temperatur. Das merkt man sowohl beim Riechen als auch beim Schmecken. Optimal-Temperatur (wenn man mal versucht unzulässig zu verallgemeinern) dürfte je nach Präferenz und Malt zwischen 18 und 25 °C liegen. Gerade wenn ein Whisky geruchsarm ist und wenig intensiv schmeckt, kann es helfen ihn durch Schwenken an den Glasseiten zu verteilen und diese dann mit der Hand zu erwärmen.

Aber jeder Jeck ist bekanntlich anders und wem sein liebster Tropfen am besten kühler schmeckt, der liegt natürlich deshalb nicht falsch oder ist ein Banause.

Alles was ich schreibe sind letztlich nur die "Einsteigertipps", die man immer wieder zu hören bekommt. Mit der Zeit entwickelt man ohnehin eigene Vorlieben :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hänge mich mal dran. Kann Wasser auch bei anderen Spirituosen Aromen hervorheben? Hab bisher nur Whisky verdünnt...
 
Ich bin kein Experte, würde jedoch beim Whisky bleiben.

Stell Dir vor, Du würdest einen alten Cognac mit Wasser verdünnen ...
oder hervorragende Obstler (z. B. Williams, Kirsch, Zwetschge, etc. pp)
i-baba. :)

Wasser zum Whisky, um diesem am Schluss einwenig aufzuschließen, ist ideal.
Die Geschmackserlebnisse können phänomenal sein.
Aber das gilt nicht für jeden Whisky und schon gar nicht für jeden Geschmack.
Hier heißt es einfach probieren.

So long

Matz
 
Bei mir kommt es auf die Spirituose an. Die meisten gewinnen in der Tat nichts dazu. Ausnahmen sind für mich zB Tequila Reposados und Anejos in Fassstärken. Die können tatsächlich dazu gewinnen. Auch ab und an mal ein Rum.
 
Spirituosen in Faßstärke gebe ich je nach Grundcharakteristik gerne Wasser zu, ganz gleich ob Whisky oder Rum/Gin/Grappa/Brandy/Obstbrand. Die meisten gewinnen mit einigen wenigen Tropfen deutlich, da der Alkohol nicht mehr so vordergründig ist. Außerdem hilft Wasser denjenigen, die eine empfindliche Magenschleimhaut haben, ein Tasting Cask Strength Malts durchzustehen.
 
Trotz des andauernden Mantras auf die Single Malts, möchte ich dennoch eine Lanze für Bourbon und/oder Ryes brechen.
Gerade für Anfänger, die sich mit Whisk(e)y auseinandersetzen möchten, bieten Sie sich für den Grundgeschmack geradezu an.
Außerhalb den klassischen Barbeständen, wie Jack Daniels, finden sich sehr nette, milde, und für den Einstieg sehr angenehme Tröpfchen.
Jim Beam Rye finde ich sehr gut, ebenfalls wie, und jetzt wird's billig, 4 Roses :eek: sehr milder und angenehmer Bourbon.
Nach sehr vielen Gläser kann ich bspw. immer noch nichts mit den torfigen Klassikern anfangen. Haben alle etwas von Moor, aber ganz unten! Dann lieber ein schöner Springbank 10yo.

Es gibt kein Richtig und kein Falsch, es gibt nur was schmeckt!
 
Bourbon ist schon OK, aber eben kein Whisky sondern in Whiskey. Gute Amerikaner haben ihre Berechtigung, sind aber den Schotten meiner Ansicht nach nicht ebenbürtig - und werden anders getrunken. Während ich einen Schotten aus dem Nosingglas bei Zimmertemperatur trinke darf der Ami mit Eis in den Tumbler.

Ich trinke auch ganz gern Slyrs oder den steirischen Brisky, nur sind auch die anders zu sehen und zu behandeln als schottische Single Malts. Im Prinzip sehe ich das ganz simpel: Ich trinke was mir schmeckt, so wie es mir schmeckt. Ich unterscheide ja auch einen Obstler von Grappa, und Cognac von Akvavit. Da kann ich schwer begründen warum ich Bourbon und Single Malt gleich behandeln sollte, sind ja unterschiedliche Produkte.
 
Zu den gut trinkbaren Amerikanern: Gentleman Jack zB mag ich, da er sehr mild ist, ganz gern auf Eis oder als Zutat im Cocktail. Einen guten Schotten zu Whisky Sour zu verarbeiten ist mir zuwider, aber GJ eignet sich dazu sehr gut.
 
Oben