H&M Story in der "Zeit"

Das ist IMHO so nicht ganz richtig. Sicherlich gibt es Menschen, die sich keine Biolebensmittel und hochwertige Kleidung leisten können. Es ist aber bei nicht weniger vielen eine Frage der Prioritäten. 40 Kippen täglich, Nike-Schuhe aus Sklavenherstellung zu 300 Euro das Paar, 2 Fernseher und Dolbvy-Surround-Anlage, oder sauteures Convenciencefood könnten genausogut in Biolebensmittel und hessnatur Klamotten investiert werden. Stellt sich nur wieder die Frage, soll man, kann man, darf man "mündigen Bürgern" das bildungsbürgerliche Lebensideal aufzwingen bzw. sie davon zu überzeugen versuchen? Konsumfreiheit vs. Ethik & Nachhaltigkeit.
Es ist zumindest nicht nachvollziehbar, dass in Schulen in großen Teilen weltfremder Quatsch unterrichtet wird, anstatt lebensnah die Realitäten von Produktion und Konsum systematisch in Fächern wie Erdkunde, PoWi, Biologie etc. anzusprechen - bis man auf die Idee kommt, das Ignoranz vielleicht systemrelevant ist.

ich glaube, wir haben beide recht und sind eigentlich einer meinung. was du bzgl. der prioritäten und der schulproblematik ansprichst sehe ich nämlich auch.
mir ging es hauptsächlich darum, dass einige hier offenbar denken, jeder hätte die wahl. dem ist erwiesenermassen nämlich nicht so.
 
Charlie Croker hat gesagt.:
mir ging es hauptsächlich darum, dass einige hier offenbar denken, jeder hätte die wahl. dem ist erwiesenermassen nämlich nicht so.
Da ich davon ausgehe, dass ich hier falsch verstanden wurde: Ja, das stimmt natürlich und das sehe ich auch so.
 
Ich werde es erst recht nie verstehen, wie man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, solche Waren zu kaufen!

Ein ziemlich arroganter Ansatz, es gibt genug Menschen die sich eine Jeans oder Sneaker nicht leisten können die mehr als 20 euro kosteten.

Wenn man von 1100€ Netto seinen Lebensunterhalt bestreiten muß incl Wohnung Strom Essen und Kleidung so das man für Versicherungen auf Urlaubs und Weihnachtsgeld angewiesen ist bleibt einem nicht viel Wahl.
Das rifft auf alle Verkäuferinnen Arzthelferinnen und viele andere Berufe zu.

Rentner die keine 1000€ im Monat haben werden dort nicht einkaufen aber die Läden in denen diese Menschen kaufen weil Sie zu stolz sind altkleider zu tragen sind sicherlich gleich.

Vieleicht mal über den Tellerand schauen, wenn man es sich leisten kann und die Wahl hat bitte, aber soche Verallgemeinerungen sind einfach nur ätzend

Mike

Edit: Es wurde von anderen ähnliches geschrieben aber ich kam erstmal nicht weiter als bis hierhin.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
achtet ihr bei euren iphones, macbooks und blackberrys auch darauf, wo und unter welchen umständen die teile hergestellt werden ? da hört es nämlich bei den meisten auf. das ist oft eine sehr verlogene debatte.

Interessanter Ansatz, wie hält man es nun mit Dingen, die heute zum de facto Standard zählen?
"Reichen Sie bitte Antrag X, zu finden unter www.xyz.de, ein."
"Die Vorlesungsfolien dienen als Skript, zu finden auf der Seite unseres Instituts."
"Geben Sie eine Nummer an unter der wir Sie rund um die Uhr erreichen können."

Bei Elektronik weiß man zumeist nicht woher sie genau stammt und 'Made in China/Taiwan" oÄ ist im Elektronikmarkt anders als bei Kleidung auch nicht immer zwangsweise mit Ausbeutung gleichzusetzen, sondern der Hersteller betreibt schlicht und ergreifend Fabriken in seinem Herkunftsland und zwar zu gewöhnlichen Konditionen des heimischen Marktes.
Ist soetwas verwerflich, da der chinesische Arbeiter natürlich weniger verdient als es ein Deutscher tun würde, er in China aber 'normal' leben kann?
Sollte man alle Produkte aus Fernost pauschal boykottieren und wäre das nicht ein ähnlich lächerlicher wie sinnloser Ansatz wie europäischer wie US-amerikanischer Protektionismus?
 
achtet ihr bei euren iphones, macbooks und blackberrys auch darauf, wo und unter welchen umständen die teile hergestellt werden ? da hört es nämlich bei den meisten auf. das ist oft eine sehr verlogene debatte.

ja, auf sowas achte ich bei allen Produkten.

Und finde es eine Frechheit, dass die Hersteller das heute nicht mehr aufdrucken müssen wie früher.

Mein BB wurde übrigens in Rumänien hergestellt, d.h. EU Standards müssen dabei eingehalten werden.
 
bevor es falsch weitergeht.....
Nochmal, es geht nicht um die wenigen die sich nichts anderes leisten können!!!(und weitere 20 !'s)

Es geht um die Masse die diesen Geschäften viele Mrd.Umsätze einbringen weil Quantität mehr zählt als Qualität ;)

Es wäre wirklich sinnlos wenn die Diskussion so verläuft das der eine SchemaA ankreidet und der andere mit Antworten von SchemaB gegenhält ...

Die "Masse" in unserem Land kann sich nicht so viel leisten. Was glaubst Du wieviele Alleinerziehende oder Singles und Rentner es mit geringem Einkommen gibt ? Das ist die Regel nicht die Ausnahme.
Für diese Masse bleibt nichts anderes als diese Läden.

Mike
 
bevor es falsch weitergeht.....
Nochmal, es geht nicht um die wenigen die sich nichts anderes leisten können!!!(und weitere 20 !'s)

doch, genau um die geht es. das sind nämlich nicht wenige, sondern ziemlich viele. und es werden immer mehr. offenbar hast du keine ahnung von der realität in deutschland.
natürlich gibt es auch menschen, die sich als arm bezeichnen und dann ein konsumverhalten an den tag legen, wo einem der hut hochgeht. um diese leute geht es aber grade NICHT !

sprich mal mit pflegepersonal, kellnern, busfahrern, alleinerziehenden, etc.

DAS ist die realität.
 
es hat doch keinen Sinn wenn man auf die sozialen Problemzonen dauernd herumreitet wenn es um Fehlverhalten großer Konzerne geht, sowie falsches Konsumverhalten der Menschen.....

Hier haben wir unterschiedliche Ansichten, falsch wäre wenn ich die Wahl habe und es trotzdem tue. Den meisten bleibt keine Wahl.

Mike
 
Guten Tag,

ich wollte zum Thema eigentlich nichts sagen aber es wird doch recht abenteuerlich wenn ich hier die Einschätzung des durchschnittlichen H&M Kunden lese. H&M wird von den Kunden in erster Linie mit Mode und Design verbunden. Und ganz bestimmt ist H&M nicht das untere Level wo man in D Klamotten kaufen kann. Ich empfehle da gern ein Blick in die Rangliste der Textilverkäufer in Deutschland.
 
Interessante Diskussion. Und im Endeffekt hat jeder recht.

Es gibt sowohl diejenigen, die aus Geldmangel eben nicht endlos sparen können um sich dann einmal irgendwas gutes kaufen (können) und deswegen eher bei "Billigheimern" (bitte das Wort nicht politischer Korrektheit zum Kontext setzen) einkaufen gehen müssen und diejenigen, die einfach denken, sie könnten sich die teuren Sachen nicht leisten, regelmäßig aber 'n Haufen Kohle bei H&M und Konsorten lassen und sich dann wundern dass H&M regelmäßig das Konto plündert.

Beobachte ich in MS die H&M-Einkäufer, sieht man glasklar, dass sie bedeutend mehr für Kleidung ausgeben könnten. Wenn sie denn mal die samstägliche Shoppingtour ausfallen lassen würden.

Andererseits sieht man dann auch bei KIK, wer da einkauft. Sicher nicht der "Ich könnte besseres kaufen, tu es aber nicht". Dort sieht die tatsächlich an Geldmangel/Geldnot leiden.

Und genau so kann man es mit seine Gewissen vereinbaren. Wenn man wirklich aus div. Gründen einfach nicht jeden Monat was absparen könnte. Weil es eben auch manchmal Quantität braucht. Da kann man nun mal nicht sagen: "So Jung. Deine Buxe ist hinüber. Wir sparen jetzt und kaufen wir dann in x Jahren eine tolle Raw-Denim aus Japan." Da heißt es eher:"Scheiße. Du brauchst ne neue Hose. Komm, wir gehen eine holen. Aber pass diesmal besser drauf auf!" Weil es nur allzu menschlich, wenn der kleene Sohnemann auch mal mit der Jeans bolzen geht. Auch wenn Mama alleinerziehend ist und eig. grad kein Geld für eine neue Jeans hat.
 
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