The Shoe Snob-Debatte "about handmade shoes" in Facebook

Das ist ungefähr so wie wenn VW behaupten würde das ein Golf in der gleichen Weise hergestellt würde wie ein Aston Martin oder wie ein Bugatti um im gleichen Konzern zu bleiben.

Auch würde niemand behaupten das ein Golf einem Bugatti in Punkto Qualität überlegen ist nur weil er maschinell gerfertigt wird und der Bugatti nicht.

Mach dir nichts vor. Der Bugatti wird auf die gleiche Weise hergestellt wie der Golf. Er bekommt nur bessere Materialien, da wo man es sieht und anfassen kann. Im Verborgenen bekommt der Käufer die gleiche Massenware. Technik und Austattung sind beim Bugatti natürlich an der oberen Kante, aber an der oberen Kante dessen, was im VW-Konzern verfügbar ist.

Die Tage, in denen Bugattis oder Rolls Royce von Hand geschlossert und zusammengebaut wurden, sind lange vorbei. Geblieben ist die Marke. Die wird von willigen Kunden teuer bezahlt.
 
Übrigens fehlt dieses Kapitel beim Shoe Snob komplett, was bis jetzt leider noch keinem aufgefallen zu sein scheint.

Eher nein, im Bezug auf den Artikel, da bei Shoe Snob nur eine aus seiner Sicht aufsteigende Qualitätsleiter von der vollmaschinellen Massenprodukt hin zum in allen Komponenten vollständig auf Handarbeit basierenden Maßschuh in groben Schritten unterteilt beschrieben wird.

Was dir vorschwebt wäre eher ein weiterer sehr umfangreicher Artikel über die Produtkionsunterschiede zwischen von dem bei Shoe Snob so genannten Bench Grade und reiner Handarbeit und den Auswirkungen auf das Endprodukt.
 
Mach dir nichts vor. Der Bugatti wird auf die gleiche Weise hergestellt wie der Golf. Er bekommt nur bessere Materialien, da wo man es sieht und anfassen kann. Im Verborgenen bekommt der Käufer die gleiche Massenware. Technik und Austattung sind beim Bugatti natürlich an der oberen Kante, aber an der oberen Kante dessen, was im VW-Konzern verfügbar ist.

Die Tage, in denen Bugattis oder Rolls Royce von Hand geschlossert und zusammengebaut wurden, sind lange vorbei. Geblieben ist die Marke. Die wird von willigen Kunden teuer bezahlt.


Mir ist durchaus bekannt das die Motoren zB in Ungarn gefertigt werden und das die Karosserie nicht von handgeschweist werden aber im Gegensatz zu einem Golf deutliche mehr Inhousearbeiten (vorallen im Bereich Interieur) erfolgen und nicht jede Komponente vorgefertigt von einem x-beliebigen Zulieferer kommt der gerade am günstigsten war.

Aber nehmen wir halt eben Koenigsegg als Vergleich, da ist dann alles Handarbeit, zumindest was das zusammenschrauben angeht. Aber die haben auch Zulieferer. Aber es erwarter ja wohl auch niemand das Schuhe nur dann als volsständige Handarbeit gelten wenn sich der Schuhster eine Herde Kühe hält.
 
Der Artikel vom Shoe Snob ist meiner meiner Meinung nach verquirlte Sülze und zeigt mehr als deutlich auf, dass sein Schuhfachwissen, obwohl er in Florenz angeblich 10 Monate bei Stefano Bemer hospitiert hat, na sagen wir mal, leicht eingeschränkt ist.

Das, was er über "bench made" schreibt, trifft auf jede Schuhfabrik zu.
Benchmade bedeutete früher: Auf der (Schuster-) Bank gemacht, stand also für Handarbeit.
Heute dagegen nur ein Werbeslogan.

Handgrade - bedeutet frei übersetzt auf dem Niveau von Handarbeit - heute ein Werbeslogan

Semi bespoke - könnte man auch MTO nennen; seine Hinweise auf SC + GG sind subversive Werbung ohne viel Sachverstand,
da er alle Details der Handarbeit, auf die es dabei ankommt (siehe auch BESPOKE), schlicht und einfach noch nicht einmal erwähnt

Bespoke - da schießt er so richtig den Vogel ab wenn er z.B. schreibt, dass der Lastmaker die Fußmaße abnehmen und umsetzen würde "...whereby the customer must get measured by the last maker...".
Trittbild, Maße und Gangart des Kunden sind einzig und allein Sache des Schuhmachers, der oft auch den Leisten selbst macht.
Auch hier kein einziges Wort über das Machen von Maßschuhen per se sondern nur tumbe Anmerkungen über die Zeiten,
die der Maßschuhkunde warten muss.

Dieser Artikel erinnert mich an Journalisten, die unbedingt die Seiten füllen müssen, aber als Aufhänger für das Thema:
Handgemachte Schuhe
doch schon klasse wie die Debatte über Autos und Maschinen zeigt.;)
 
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Was Begriffe früher mal gemeint haben mögen ist doch völlig uninteressant, ausschlagebend ist eher was Heute darunter verstanden wird und im diesem speziellen Fall was die britischen Schuhhersteller, die diese Begriffe in ihrem Marketing gerne nutzen darunter wirklich verstehen.

Da hat Handgrade halt nicht wirklich viel mit Handarbeit zu tun sondern meint das man dem Schuh im Finish ein wenig mehr Aufmerksamkeit hat zukommen lassen.
 
Bei Crockett & Jones werden die Handgrades aus feinerem Oberleder gemacht, weisen Eichenlohe gegerbte Sohlen auf und sollten, wenn ich mich recht erinnere, auch länger auf den Leisten ruhen bevor die Arbeit fortgesetzt wird.

Faktisch sind das alles Werbeslogans ebenso wie die Handarbeit aus der Manufaktur bei SP wie gestern hier in einem Link zu lesen war.

Allein die lebhaften Beiträge in diesem Thread werden hoffentlich viele Leser erhellen.
 
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Genau, und deswegen halten ich den Artikel auch für gut, trotz aller Vereinfachungen, weil er das ganze Gesülze mal mit Inhalten füllt.
 
Was nützt ein solch karger Inhalt, der ungenießbar ist, weil Floskeln, die noch nicht einmal so zutreffen?

Aber ich weiß ja, Englisch ist die Sprache der Gebildeten und die darin formulierten Aufsätze kommen den Schuhgeboten gleich.
Erst vor ein paar Tagen hat jemand seinen unerschütterlichen Glauben an englische Foren- und Blogbeiträge über Schuhe hier kund getan.
Auf Deutsch kann man dagegen schreiben was man will...
Das ist halt eben anders, klingt so manchem sehr hart im Gehörgang, irgendwie schon beinahe unangenehm, so eine Desillusion. :D
 
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Was soll den jetzt der Unsinn, die britische Schuhhersteller benutzen doch größtenteils genau diese Begriffe für ihre unterschiedlichen Produktlinen und damit haben sie auch die Deutungshoheit über diese Begriffe übernommen, da diese ja in der "normalen" Sprache im ürsprünglichen Sinn nicht mehr genutzt werden. Richtige Handarbeit ist schließlich exotisch und das nicht nur im englischen.
 
Was soll den jetzt der Unsinn, die britische Schuhhersteller benutzen doch größtenteils genau diese Begriffe für ihre unterschiedlichen Produktlinen und damit haben sie auch die Deutungshoheit über diese Begriffe übernommen, da diese ja in der "normalen" Sprache im ürsprünglichen Sinn nicht mehr genutzt werden. Richtige Handarbeit ist schließlich exotisch und das nicht nur im englischen.

Die Schuhe aus England verdanken ihrem Ruf zu einem großen Teil der Firma JOHN LOBB, London, und damit dem Umstand, dass JL die Maßschuhe in sehr aufwendiger Handarbeit macht.

Ich würde also ungern die Deutungshoheit handmade britischen Schuhfabriken überlassen wollen, genauso wenig wie "handgemacht in einer Manufaktur" deutschen Marken wie SP, gerade noch vor ein paar Tagen hier im Forum verlinkt.

Es gibt auch noch jede Menge tatsächlich handgemachte Schuhe, bei denen nicht nur die Patina, das Finish, von Hand gemacht wurde, und das sogar als Serienschuhe, ready-to-wear = RTW.

Es drängt sich einem förmlich der Vergleich auf, dass alle Schuhpflegemittel Schuhcremes seien - was bekanntlich bei vielen Leuten schon viele Irrtümer verursacht hat, mal ganz abgesehen von den exzellenten Eigenschaften, die man bestimmten Produkten zugeschrieben hat, auch in Wikipedia, dort etwas subversiv.

Handarbeit ist und bleibt nun einmal Handarbeit!
Wer das Glück hatte tatsächlich handgemachte Schuhe mit anderen zu vergleichen, der kennt die Unterschiede.

Es kann aber doch wohl nicht sein, dass des lieben Umsatzes halber Tatsachen auf den Kopf gestellt werden
indem simpel gemachte Fabrikschuhe, manchmal sogar in erbärmlicher Qualität,
nun auf einmal als Premium Handarbeit aus einer Manufaktur verkauft werden.

Wer da nicht differenzieren möchte, der soll sich halt eben seine geklebt-genähten Goodyear-Schuhe weiterhin schönreden.
 
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