wie kleiden sie ihre kinder oder wie kleiden sich ihre kinder ?

Zu der Diskussion förmliche Kleidung bei Kindern.

An Festtagen, dazu zählen auch Geburtstage, zu denen man eingeladen ist, sollten die Kinder etwas Feineres anziehen. Sie werden wohl kaum anfangen am Kaffeetisch herumzubolzen. Handelt es sich allerdings um einen ganz normalen Tag, dann kann man sein Kind auch ohne Probleme mit stilsicherer Kleidung af den Spielplatz schicken. Stilvolle Kleidung bedeutet nämlich nicht, daß dazu immer eine Krawatte und ein Club Blazer gehört, für mich sieht ein Kind genauso gut gekleidet aus, wenn es eine derbere Hose anhat (Cord oder meinetwegen eine Jeans) und ein z. B. gebügeltes, kariertes Button Down Hemd oder ein Polo-Hemd. An kälteren Tagen kann man einen Pullover drüberziehen der dazu passt. Der muß auch nicht aus Cashmere sein. Die gibt es auch für wenig Geld bei C&A und das Kind sieht trotzdem vernünftig aus. Und beim Haarschnitt gibts beim Jungen einen Facon und beim Mädel lange Haare (mein Geschmack). Wenn sie alt genug sind, entscheiden sie sowieso selber was sie auf dem Kopf tragen. An Schuhen gibt es auch keine rahmengenähten Schuhe, sondern da reichen, zumindest im Sommer, auch normale Bootsschlappen mit gutem Profil (Beispiel). Auch hier werden es sicherlich keine von Timberland sein. Da reicht auch die günstigere Variante, solange das PLV in Ordnung ist.

Mit dieser Kleidung ist das Kind immer gut angezogen und es ist trotzdem auch praktisch sowie günstig.
 
Meine Frau hat sich angewöhnt (und einen Sport daraus gemacht), viele Dinge auf diversen Kindersachen -Flohmärkten einzukaufen. Da gibt es, für mich ein zunächst erstaunliches Mirakel, ungetragene Stücke allerbester Qualität zuweilen. Das sind, habe ich mich belehren lassen, die von Oma und Opa geschenkten Sachen, die den Geschmack von Eltern/Kindern nicht getroffen haben. Oft genug gerade das, was man dem wohlgeratenen Sprößling "für fein" anzieht: Und damit das, was meine Frau dann einheimst.

Hier noch nicht erwähnt wurde die Manie der Bekleidungshersteller, auf alle Kindersachen irgendwelche Dinge draufzudrucken. Uni gibts schon fast nicht mehr. Unser Großer hat die Bob-der-Baumeister-Zeit nun hinter sich gelassen, und auch den Spiderman-Teilen ist er entwachsen: Da gab es bis zur Unterwäsche ja nichts, was durch die Spinne nicht "veredelt" wurde. Aber immerhin eine ordentliche Film-Geschichte; "Miß Kitty"-Sachen für die Kleine wird es aber definitiv nicht geben. Meine Schwiegereltern, die in der Hinsicht keine Unterschiede machen, sind instruiert, was bei der Kindergartentasche schon wunderbar geklappt hat, auch wenn ich hintenrum das Zähneknirschen mitbekommen habe :p.

Und ja: Zu Festen gibt es besondere Kleidung für die Kleinen, aber sie dürfen sie schmutzig machen. Die Dreijährige sagt schon von selbst, daß sie ein "Keid" anziehen will, wenn es zu Omas Geburtstag geht.



Grüße Zieten
 
Mein großer Sohn ist 12, was der anzieht geht mich nichts an !
Ich werde mich da in keinsterweise einmischen. Ich bin schon froh, wenn er seine Sachen manchmal wechselt.
Bei meinem Kleinen achte ich darauf, daß er nicht ganzjährig im Fußballtrikot rumläuft, ansonsten bin ich da auch entspannt.

Ich denke man sollte die Sache nicht so verkrampft sehen. Meine Eltern fanden es wahrscheinlich furchtbar wie ich als 16jähriger rumgelaufen bin, wer stelltz denn später so einen Landstreicher in zerrissenen Jeans ein, heute bin ich ihnen wahrscheinlich viel zu seriös.
Ich werde einen Teufel tun und meinen Kindern irgendeinen Stil vorschreiben.

Diese Haltung teile ich gar nicht. Kinder werden schnell überfordert, wenn man Ihnen Entscheidungen überläßt, für die sie noch nicht reif genug sind. Da gehört selbst das Wechseln der Unterwäsche und anderes hinzu. Wie soll sich der Nachwuchs später mit gesellschaftlichen Regeln auskennen, wenn alles antiautoritär ablief.

In dem Zusammenhang empfehle ich das Buch "Wie unsere Kinder zu Tyrannen werden" (oder so ähnlich), das den Mechanismus von falsch verstandener Liberalität (manchmal ist es auch Feigheit der Eltern) und Verhaltensauffälligkeiten deutlich macht.
Einen Gegenentwurf habe ich in dem folgenden Forum gefunden: http://schicke-kleidung.foren-city.de/topic,83,15,-bekleidungsvorschriften.html auch wenn ich die Vorgaben persönlich oft nicht teile, sind sie aber diskussionswürdig.

Gruß

Jost
 
Hallo, ich habe die Erfahrung gemacht, das solch strenge Regeln wie sie in dem "Schicke-Kleidung"-Thread vorgestellt werden, dazu führen können, daß das Ganze irgendwann völlig umschlägt.

Beispiel: Ein Freund, mit dem ich seit dem 2. Schuljahr eng befreundet bin, musste lange Jahre am Wochenende jeden Mittag um 12 zu Tisch sein, musste Abends immer um 18 Uhr Zuhause sein und vor allem sein Kinder/Jugendzimmer in pedantischer Ordnung halten. Ich dagegen musste die Streifzüge durch Wald und Wiese nicht zur Mittagszeit unterbrechen, musste Zuhause sein bevor es dunkel wurde und mein Zimmer war mein privates Reich, in dem es zugegebenermaßen auch schon mal chaotisch aussah.

Wie sah es einige Jahre später aus, als wir berufstätige junge Männer mit eigener kleiner Wohnung waren? Bei mir hatte sich kein Widerwillen gegen Ordnung entwickelt und ich war in der Lage mein Leben selbstständig zu organisieren, in meiner Wohnung hat sich jeder wohlgefühlt. Bei meinem Freund fand ich bei Besuchen eine völlig runtergekommene Bude vor, in der Ecke stapelten sich meist mehrere Müllsäcke bei entsprechendem Geruch.
Klebender Fußboden etc...

Er hat lange gebraucht die Kurve in dieser Hinsicht zu bekommen, daß es gelang führe ich vor allem auf den Einfluss seiner Freundinnen zurück.

Meine Meinung: lieber die Kinder an einer längeren Leine laufen lassen, und als Eltern ein gutes Beispiel für ein richtig geführtes Leben abgeben. Wenn man dann den Kindern das Gefühl vermittelt geliebt zu sein und ihnen vertraut, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Rebellische Phasen muss man dann aber evtl. aushalten können.

Im übertragenen Sinn sollten sich Kinder zu einen schönen, starken Baum entwickeln können und nicht zu Spalierobst gezogen werden.

Gruß Change
 
QUOTE=Change;57457Meine Meinung: lieber die Kinder an einer längeren Leine laufen lassen, und als Eltern ein gutes Beispiel für ein richtig geführtes Leben abgeben. Wenn man dann den Kindern das Gefühl vermittelt geliebt zu sein und ihnen vertraut, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Rebellische Phasen muss man dann aber evtl. aushalten können.

Im übertragenen Sinn sollten sich Kinder zu einen schönen, starken Baum entwickeln können und nicht zu Spalierobst gezogen werden.

Gruß Change[/QUOTE]

Hallo Change,
man sollte nicht von einem Extrem ins andere verfallen. Bis Ende der sechziger Jahre war es allgemein üblich, dass Jungs am Sonntag mit weißen Hemden, Krawatten, Fliegen und ggf. Anzügen fein gemacht wurden. Mit Rainald Grewe zu fragen:"Hat es uns geschadet?". Heute ist es absolut ungewöhnlich, dass sich eine Familie von den Temperaturen nicht vorschreiben läßt, was sie anzieht und deshalb die männlichen Mitglieder unabhängig vom Alter selbst im Hochsommer den Tag über über die Krawatte nicht lösen.
Bei uns läuft es zwar anders, aber ich glaube nicht, dass wenn eine Familie ihren konservativen Kleidungsstil vorlebt, automatisch Punks, Autonome oder sonstige Transfermittelbezieher produziert werden. Interessant sind in dem Forum z. B. Äußerungen von Jugendlichen, die sich gelegentlich mal schick anziehen wöllten, aber sich aufgrund des gesellschaftlichen Druckes nicht trauen selbst ihre Eltern darüber zu infomieren. Ich befürchte deshalb, dass viele Eltern nicht wagen, ihre Kinder schick zu kleiden, weil sie Angst haben ihren Nachwuchs zu bevormunden und andererseits trauen sich die Kinder (insbesodere die Jungen) nicht, über ihre Wünsche, wie Erwachsene aussehen zu wollen, zu sprechen. Verkehrte Welt.

Das hier propagierte anything goes ist sicherlich nicht hilfreich und aus einem reichen Erfahrungsschatz von solchen im Ergebnis gescheiterten Erziehungsversuchen kann ich nur abraten, den Kindern zu viel Verantwortung zu übertragen.
Gruß
Jost
 
Ich würde sagen die Entwicklung zu "guter" Kleidung kommt wenns den sein soll von selbst ich persönlich kann von meinen Kindern nicht berichten da ich keine habe, aber in meinem Freundeskreis zeigt sich deutlich das Kinder die früher von ihren Eltern eingekleidet wurden heute immernoch so aussehen insbesondere die, die ehr formell im Hemd + Cordhose unterwegs wahren habne den absprung bis heute nicht geschafft. Ich denke der schubs in die richtige Richtung sollte gegeben werden aber mehr nicht, desweitern sollte man immer bedenken das auch wenn Kinder mal Skater oder HipHop Kleidung tragen sie dies sicher nicht für lang tun werden, also erstmal einfach machen lassen.
 
"Anything goes" habe ich gewiss nicht propagiert. Ich sprach von längerer Leine, nicht ohne Leine. Kinder an feine Kleidung heranführen, sei es beim Sonntagsausflug oder bei Besuchen, das finde ich gut und das habe ich bei meiner Erziehung vermisst.

Jedoch solch strikte Regeln wie sie im weiter oben genannten Link gefordert werden gehen meiner Meinung nach viel zu weit.

"Wochentags wenn Schule :
Keine Jeans, Hemd (kurz- langärmlig je nach Witterung ebenso nach Witterung plus Pullunder/Pullover mit V-Ausschnitt)
bei unserem 10 und 14 jährigen legt meine Frau entsprechend die Sachen raus. Unser 15 jähriger nimmt entprechend der Vorgaben selber seine Kleidung. Hierbei ergab es sich das wir schnell merkten das wir die Vorgabe genauer für ihn fassen mussten und so kam hinzu: mind. 3 mal in der Woche einfarbiges Hemd.

Natürlich war ein großer "Mecker Punkt" das nach der Schule nicht die Sachen gewechselt wurden (außer Sport oder anderes stand natürlich an). Meine Frau hat im Haushalt bereits genug zu tun und muss nicht auch noch fast 2 fach so viel Wäsche "verarbeiten" nur weils den Herren so besser gefallen würde."


Wenn das nicht gerade extrovertierte und durchsetzungsstarke Jugendliche sind, werden die in ihren weissen/hellblauen Hemden und Pullunder genadenlos gemobbt. Ob das förderlich für ihre Entwicklung ist?

Und ein 14 jähriger (bald ein junger Mann) der sich noch nicht mal selbst die Kleidung aus dem Schrank nehmen darf???

Gruß Change
 
kommt natürlich auf die Schule an .....
ich war auf einer Gesamtschule,
da hatten die Jungs mit Pullunder und Hemd zumindest kein Spaß in der Pause :eek:

Dem Umfeld und Situation angepasste Kleidung, bestenfalls bequem, dürfte wohl eine gute Gedamtlösung sein....:)

Genau meine Meinung am Ende ist das Umfeld insbesondere die Freunde sowieso der grösste Einfluss, das ändert sich meistens erst Recht spät.
 
Wichtiger als strenge Regeln für die Kinder einzuführen wäre doch eher, den Kindern die Freude an den Spaß an guter Kleidung zu vermitteln. Vorleben, dass wieviel Spaß das einem persönlich macht und dass es in der Öffentlichkeit gut ankommt.
Dazu gehört auch, dass man in manchen Situationen die Kinder daran gewöhnt und sie etwas verwöhnt. Z.B. dass man der Tochter ein neues schickes Kleid kauft bevor man in Oper/(Kinder-)Theater geht oder zu Gelegenheiten wie Weihnachten wert darauf legt, dass man sich herrichtet für Kirche und Abendessen.
 
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